Flaschentalk | <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/">CC BY 3.0</a> Jonathan Dehn
Bei der Marina Kassel gab es die Gelegenheit, mit Kristos über den NSA-Untersuchungsausschuss zu sprechen. Ich muss ehrlich sagen, im Laufe des Gesprächs ist mir die Kinnlade heruntergefallen. Hanns Joachim Friedrichs sagte 1995 in einem Interview
„Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, dass die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören.“
Im Lauf des Interviews schlug ich mich auf die Seite der Wahrheit. Sorry dafür. Setzt euch gut hin, bevor ihr die Wiedergabe startet.
Das Gespräch hat folgende Punkte behandelt:
- #nsaua
- Beginn März/April 2014
- Frist an Bundeskanzleramt zur Offenlegung der Selektoren
- Dauer der Sitzungen
- Dauer der Befragung eines Zeugen
- Anzahl der Zeugen
- Beginn und Ende einer Sitzung
- Öffentlicher Teil
- Mitglieder im Ausschuss
- Rederecht nach Repräsentation im Bundestag
- Ablauf der Befragung
- Show des Bundeskanzleramts
- Logbuch Netzpolitik
- Comedy-Show
- Art der Darstellung in der Presse
- Beurteilung der Interessantheit der Vorgänge im Ausschuss
- Entscheidung über Veröffentlichung von Artikeln um den Ausschuss
- Anwesende Mitarbeiter während einer Ausschusssitzung
- Sitzordnung im Ausschuss
- Ausschussteilnehmer ohne Namensschild
- Reaktion auf knifflige Fragen
- Beendigung der Arbeit des Ausschusses
- Mauer des Schweigens
- „Ich weiß es nicht mehr.“
- „Ich habe es vergessen.“
- Wahrheitspflicht
- Vollständigkeit der Angaben
- Ignorieren von Regeln
- Weichgeklopfte Zeugen
- Sabotage der Arbeit des Ausschusses
- Austausch von Mitarbeitern zwischen BND und Bundeskanzleramt
- Ergebnis des Ausschusses
- Übernahme von Verantwortung für die Zusammenarbeit mit der NSA
- Beschluss zur Einsetzung des Ausschusses
- Der Ausschuss interessiert faktisch niemanden
- Zahnloser Tiger
- Selektorenliste
- Kommunikation nur per bedrucktem Papier
- Referatsleiter im Bundeskanzleramt darf Briefe an ihn selber nicht lesen
- Wahrheitsliebende Menschen im Bundestag
- Piraten im Bundestag
- Jeden Tag was Lustiges in der Zeitung
- Wenn ein Pirat dazwischen sitzen würde
- Wiederholtes Umbenennen von Projekten
- Umdefinition der Bedeutung von Worten im Sprachgebrauch von Geheimdiensten
- Frage nach Anzahl der Datensätze
- Gesundheitszustand der Zeugen
- Frage nach Wissen über die eigene Infrastruktur
- 5. Metaebene
- Anzahl der Hops bis man alle hat
- Gefahr durch kritische Berichterstattung für die Berichterstatter
- Weg der Wahrheit
- Durchschnittliche Anzahl der Lügen eines Erwachsenen pro Tag
- Provozieren von Rücktritten durch gezieltes Suchen normaler, aber unangenehmer Details
- Firma X unterstützt den Terrorismus
- Der BND beschützt die Bürger
- Wirtschaftsspionage
- Airbus vs. Boeing
- weiterer Podcast über diesen Ausschuss
Natürlich bin ich entsetzt über die Beispiele und die Vorgänge aber besonders überrascht bin ich nicht. Uns PIRATEN bleibt nichts anderes übrig, die Ergebnisse in der Art auszuwerten, weiterhin logische Forderung aufzustellen und entsprechend zu begründen.