Ein bei uns eingereichter Artikel, der eher eine Pressemitteilung als ein Artikel ist, hat mich dazu veranlasst, euch darzulegen was man ganz allgemein und wir bei uns im speziellen unter einem Artikel versteht/en – einfach um euch Arbeit und ggf. Frust zu ersparen und es uns etwas leichter zu machen.
Quasi das wichtigste: Die Flaschenpost wird als Parteimedium wahrgenommen, was wir sagen, „sagt quasi die Piratenpartei“ – darum kommt es darauf an, dass die Positionen, die dargestellt werden, sich entweder direkt oder indirekt aus dem Programm der Piratenpartei herleiten. Bitte beachtet das!
Wer schreibt in wessen Namen
Auch sehr wichtig: Mit Ausnahme eines, laut Geschäftsordnung beauftragten, Mitglieds des Bundesvorstandes (oder von diesem beauftragte Personen) sprechen Autoren immer für sich selbst und niemals im Namen der Bundespartei. Das bedeutet, dass Formulierungen wie „Wir Piraten fordern“ oder „Wir fordern“ oder „wir wollen“ eher selten sinnvoll sind. Denn dieses „wir“ impliziert, dass man für die Partei spricht – wozu man ja i.d.R. nicht legitimiert ist. „Ich fordere“ oder „aus meiner Sicht“ ist da was völlig anderes, denn es macht den Charakter des Textes klar 🙂
Gibt es einen Beschluss oder eine Punkt im Programm, so ist es wichtig diesen zu benennen – aber auch hier ist es ein besserer Stil, Formulierungen wie „in unserem Wahlprogramm 20xx (oder Parteiprogramm, oder Grundsatzprogramm, oder …, –> direkt verlinkt) fordern wir“ zu verwenden und nicht „wir fordern“ … (Link am Ende des Textes).
Stilistische Kriterien
Die Flaschenpost versucht ihren Lesenden ein gehobenes Sprachniveau zu bieten (auch wenn das nicht immer klappt), das erwarten wir grundsätzlich auch von Gastautoren. Bitte unterteilt euer Texte in Absätze, vor allem wenn sich innerhalb des Themas der Schwerpunkt oder die Struktur ändert – in letzterem Fall bieten sich ab einer gewissen Länge Zwischenüberschriften an. Verständlichkeit für den Leserkreis ist dabei wichtiger als die Demonstration überragender Fähigkeiten im Verfassen von Bandwurmsätzen – es gibt gute Tools im Internet die euch hierbei helfen können.
Diskriminierungsfreie Sprache
Wir haben uns – ohne große Diskussion – dafür entschieden, in Zukunft weitgehend diskriminierungsfreie Sprache anzuwenden. Es handelt sich hierbei um eine Selbstverpflichtung des Teams und kein ehernes Gesetz, wir bitten also darum uns nicht den Prozess zu machen, wenn doch mal eine Formulierung aus dem allgemein üblichen Sprachgebrauch durchrutscht, denn: „Menschen sind Gewohnheitstiere“. Als hilfreich hierfür betrachten wir den „Leitfaden für eine Geschlechtersensible Kommunikation in Bild und Sprache“ der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) von Juli 2021.
Die Selbstverpflichtung gilt nur bedingt für Gastartikel: Wir werden Gastartikel so, wie wir sie erhalten, in der Regel publizieren. Wer gendern möchte, kann dies tun – mit :, mit Binnen-I, mit * – da sind wir offen solange die Lesbarkeit nicht mutwillig sabotiert wird. Wir würden uns aber freuen, wenn wir das im Lektorat auf „diskriminierungsfreie Sprache“ anpassen dürften (gerne mit Freigabe). Wenn gewünscht, kann im generischen Maskulinum/Femininum geschrieben werden.
Struktur
Ein Artikel, der normalerweise nur ein Thema hat, muss klar und verständlich strukturiert sein – das Ziel ist ja, Lesende zu informieren, zu überzeugen und nicht durch Schachtelsätze oder überlange Artikel ohne Absätze zu verwirren.
Der Einstieg sollte das Interesse wecken indem er das Thema kurz einführt und dessen Relevanz betont, demzufolge stellt die Einleitung am besten eine Ausgangsfrage oder ein zentrales Problem dar. Schön wäre es, wenn er die Lesenden zum Nachdenken anregt und zeigt warum das Thema aktuell für einen selbst oder eine AG, die Partei oder die Gesellschaft von Bedeutung ist.
Als nächstes wäre der Hintergrundteil wichtig, also grundlegende Informationen und Zusammenhänge (sofern nicht allgemein bekannt). Zum Beispiel Daten, gesetzliche Rahmenbedingungen oder relevante Entwicklungen, die das Thema aktuell prägen oder generell wichtig machen. Ein Überblick über die Positionen oder Diskussionsstände gibt Lesenden eine klare Basis mit der Sie Bedeutung und Relevanz des Themas besser verstehen können.
Der Hauptteil ist die zentrale Argumentationsstrecke, in der die eigene Position klar und logisch begründet wird. Die wichtigsten Argumente sollten strukturiert präsentiert und mit Gegenargumenten verglichen werden, um die Überzeugungskraft zu erhöhen. In einem offiziellen Parteimedium wie unserem darf und kann der Ton hier emotionaler und pointierter sein, auch um das Profil der Partei zu schärfen. Zitate und Expertenstimmen können dabei zusätzlich die Position untermauern, sind aber eher kurz zu halten – das ist ja keine Pressemitteilung.
Im abschließenden Teil fasst der Artikel die wichtigsten Punkte zusammen und gibt einen Ausblick. Die Lesenden könnten zum Nachdenken und zum Handeln ermuntert werden, zum Beispiel durch Unterstützung der Partei oder einer NGO oder der Teilnahme an Aktionen. Eine Call-to-Action kann sinnvoll sein, ist manchmal aber zu fordernd – hier gilt es gut abzuwägen um nicht am Ende „alles kaputt“ zu machen.
Quellenangaben
Hier gilt, im Gegensatz zu akademischen Arbeiten: Qualität geht vor Quantität – weniger ist oft mehr. Bitte verlinkt möglichst auf Parteiinhalte (sofern dies eine offizielle und (noch) gültige Position der Bundespartei widerspiegeln) oder auf z.B. Wikipedia, aber nicht so sehr auf Artikel die nicht sicher dauerhaft zur Verfügung stehen – zum Beispiel kleine Vereine/Gruppen, private Blogs, lokale Institutionen oder kommerzielle und öffentlich-rechtliche Online-Medien, da diese schon mal dauerhaft offline gehen oder Dinge depublizieren.
Besonders strittige Themen
Es soll ja vorkommen, dass es bei einem Thema zwei sehr konträre Blickwinkel in der Partei gibt. Hier empfehlen wir vorab mit der Redaktion Kontakt aufzunehmen, denn wir wollen verhindern, dass eine einseitige, und damit privilegierte, Darstellung von Positionen innerhalb der Partei veröffentlicht wird. Die Lösung ist hierbei in der Regel, dass wir je einen „Pro“ und „Contra“-Artikel veröffentlichen – optimalerweise von zwei Personen aus den beiden „Lagern“.
Wer Unterstützung sucht muss freundlich sein
Sowohl im Umgang mit uns, aber vor allem in Texten bietet es sich an, Beleidigungen zu unterlassen und auch sonst weniger mir Ironie und Sarkasmus zu arbeiten – vor allem letztere werden oft falsch verstanden. Bei Anspielungen auf die Gegenwartskultur oder klassische Bildung, zum Beispiel auf eine Monty-Python-Sketch, „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder Shakespeare sind Links hilfreich – andernfalls hinterlässt man eine Gefühl von „bin ich doof oder ist der doof?“ bei den Lesenden.
Formalistischer Kram
Das Blogsystem WordPress, welches unserer Flaschenpost zugrunde liegt, verarbeitet einfaches Text-Format. Es lohnt sich also nicht, einen Artikel in einem bestimmten Textverarbeitungsformat zu liefern, es sei denn ihr beherrscht die WordPress Markup Language. Bitte schickt uns den Text also möglichst als reinen Text ohne Formatierungen, z.B. .txt, .md oder ähnliches.
Ähnlich verhält es sich mit Links auf Webseiten: Auch hier herrscht Wahlfreiheit: entweder den Link selbst in der WordPress Markup Language einbauen oder beispielsweise mit „[1]“ markieren und unten im Dokument den Link angeben. Das Flaschenpost-Team berücksichtigt den Verweis bei der Artikelerstellung.
Wir benötigen zu jedem Artikel mindestens ein Bild. Dieses lockert einen Artikel ungemein auf. Gelieferte Bilder sollten in ihrer Lizenz „sauber“, also zur nicht kommerziellen Verwendung freigegeben sein (z.b. Creative-Commons-Lizenz oder Public Domain). Bei Bildern muss die Lizenz unbedingt angegeben werden.
Das gilt analog für Videos, die eingebettet werden sollen. Idealerweise sollte ein Artikel enthalten: Ein kleines Bild für den Teaser und ein oder mehrere große Bilder für den Artikel selbst. Von externen Seiten werden niemals Bilder oder Filme eingebunden. Alle Artikel in der Flaschenpost unterliegen der CC Lizenz (CC-BY-SA Flaschenpost), können von anderen also ohne Information an die Redaktion übernommen werden, solange die Bestimmungen der Lizenz gewahrt bleiben.
Call to action ^^
Die Flaschenpost veröffentlicht schon immer gerne Artikel von Autoren, die nicht zum Redaktionsteam gehören, unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Wenn ihr etwas habt, das neu oder interessant und aktuell relevant ist (oder sein sollte) dann schreibt entweder einfach los oder – wenn ihr euch nicht sicher seid ob es passt – kontaktiert uns.
Redaktionsmitglied Sperling
Redakteur seit 2011, Kernteam der Redaktion seit 2013. De facto "Leitung" ab 2016, irgendwann auch offiziell Chefredakteur - bis 2023. Schreibt und Podcastet nur wenn ihm die Laune danach steht, zahlt aktuell die Infrastruktur der Flaschenpost, muss aber zum Glück nicht haften 🙂