1. Dezember 2024

Wir haben nichts zu befürchten

Eine nachdenkliche Geschichte zum Jahresausgang von unserem Gastautor Gernot Reipen für die Flaschenpost.

4 thoughts on “Wir haben nichts zu befürchten

  1. Auch wenn’s ein Gastbeitrag ist, schaut ja sicher noch mal jemand drüber vor dem Veröffentlichen. Und könnte jetzt also die Verantwortung übernehmen. Die Aussage des Textes ist ja:

    Wenn sich nur die Demokraten und die Nazis, also das ganze Volk, endlich gemeinsam erheben und die Kapitalisten an die Laternen bringen würden, dann wäre Deutschland wieder ein Paradies. Und dieser Querfront-Antisemitismus läuft unter der Marke „Piratenpartei“?

    1. Deine Interpretation des Beitrags ist – meiner Meinung nach – ziemlich übertrieben. Im Kern sehe ich ähnlich – viele Menschen (auch wir) lassen uns von großen und kleinen Themen, Problemen und Nebelbomben, die die Politik wirft, ablenken. Und übersehen dabei oft größere Übel, die wahren Probleme. Aber gut, jeder kann eine eigene Interpretation haben. Wobei ich finde, dass man schon weit ausholen muss, um darin Querfront-Antisemitismus zu sehen. Bei uns sah ihn niemand. Sonst hätten wir den Beitrag nicht veröffentlicht.

      Wir übernehmen übrigens natürlich die Verantwortung für die Veröffentlichung. Besonders, da es ein Meinungsbeitrag/Kommentar ist, heißt das aber nicht, dass wir uns diese Meinung zwingend zu eigen machen. So steht es auch im zweiten Satz des Beitrags.

  2. Der Kampf gegen Rassisten ist also eines der „großen und kleinen Themen, Problemen und Nebelbomben, die die Politik wirft“, wodurch wir dann „größere Übel, die wahren Probleme“ – den Kapitalismus – nicht sehen?

    1. Indirekt, ja. Ursprung des Kampfes gegen den Rassismus ist eine Reaktion auf Rassismus. Das hilft temporär den Rassismus einzudämmen, langfristig kann man damit nicht gewinnen. Dieser Weg führt nur über Bildung, Aufklärung, Integration (und damit meine ich nicht nur Flüchtlinge und Migranten). Natürlich ist es wichtig, die Präsenz dagegen zu zeigen, zu Gegendemonstrationen zu gehen, Aktionen zu starten. Ich bin aus Dresden, ich kenne die Geschehnisse vor Ort nur zu gut und auch, welchen Aufwand es kostet, dagegen vorzugehen.

      Dennoch spreche ich dem keinesfalls die Wichtigkeit ab. Doch im Gesamtbild betrachtet gibt es andere Probleme, die unter anderem auch die Ursachen von Rassismus sind. Das ist – meiner Meinung nach – nicht der Kapitalismus insgesamt (wie du hier unterstellst), sondern Probleme wie soziale Ungerechtigkeit, Korruption, Intransparenz und viele mehr. Diese sollten wir nicht aus den Augen verlieren – und das interpretiere ich in dem Beitrag.

      Wenn du das anders interpretierst, ist das vollkommen in Ordnung. Aber bitte stelle das nicht als definitive Aussage des Artikels dar und unterstelle uns Dinge wie Antisemitismus.

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