Würden Wahlen im Netz statt im Wahllokal stattfinden, wäre der nächste Kanzler ein Pirat. Unsere Beliebtheit auf studiVZ, Facebook und im heise-Forum wurde 2009 durch einige Umfragen bestätigt. Noch heute werden in Foren vor allem Piratenmeinungen vertreten – damit haben wir die Meinungshoheit im Internet – gleich nach den Trollen. Was online offensichtlich aber nicht gut ankommt, ist allzu offenkundige Werbung für die Piratenpartei. Anfang Dezember wurde im heise-Forum gar ein Beitrag gesperrt, der um Unterstützerunterschriften für die anstehenden Landtagswahlen warb [1].
Der zuständige Redakteur Christian Persson schreibt zu den Gründen der Sperrung:
der Beitrag wurde gesperrt, weil der Inhalt die Nutzungsbedingungen für unsere Foren verletzte. Der Grund ist dem Verfasser mitgeteilt worden. [...]
Unsere Foren werden nicht moderiert. Wir prüfen im Nachhinein stichprobenartig auf Einhaltung der Nutzungsbedingungen oder reagieren auf Hinweise anderer Nutzer. In diesem Fall sind solche Hinweise vermutlich erst am Abend eingegangen und erst am nächsten Morgen bei Arbeitsbeginn zur Kenntnis des zuständigen Mitarbeiters gelangt.
Als Gäste in Foren müssen wir uns an die Nutzungsbedingungen halten. Das hat jeder mit einem Klick auf den Radiobutton ich habe die Nutzungsbedingungen gelesen und akzeptiere sie zugesagt. Für uns bedeutet das nicht, dass wir in Foren nicht schreiben dürfen, welch großartige Sache die Piratenpartei ist. Nur … wenn es jemand lesen soll, ist mehr Zurückhaltung angebracht. Sonst geben wir unseren politischen Mitbewerbern einen Vorwand sich zu beschweren. Der Eintrag verschwindet, das Geschriebene ist für immer verloren, die Wirkung verpufft. Folglich müssen wir lernen subtiler (unterschwellig, hintersinnig, feinsinnig, mit großer Genauigkeit, spitzfindig, nur angedeutet, fein, zurückhaltend, leise, gefühlvoll, vorsichtig, mit viel Feingefühl und Behutsamkeit, hintergründig, einfühlsam, zart) zu werben.
[1] http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Deshalb-PIRATEN-auf-den-Stimmzettel/forum-189973/msg-19507834/read/
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.