Dieser Artikel basiert auf einem mündlichen Bericht von Fabio Reinhardt. Es gibt auch einen Blogpost.
Am 26. Mai 2013 wählt Rom in einer kommunalen Wahl einen neuen Bürgermeister. Für die kleine italienische Piratenpartei, die bei der letzten Landeswahl noch gar nicht antreten durfte, ist das eine wichtige Gelegenheit, die politische Bühne zu betreten. Die ersten Hürden sind genommen, und die Partei darf nun bei der Kommunalwahl antreten. Das wurde erreicht, indem sich die Partei, wie in Italien üblich, mit einer anderen kleinen Partei zusammengeschlossen hat. Sie tritt jetzt offiziell gemeinsam mit Sandro Medici an.
Das ist ein Fuß in der Tür, da sie auf diesem Wege viel von Sandros wahlkampferfahrener Partei lernen kann und von den Medien ernster genommen wird. Die Piraten treten dabei nicht mit Köpfen sondern hauptsächlich ihrem zentralen Thema an: Liquid Feedback. Denn, anders als in Deutschland, wird von der italienischen Piratenpartei Liquid Feedback umfangreicher eingesetzt und ist das deutlichste Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Parteien. Wieviel Prozent allerdings diese Parteipartnerschaft erringen muss und welche Möglichkeiten zur Mitwirkung sich nach einer erfolgreichen Wahl dadurch für die Piraten ergeben, hat sich uns in den Wirren des italienischen Wahlsystems nicht offenbart.
Fabio hat vor Ort als interessierter Pirat an einigen Veranstaltungen teilgenommen und für gute internationale Zusammenarbeit geworben. Er hatte bei einem Stammtisch die Gelegenheit, , einer Pressekonferenz und einer Feier dabei zu sein.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die italienischen Piraten noch in den Kinderschuhen stecken. Es wird noch viel experimentiert. Mit den eigenen Werkzeugen, mit der Bewegung in der Presselandschaft und mit dem Wahlsystem. Es ist noch nicht mit Sicherheit zu sagen, ob sich die Piratenbewegung so stark ausprägen wird, wie bei uns. Aber wir wünschen ihnen alles Gute und wissen jetzt, dass deutsche Piraten dort herzlich willkommen sind.
Update:
Die Piraten haben 715 Stimmen bekommen. Eine genaue Aufschlüsselung gibt es beim Innenministerium. Insgesamt wurden 1.245.927 Stimmen abgegeben.