Die berühmt-berüchtigte Gruppe Anonymous hat am Montag eine große Ansammlung interner E-Mails der Bank of America (BofA) veröffentlicht. Angeblich stammen diese E-Mails von einem ehemaligen Mitarbeiter. Es soll um Unregelmäßigkeiten bei der Buchführung der BofA gehen. Weiterhin würden sie belegen, dass die BofA sich an der illegalen Beschlagnahme von Immobilien beteiligt habe. Anschließend soll die US-Großbank versucht haben, die Vorgänge zu vertuschen. Ein Sprecher der BofA bestritt alle Anschuldigungen vehement.
Die Mails stammen genauer gesagt aus der Korrespondenz mit Tochtergesellschaft Balboa Insurance. Balboa sichert Kreditinstitute bei Hypotheken ab. Ein weiterer Vorwurf lautet, dass Balboa von seinen Kunden bei Hypotheken sehr überhöhte Prämien kassiert haben soll. Sollten hier wirklich Beweise für eine ganze Reihe illegaler Praktiken ans Licht kommen, wäre dies unter anderem deshalb eine Katastrophe für die BofA, weil diese die Balboa eigentlich im Sommer an den australischen Versicherer QBE Insurance Group weiterverkaufen wollte. Die Veröffentlichung der E-Mails kommt also im Moment mehr als nur ungelegen.
Die Ankündigung von Anonymous wurde per Tweet verbreitet. Der Whistleblower sagte gegenüber Anonymous, er würde auf einer internen „Abschussliste“ stehen: Man habe „allen sein Foto gezeigt und ihn als Terrorist deklariert“. Er fordert nun mit Hilfe von Anonymous weitere Mitarbeiter der BofA dazu auf, der „Hydra die Köpfe abzuschlagen“. Wenn sich die Vorwürfe tatsächlich bewahrheiten, hat Anonymous der BofA einen ziemlichen Schlag in die Magengrube verpasst.
Die eigens eingerichtete Webseite zu diesem Leak ist wegen Überlastung nur eingeschränkt erreichbar. Eine Liste von Mirrors der Dokumente gibt es natürlich auch: http://pastebin.com/naPCEkRi