Vorwort:
Die Piratenpartei setzt sich den Kirchen gegenüber für eine klare Laizistische Haltung ein welche die Trennung von Staat und Kirche betont. Der humanistische Pressedienst hat u.a. zur Europawahl 2024 ausführlich über die Position der Piraten berichtet: https://hpd.de/artikel/parteien-zur-europawahl-piratenpartei-22193 In diesem Artikel geht es um die historischen Ursprünge des Laizismus in Deutschland und welche Lehren wir im Umgang mit dem Politischen Islam daraus ziehen können.
Religionskriege und wie man Sie beendet
Die Liste der Schwerverbrechen des politischen Islams ist lang. Vom Völkermord und Sklavenhandel der ISIS-Imperialisten im Irak und Syrien, über die frauenverachtende Politik von Mullahs und Taliban bis hin zum antisemitischen Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023. Hinzu kommen weltweit noch unzählige Terroranschläge, Ehrenmorde an Frauen usw. Vom Westen Afrikas, wo Boko Haram im Namen des Glaubens wütet, bis nach Zentralasien, von wo der Islamische Staat Khorasan operiert, der u.a. die Anschläge auf die Crocus in Moskau orchestriert hat. Wir haben es hier mit einem massiven globalen Problem der religiös politisierten Gewalt zu tun. Für uns Europäer schockiert das Ausmaß und die Brutalität dieser religiösen Kriegsführung zutiefst. Die zunehmende Angst vor dem Islam ist vor allem in Europa auch ein Grund für den Aufstieg rechtsautoritärer Parteien wie der AfD oder dem RN in Frankreich. Unsere Freiheit wird hier also in doppelter Weise bedroht. Das Primat der Religion wird hier also genutzt, um reale politische und geostrategische Machtkämpfe auszukämpfen. Der religiöse Extremismus kann daher auch als Werkzeug für politische Machtkämpfe interpretiert werden. Zum Beispiel die diversen islamistischen Terror-Milizen z.B. die Hamas, die vom Mullah-Regime finanziert und ausgerüstet werden, um als Proxies die Interessen des Regimes durchzusetzen. Wenn wir uns die Geschichte des „christlichen Abendlandes“ mal genauer anschauen, dann werden wir jedoch feststellen, dass dieses Ausmaß an religiöser Gewalt, wie wir es derzeit im Nahen Osten sehen, auch bei uns durchaus üblich war. Als ein Beispiel dafür kann die „Magdeburger Bluthochzeit“ des Jahres 1631 während des Dreißigjährigen Krieges genannt werden, als die Söldner des katholischen Heerführers Johann T’Serclaes von Tilly die von Lutheranern gehaltene Stadt Magdeburg eroberten. Die gesamte Stadt wurde daraufhin geplündert und niedergebrannt, die Frauen vergewaltigt und die Mehrheit der Bürger abgeschlachtet. Ein terroristisches Vorgehen, das in den europäischen Religionskriegen der damaligen Zeit durchaus üblich war. Während des Dreißigjährigen Krieges zwischen Reformierten und Katholiken kamen in Deutschland allein wohl über 40% der Bevölkerung ums Leben. Der Religionskrieg der damaligen Zeit kann dabei nicht als rein deutsches Ereignis gesehen werden, denn dazu gehören auch in Frankreich (Hugenottenkriege), Niederlande (Achtzigjähriger Krieg) und in Spanien die blutige Reconquista, die mit Mord und Vertreibung der Muslime und Juden endete.
Der Religionskrieg im Deutschen Reich fand erst sein Ende, nachdem im Jahre 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde, der u.a. das Existenzrecht verschiedener Religionen im Deutschen Reich garantierte. Die „Religionsfreiheit der Reichsstände“ stieß jedoch auf den entschiedenen Widerstand von Kirche und Papst, der jedoch von den politischen Eliten im Deutschen Reich ignoriert wurde. Der Westfälische Friede von 1648 markierte daher einen bedeutenden Schritt in Richtung der Trennung von Kirche und Staat in Europa. Diese Vereinbarung beendete nicht nur den Dreißigjährigen Krieg, sondern stellte auch grundlegende Änderungen in der politischen und religiösen Machtverteilung dar. Der Papst und die katholische Kirche verloren erheblich an politischem und kulturellem Einfluss, da ihnen die alleinige Autorität in religiösen und politischen Angelegenheiten entzogen wurde. Die Entscheidungsmacht über religiöse Fragen lag nun zunehmend bei den weltlichen Regierungen und nicht mehr bei der Kirche. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die religiöse Landschaft Europas und führte zu einer verstärkten Kritik an religiösen Institutionen und Praktiken. Die immense Zerstörung und das Leid, das dieser Krieg verursachte, ließen viele Menschen an der bisherigen Rolle der Religion in der Politik und Gesellschaft zweifeln. Die katastrophalen Erfahrungen des Krieges trugen auch dazu bei, dass die Idee der Trennung von Kirche und Staat an Boden gewann. Intellektuelle und Philosophen begannen, die Rolle der Religion in der Politik kritisch zu hinterfragen und für eine säkularere Gesellschaft zu plädieren. Dieser Wandel war ein wichtiger Schritt hin zu den Aufklärungsbewegungen des 18. Jahrhunderts, die für Rationalität, Wissenschaftlichkeit und individuelle Freiheit eintraten und die Autorität der Kirche weiter in Frage stellten. Die westliche Zivilisation hat somit nach und nach eine wirksame Methode gefunden, um der terroristischen Gewalt des Religionskrieges Einhalt zu gebieten, indem die Religion entmachtet und aus der Politik verdrängt wurde. Religion wurde zunehmend zur entpolitisierten Privatsache, zur freien Wahl des Individuums.
Zur Islamfrage
Religionskritik und Säkularisierung führen also zu Freiheit, inklusive Religionsfreiheit und Frieden. Leider mangelt es dem Westen derzeit daran, diese universellen Werte wieder klar zu formulieren und auch einzufordern. Dies scheinen wir verlernt zu haben. Auch unter dem Einfluss einer postkolonialen Linken, deren bekannte Vertreter wie z.B. die Gender-Wissenschaftlerin Judith Butler Hamas und Hisbollah auch schon mal als Freiheitskämpfer glorifiziert haben, die Teil der globalen Linken seien. Hier zeigt sich dann eine brachiale Verleugnung fortschrittlicher westlicher Werte zugunsten von geradezu mittelalterlich anmutendem religiösen Fundamentalismus. Weite Teile der postmodernen Linken, die doch immer so bemüht sind, gegen das Patriarchat des „alten weißen Mannes“ anzukämpfen, haben anscheinend so überhaupt gar kein Problem mit dem islamischen Patriarchalismus, der besonders queeren Menschen gegenüber gnadenlos mörderisch auftritt und Frauen unterdrückt. Wir sehen hier also das Problem, dass Teile der linken Bewegungen ihre eigenen feministischen Werte aufgeben, indem sie zum islamischen Patriarchat schweigen oder sich sogar fatalerweise mit diesem offen solidarisieren. Fortschritt hin zu einer Welt, in der mehr Freiheit, Gleichheit und Frieden herrschen, würde jedoch eine völlig andere Herangehensweise notwendig machen. Das klassische linke Zukunftsversprechen ist seit jeher die Befreiung von Ausbeutung sowie mehr Gleichheit. Faktisch ist jedoch in Gesellschaften des politischen Islam das Gegenteil davon der Fall. Als Beispiel sei da nur die gnadenlose Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen durch Hamas, Taliban, Mullah-Regime etc. genannt. Gerade das Schweigen gegenüber diesen Missständen offenbart die Heuchelei, die in weiten Teilen des postmodernen linken Kulturestablishments herrscht. Dabei waren es ja einmal vor allem linke und feministische Bewegungen, die in Europa seit dem 19. Jahrhundert atheistische und laizistische Ideen massiv vorangetrieben haben. Es ist deshalb an der Zeit, dass wir uns endlich auf diese universellen progressiven Werte zurück besinnen. Denn eine bessere Welt ist nur möglich, wenn der Westen seine eigenen fortschrittlich freiheitlichen Werte endlich wieder lebt und einfordert.
Letztendlich würde auch die islamische Welt selbst von einer Verbreitung säkularer Ideale sehr profitieren. Denn es darf nicht vergessen werden, dass die meisten Opfer von Hamas, ISIS, Al-Qaida, Boko Haram und deren Religionskriegen selbst Muslime sind. Daher wäre es im Interesse der ganzen Welt, wenn sich die westlichen Gesellschaften, insbesondere die intellektuellen Eliten, wieder klar und radikal zum Säkularismus und Laizismus bekennen würden, diese Werte auch wieder weltweit einfordern und lautstark propagieren würden. Der demokratische Westen braucht endlich wieder mehr positives Selbstbewusstsein, um sich gegen den weltweit erstarkenden Autoritarismus und Barbarei verteidigen zu können. Dazu gehört auch unabdingbar eine klare freiheitliche Haltung gegenüber den autokratischen Bestrebungen des politischen Islams. Diese Haltung würde übrigens auch gut zur Piratenpartei passen, welche ja in Bezug auf die Kirche eine sehr stark progressiv-laizistische Haltung einnimmt. Da wäre es doch nur folgerichtig, diese bereits vorhandene Grundhaltung auch auf den politischen Islam zu übertragen.
*Titelbild: Historiengemälde von Eduard Steinbrück – Wikipedia – Gemeinfrei
Quellen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg
- https://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburger_Hochzeit
- https://de.wikipedia.org/wiki/Westf%C3%A4lischer_Friede
Redaktionsmitglied Max Kehm
Seit 2009 netzpolitisch und bei den Piraten aktiv. Technikenthusiast und Künstler mit Interesse an philosophischen und intellektuellen Themen.
Gott ist ein Diktator. Sowohl im Christentum und noch mehr im Islam !
Gott sieht alles, also totale Überwachungsstaat. Gott ist strafend, stellt tausende Regeln selbst für das privateteste Leben auf. Wer ihm nicht gehorcht wird ewig in der Hölle verbrannt und gefoltert.
Der Gott des Christentum/Islam ist ein Tyrann, grausam wie Saddam Hussein, Stalin. Da machen wir uns keine Illusionen, denn die Rachsüchtige Kontrollwut steht ja so auch in der Schrift.
„Wenn Gott existiert, ist der Mensch ein Sklave; der Mensch kann und soll aber frei sein: Folglich existiert Gott nicht. Ich fordere jeden auf, diesem Kreis zu entgehen, und nun mag man wählen. “ – „Wenn Gott wirklich existierte, müßte man ihn beseitigen.“ Michail Bakunin: Gott und der Staat.
Was wenn totale Religion dem Menschen die Unfreiheit lehrt, werden die sich nicht dann auch leichter den weltlichen Autokraten, Diktatoren beugen ? Putin und sein ober Patriarch im Priestergewandt. Vereint in der Unterdrückung des Volkes mit Gottes Segen.
Ich aber sage euch: Es braucht eine neue Ethik ohne Götter. Eine Humanistische freie. Aber das bedingt auch das der Islam dieser Freiheit ebenfalls im Weg steht. Solange der Islam so viele, Männer Frauen in Knechtschaft hält, aufpeitscht und zur Treue zur Priesterklasse erzieht. Solange kann die Welt nicht frei sein. Iran wird frei sein wenn der Islam die Regierung des Islam nicht mehr ist.
Laizismus/Säkularismus reichen daher nicht. Da muss man einen Schritt weiter gehen. Die Wurzel des Übels heraus reißen. Sonst wird die Pflanze der Tyrannei immer wieder erneut nachwachsen. Auch Religion die Privatsache ist führt zur Selbsterniedrigung des Menschen, ich frage mich ob das wirklich wünschenswert ist. Deshalb, Religion muss mit friedlichen Mitteln bekämpft werden. Dem Wort, den Unglauben fördern wo es nur geht. Das ist eine Spirituelle Frage, damit das Individuum frei sein kann.
Auch den Unglauben an Ideologien, Marxismus Faschismus. Diese Ersatzreligionen sind ebenso gefährlich. Nihilisten bringen sich nicht gegenseitig wegen ihrem Glauben um, denn Sie glauben ja nicht. Sie Tyrannisieren sich auch nicht wegen ihrer Ideologie, denn an diese glauben Sie ja nicht. Unglaube ist wichtig. Dann muss nur noch die Empathie und Liebe zueinander erwachsen.