Alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit kommt die Lizenzierungsproblematik von Notenblättern auf. Seit gut einem Jahr bietet die GEMA Tarife für Kindergärten und Vorschulen an, damit auch diese Bildungseinrichtungen rechtssicher Kopien davon anfertigen können. Natürlich wird dafür ein entsprechender Obulus fällig. Aus diesem Grund sucht der Musikpiraten e.V. Notenblätter gemeinfreier Advents- und Weihnachtslieder, die entweder unter Creative Commons lizenziert sind, oder von den Urhebern sogar als gemeinfrei ausgezeichnet wurden. Der Verein lobt hierfür sogar einen kleinen finanziellen Anreiz aus.
„Bildungseinrichtungen sollen sich auf ihren vorrangigen Zweck, das Vermitteln von Bildung, konzentrieren können, statt sich um Lizenzproblematiken zu kümmern.“ erklärt Christian Hufgard, 1. Vorsitzender des Musikpiraten e.V.. „Niemand kommt auf die Idee, dass es strafbar sein könnte, Kopien der Noten von Jahrhunderte altem Liedgut anzufertigen. Vor allem, da auch Abgaben für die Kopiergeräte gezahlt werden. Und trotzdem müssen die Kopien in den meisten Fällen nochmal explizit bei der GEMA bezahlt werden. Unser Ziel ist es, ein kleines Notenbuch mit Liedern für die Vorweihnachtszeit zusammenzustellen, dass jeder legal und kostenfrei kopieren und verteilen darf.“
Für die ersten 20 eingereichten neuen Partituren bot der Verein eine Aufwandsentschädigung von jeweils 10€ an, dieses Ziel wurde jedoch schon am ersten Tag erreicht. Sollten sich Spender finden, die die Aktion unterstützen, werden natürlich auch noch weitere Helfer belohnt. Um teilzunehmen müssen die Noten in Form von LilyPond-Dateien vorliegen. Mit dem freien Notensatzprogramm können sehr einfach professionell ausgestaltete Notenblätter erstellt werden und es existieren verschiedene grafische Eingabeprogramme, wie z.B. Denemo. In den Dateien müssen neben den Noten auch die Liedtexte enthalten sein. Ebenfalls gewünscht aber nicht zwingend notwendig sind Gitarrenakkorde.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.