Sammelkartenspiel | CC-BY-SA-NC 3.0 Flaschenpost
Es war am 25.4.2012. Das Flaschenpost-Team saß in einer Ferienwohnung in Neumünster. Am Abend wurde in Teamwork die Prognose für die Wahl zum neuen Bundesvorstand 2012/13 geschrieben. Dabei wurde es spät, Rotwein floss reichlich, und man schaute “Der Hofnarr. Genau das richtige Setting, um über die kommende Wahl zu spekulieren. Und sich zu fragen, ob sich die Parteitagsteilnehmer ausreichend mit diesen auseinandergesetzt hatten – die Umfrageergebnisse deuteten auf das Gegenteil hin. Wie aber kann man das ändern?
Dann kam der Geistesblitz: ein Sammelkartenspiel! Eine Möglichkeit für die Piraten, sich spielerisch mit den Kandidaten zu beschäftigen, deren Gesichter und Namen kennenzulernen, die wichtigsten Fakten übersichtlich darzustellen. Gesagt … getan. Unter Rotweineinfluss und reichlich Gelächter wurden die ersten Bundesparteitagspiratenkandidatensammelkarten entworfen, das mit einem episch holprigen Gedicht in der Flaschenpost angekündigt wurde. Auf dem Parteitag wurden die Sammelkarten zu Beginn an der Akkreditierung verteilt. Es gab viel Gelächter, positives Feedback und sogar Presseaufmerksamkeit für diese Aktion.
Beim nächsten Live-Treffen, im August in Schwarzen, wurde beim abendlichen Grillen die Idee für die Zukunft verfeinert: Es wäre doch toll, wenn man mit den Karten auch spielen könnte. Holger hatte zu diesem Zeitpunkt bereits sein Leben lang intensiv Brettspiele gespielt und war auch schon sehr lange Mitglied in einem Spieleclub. Bisher hatte er immer anderen bei der Entwicklung von Prototypen für Spiele geholfen. Was lag näher, als die Gelegenheit beim Schopf zu packen und selber mal ein Spiel zu entwerfen?
So gingen die Monate ins Land und ein Prototyp für ein Kandidaten-Sammelkarten-Quartett wurde entworfen. Die Entwicklung war zeitintensiv und viele Testspiele mit Freiwilligen, nicht zuletzt aus besagtem Spieleclub, sowie beim nächsten Flaschenpost live Treffen, halfen dabei. Am Ende der Entwicklungsphase testete Ferdi aus dem Spieleclub den Prototypen. Er macht seit vielen Jahren Übersetzungen von Spielregeln und hat sein Leben lang sehr viel Zeit mit Brettspielen verbracht. Sein Kommentar “Das Spiel ist besser als ich befürchtet hatte…ist ganz nett.” galt uns als Ritterschlag.
Es war Holger wichtig, ein Spiel zu entwerfen, das auch er selbst gerne spielt. Im Team haben wir aus dem Prototypen das endgültige Spiel entwickelt. Wichtig war, dass es einen Mehrwert für die Piraten bietet, sodass diese sich – wie bei der ersten Version – beim Spielen über die Kandidaten informieren können. Dabei war wichtig, dass wir über die Bewertung keinerlei Partei ergreifen. Was lag also näher, als die Kandidaten selbst um die Bewertungen zu bitten? Wie praktisch war es da, dass die Flaschenpost gemeinsam mit dem Krähennest Interviews mit allen Kandidaten führte. Die Daten wurden dabei abgefragt, und schließlich wurden mithilfe einer Tabellenkalkulation die Werte für die Karten berechnet.
Wie es bei Piraten meistens ist, wurde die Zeit knapp. Jesthan hat am Ende in einer Nachtschicht die Druckvorlage hergestellt, damit die Karten zum Bundesparteitag rechtzeitig fertig werden konnten. Holger organisierte nach Abschluss der Kandidateninterviews die Herstellung des Spiels inklusive Druck und Schnitt. Letzterer wurde erst in Bremen in der Parteitagshalle fertig, rechtzeitig für die Akkreditierungsteams, die sie zusammen mit den Akkreditierungsunterlagen verteilten. Jeder Pirat erhielt neun Karten: Acht Spiel- und eine Regelkarte. Auf den Webseiten der Flaschenpost gibt es die Druckvorlagen für das Spiel zum Herunterladen und selbst drucken.
Es war faszinierend, zu erleben, wie viele freiwillige Hände sich fanden, um zu helfen. Danke an Euch alle für diesen Spaß. Ohne Euch wäre die Herstellung des Spiels nicht möglich gewesen. Wir haben jedenfalls alles gegeben und hoffen, dass wir Euch damit etwas Spaß bereiten können.
Lizenz dieses Spiels und der zugehörigen Artikel und Dateien auf dieser Seite: CC-BY-SA-NC 3.0 Flaschenpost
Redaktionsmitglied Holger Burbach
Mitglied in der Piratenpartei seit 2010; Redaktionsmitglied der Flaschenpost seit 2012; meine Hauptthemen in der Flaschenpost sind Lektorat und Podcasts; mehr über mich auf meiner politischen Web-Seite
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