Laut einer
Veröffentlichung der “Werkgroep Blokkeren Kinderporno”(PDF) (die Englische Übersetzung gibt es
hier) verzichten niederländische Provider auf die Einführung von Websperren für Webseiten mit kinderpornografischen Inhalten. Bei der “Werkgroep Blokkeren Kinderporno” handelt es sich um eine Arbeitsgruppe von niederländischen Providern, welche sich für ein sicheres Internet einsetzen.
Die Intention beim Einführen der Webspeeren war das Blockieren “einschlägiger komerzieller Webangebote” mit Inhalten der Dokumentation von Kindesmissbrauch. Die schwarze Liste, welche von den Providern implementiert werden sollte, enhält allerdings seit einiger Zeit keine solcher Seiten. An sich sind die Zahlen kritischer Webseiten auf der Liste rückläufig gewesen. Die IWF (International Watch Foundation) betreibt eine Hotline zum Melden von Webseiten mit Material von Dokumentation von Kindesmissbrauch. Laut eigenen Angaben sind die Meldungen von Anfangs 2000 Seiten pro Tag auf 400 zurück gegangen.
Die holländische Bürgerrechtsorganisation Bits of Freedom begrüßt diese Entscheidung der Arbeitsgruppe “Werkgroep Blokkeren Kinderporno”. Laut Bits of Freedom, ist eine Blockade von Webseiten mit Kindesmissbrauch kontraproduktiv, da auf diese Weise weder den Opfern geholfen wird, noch das schändliche Material vom Netz genommen wird.
Peter Robbins, ein Vertreter der International Watch Foundation, betonte wärend einer Anhörung des EU Parlaments zu diesem Thema, dass die Zusammenarbeit der Provider und das Löschen entsprechender Seiten sich stark auf den Verbreitungsstand des Materials ausgewirkt hat. Die Verfügbarkeit von dokumentiertem Kindesmissbrauchs ist enorm zurück gegangen. Des weiteren deutete Peter Robbins an, dass solche Filtermechanismen auch zum sperren legitimer Inhalte verwendet werden und man, sollte sie dennoch eingesetzt werden, aus diesem Grund auf die Transparenz der Maßnahme achten muss.
Mit diesen Äußerungen zu dem Thema kommen die “Bits of Freedom”-Organisation, sowie die “International Watch Foundation”, sehr nahe an die Äußerungen und Diskussionsgrundlagen der Piratenpartei heran: “Löschen statt Sperren”.
Denn nur so kann sicher gegangen werden, das solch schändliches Material nach und nach verschwindet und nicht über Umwege doch erreicht werden kann.