
Medienmittwoch | CC BY Jonathan Dehn

Smartphones sind schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wir tragen sie nicht nur stets bei uns, wir benutzen sie auch, um höchst private Momente per Foto oder Video aufzuzeichnen. Dabei sind wir die ganze Zeit mit der ganzen Welt via Internet verbunden. Und die ganze Welt mit uns. Wie Google, Apple und all die anderen großen Firmen unsere Daten verarbeiten und zu Geld machen, wird uns regelmäßig ins Gedächtnis gerufen. Doch, etwas viel profaneres ist uns oft nicht bewusst: Was passiert, wenn unser Telefon gestohlen wird. Irgendein Fremder hat dann im schlechtesten Fall alle unsere Daten, unsere Fotos, Kontakte, Termine, eMails. Kurz: Einen nicht unerheblichen Teil unseres Lebens in der Hand.
Einen ähnlichen Gedanken hatte auch der Niederländer Anthony van der Meer, nachdem ihm sein Handy gestohlen wurde. Er entwickelte den Gedanken weiter. Was genau passiert mit dem Handy, nach der Entwendung? Und, zusätzlich dazu, wie viel kann man tatsächlich über einen Menschen herausfinden, indem man sein Smartphone hat? Er startete einen im Grunde einfachen Feldversuch. Er ließ sich erneut ein Smartphone stehlen. Nur dieses Mal präparierte er es mit einer nicht auffind- oder löschbaren Spionagesoftware. Aus den Erkenntnissen drehte er einen kurzen Dokumentarfilm, der in manchen Teilen sehr verstörend ist. Die Intensität, mit der Anthony in die Privatsphäre des Diebes eintauchte, war zwar zu erahnen, ist aber dennoch erschreckend.
Innerhalb von guten 20 Minuten verändert der Film „Find my Phone“ die Sicht, die wir auf unser Smartphone und dessen Wert haben. Gut möglich, dass er auch die Art und Weise ändert, wie wir unser Smartphone nutzen. Oder wenigstens darauf aufpassen, dass es uns nicht gestohlen wird.