Die Anleitung zum Unglücklichsein von Paul Watzlawick gehört mit zu den Büchern, die ich mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Der Soziologe bricht, so Amazon, rigoros mit der Vorstellung, Ziel des Menschen sei das Streben nach Glück. Diese Ansicht belegt Watzlawick anhand vieler Beispiele.
Da ist die Mutter, die ihren Sohn zwei Hemden schenkt. Und als er eines davon zum ersten Mal trägt, fragt sie ganz traurig „Das andere gefällt dir nicht?“ Weithin bekannt ist die Geschichte von dem Mann mit dem Hammer. Er steigert sich so sehr in die Vorstellung hinein, sein Nachbar könne ihn nicht leiden und leihe ihm seinen Hammer bestimmt nicht, dass er zum Schluss beim Nachbarn klingelt und ihn sofort anschreit „Behalten Sie doch Ihren scheiß Hammer!“ Und dann war da noch der Mann, der ständig in die Hände klatscht. Als Begründung gab er an, das Klatschen vertreibe die Elefanten. Auf den Umstand angesprochen, dass doch gar keine Elefanten in der Nähe seien, erwidert er: „Sehen Sie!“
Watzlawick war Psychologe, kein Pirat. Ich als Pirat würde die Geschichte etwas anders erzählen: Ein Bürger fragt den Innenminister: „Warum erlassen Sie ständig neue Sicherheitsgesetze?“ Er würde antworten: „Um die Terroristen zu vertreiben…“
Falls sich der Innenminister eines Tages auf eine einsame Insel zurück zieht, sollte er die Anleitung zum Unglücklichsein im Gepäck haben. Darin finden sich weitere Geschichten, die eigentlich die derzeitige Politik beschreiben.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.