In einem Sketch von Monty Python’s Flying Circus gibt es eine Szene, in der der Satz “Nobody expects the Spanish Inquisition!” immer dann fällt, wenn jemand allzu neugierig nach Details fragt. Beim Bundesparteitag rechnete niemand mit der SG Trololo und doch sprang sie in einer Pause ans Mikrofon und betrollte die Versammlung singender Weise.
Die SG Trololo nimmt ihre Aufgabe ernst. In Auszählungspausen oder stillen Augenblicken taucht sie von allen unerwartet auf und singt das, was wir vom vor kurzen verstorbenen Russen Eduard Anatoljewitsch Chi kennen: Den Trololo-Song, der ursprünglich den Titel Я очень рад, ведь я, наконец, возвращаюсь домой trug.
Es gibt verschiedene Meinungen, wie diese Version entstand. Grosse Verbreitung fand eine Variante, die Herrn Chi zum Regimegegner erklärt: Der 1976 von der Regierung vorgeschriebene neue Text zur alten Melodie verherrlichte die UdSSR so sehr, dass er sich entschloss, statt der Propaganda nur “trololo” zu singen. Das ist eine schöne Geschichte, nur leider ohne wahren Kern. Denn dieses Lied zum Lockern der Stimmbänder gab es schon viel früher. Das beweist ein Film aus den 60er Jahren.
An der SG Trololo gibt es jedoch keine Zweifel: Sie trollen aus purem Spass an der Trollerei. Wie leicht zu sehen und zu hören ist.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.