Letzten Sonntag fanden in Niedersachsen Kreis- und Kommunalwahlen statt. Die Ergebnisse wurden erst im Lauf der Nacht veröffentlicht, das öffentliche Interesse hielt sich ohnehin in Grenzen. Die Auszählung ergab wenig überraschendes: die eine Volkspartei gewann Stimmen hinzu, die andere verlor Wähler. Die Kandidaten der FDP, auch das keine Uberraschung, wurden stellvertretend für die Berliner Politik abgestraft. Beim Thema Umwelt vertrauten deutliche mehr Wähler dem Original “Grüne” als das noch bei der Wahl 2006 der Fall war.
Die Piraten, das ist neu aber nicht überraschend, konnten diesen Sonntag viele Wähler überzeugen. Piraten traten zwar nur in 21 Wahlkreisen an, holten dort aber 56 Mandate. Die Sitze wurden sowohl in ländlichen Gebieten als auch in den Städten gewonnen. In Delmenhorst (4.7%), Wolfenbüttel (3.5% für den Stadtrat), Braunschweig (3.9%), Hildesheim (2.9% für den Stadtrat), Peine (2.1% für den Stadtrat) und Wolfsburg (4.7% für den piratigen Oberbürgerkandidaten) konnte sogar die FDP und DIE LINKE überholt werden. In der Landeshauptstadt Hannover lagen die PIRATEN bei 3.5 %. In Diedersen entschied sich jeder 6. Wähler für die Piraten: 16.92%. Bei der Ortsratswahl Klein Ilsede im Kreis Peine wurden die Piraten mit 13.15% drittstärkste Partei! Die geenterten Sitze sind nur durch den persönlichen Einsatz der einzelnen Kandidaten und das ausgefeiltere Parteiprogramm erklärbar. Damit legen die Piraten in Niedersachsen die Messlatte für die Berliner Abgeordnetenhauswahl hoch.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.