Ein Gastartikel von Dr. Růžena Škodová-Davoodi
Neben meiner politischer Arbeit als 2. Vorsitzende im Landesvorstand Baden-Württemberg, engagiere ich mich in der Organisation „MALIKOOperation für Basisentwicklung e. V.“ in Deutschland. Diese Organisation arbeitet in einer Kooperation mit „MALIKOOperation Mali“ eng und auf Augenhöhe zusammen.
In Mali leben Menschen, die verzweifelt versuchen ihr Leben zu leben, die setzen sich mit aller Kraft dafür ein, dass wenigstens Würde und Teilhabe zu ihrer Lebensrealität wird. Mali ist ein zerrüttetes Land, das in den Medien fast ausschließlich mit Terror und Krieg in Verbindung gebracht wird. Aktuell wurde Mali durch verheerende Überschwemmungen erschüttert. Die Überschwemmungen in Mali haben die Regierung dazu veranlasst, den nationalen Katastrophenzustand auszurufen. Die Bürokratie der Regierung in Mali behindert die akute Hilfe vor Ort. Dr. Seydou Sougoulé, der Generalsekretär von „MALIKOOperation Mali“, besuchte die Überschwemmungsgebiete und berichtete über die katastrophale Lage in Mali nach Deutschland.
Die 1. Vorsitzende „MALIKOOperation für Basisentwicklung e. V.“ Frau Dr. Elke Sougoulé fasste die Situation folgendermaßen in einer E-Mail vom 24.10.2024 zusammen:
„Schwierigkeiten und harte Lebensbedingungen sind in Mali für die Mehrheit der Menschen ein Dauerzustand, aber in den letzten Wochen hat Mali eine zusätzliche Katastrophe erlebt. Es gab ja schon immer Trocken- und Regenzeiten mit extremen Bedingungen: Dürre und Trockenheit auf der einen und starke Regenfälle mit Überschwemmungen auf der anderen Seite. In diesem Jahr aber waren die Regenfälle so extrem und anhaltend, dass Seydou gesagt hat, er hätte in seinem ganzen Leben noch nie so viel Wasser gesehen. Wie auch in anderen Ländern der Welt gab es in diesem Jahr in Mali folgenschwere Überschwemmungen, viel schlimmer als in den Vorjahren. Viele ländliche Regionen des Landes und selbst Stadtviertel der Hauptstadt Bamako sind betroffen. Menschen sind ertrunken, Häuser, meist Lehmhäuser wurden ganz oder teilweise zerstört, Ernten vernichtet, Vorräte weggeschwemmt. Es gab mehr als 80 Todesopfer und mehr als 150 Verletzte und insgesamt sind um 350.000 Menschen von Hochwasserschäden betroffen. Viele Menschen, die sowieso sehr arm sind, haben das Bisschen was sie besaßen verloren. In vielen Regionen sind die Menschen immer noch in völlig überfüllten Schulgebäuden, in vielen Dörfern die einzigen etwas stabileren Gebäude, untergebracht, da ihre Häuser zerstört sind.
Auch in der Gemeinde Karangasso, wo sich das von uns unterstützte Waisenhaus befindet, sind mehrere Dörfer betroffen. Das Waisenhaus liegt zum Glück etwas höher und wurde vom Hochwasser verschont. Obwohl unser Verein normalerweise seine Aufgabe darin sieht längerfristige Projekte zu unterstützen, hat sich der Vorstand entschlossen schnelle Nothilfe zu leisten und hat 2.500 € zum Einkauf von Nahrungsmitteln an unsere Partnerorganisation Malikooperation Mali überwiesen. Davon wurden Säcke mit Mais gekauft, die an betroffene Dörfer, allein 70 Säcke an Dörfer in der Gemeinde Karangasso, verteilt wurden. Zum Transport mussten häufig Traktoren verwendet werden, viele Straßen sind für Autos noch nicht passierbar. …“
Die Opferzahlen schießen weiter in die Höhe. Zu dem ganzen Elend kommt noch, dass das Schuljahr in den Überschwemmungsgebieten nicht startet konnte, da die Schulen zu Notquartieren umfunktioniert wurden.
Weiter Infoormationen findet ihr auf der Maliko-Homepage unter https://malikooperation.clubdesk.com/