Das Internet scheint fest in der Hand der Klimazweifler zu sein. Und auch wenn der Blick aus dem Fenster Zweifel an einem ständigen und linear verlaufenden Temperaturanstieg weckt, sprechen die Temperaturaufzeichnungen der letzten Jahrzehnte eine deutliche Sprache. Und während sich der Weintrinker über die herausragend guten Jahrgänge der letzten Jahre freut (es gibt durchaus positive Aspekte der globalen Klimaerwärmung), fragt sich der Interessiert was ist dran an den Zweifeln? Wem nutzt es, wenn weiterhin Öl und Kohle verbrannt wird, wenn Windräder auf der einen Seite ein Nischendasein führen, während auf der anderen Seite CO2
gegen Radioaktivität aufgerechnet wird? Wenn Tuvalu bald im Meer versinkt: Liegt es an den abschmelzenden Polkappen? Geht die Insel einfach so unter, wie Inseln nunmal gelegentlich untergehen? Steigt der Meeresspiegel tatsächlich, aber nicht wegen uns? Oder sind die Bilder von nassen Füssen gar freche Fälschungen, Tuvalugate sozusagen?
Die Klimazweifler teilen sich in 2 Gruppen. Die eine Gruppe ist davon überzeugt, dass der Klimawandel nicht hausgemacht ist und jede Maßnahme dagegen folglich überflüssig oder gar schädlich und dass wir, wenn wir nicht weiter fleißig Klimagase in die Atmosphäre blasen, gar eine hausgemachte Eiszeit provozieren. Bei solchen Aussagen muss ich an den Pommesverkäufer denken, der mir erklärte dass es sogar schädlich sei das Fett allzuoft zu wechseln! Ist klar! Die andere Gruppe der Klimaleugner bezweifelt, dass es überhaupt so etwas wie einen nachhaltigen Klimawandel gibt. Nach deren Überzeugung wurde es schon immer abwechsend wärmer und kälter, und überhaupt kann morgen alles schon ganz anders sein.
Wenn es keine Auswirkungen hat, wird es nicht schaden CO2
auch ohne Not zu verringern. Schaut man zu den Ölliferanten und verfolgt die panische Diskussion um Peakoil kommt man ohnehin auf die Idee, sich besser heute als morgen vom Öl unabhängig zu machen. Und wenn wir dazu nicht einmal die nationalen Kohlelager plündern müssen: eine richtige Win-Win-Situation!
Doch kann es nicht schaden, Behauptungen skeptisch zu hinterfragen. Nämlich bei Scharlartanen wie Wunderheilern, bei Behauptungen fernab jeder Lebenserfahrung, beispielsweise Geisterbeschwörungen, ja schon bei Horoskopen, bei religiös Verblendeten (ich sage nur: Intelligent Design) oder Behauptungen, die der bekannten Physik widersprechen. Als besonders übles Beispiel sei hier die Freienergiemaschine genannt. Gegen solchen Blödsinn geht die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) an. Wer sehen möchte wie Lügengespinste wirklich aussehen, sollte sich an einem verschneiten Winterabend den Skeptiker durchlesen.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.