Die Piratenpartei Griechenland wird sich am 17. Juni 2012 zum zweiten Mal in diesem Jahr zur Parlamentswahl aufstellen. Dies beschloss die Partei in einer internen Forenumfrage. 73 % der griechischen Piraten sprachen sich für eine erneute Teilnahme an der Wahl aus, 20 % waren dagegen.
Die Neuwahlen sind nötig, da die vorgezogenen Wahlen am 06. Mai 2012 in keiner Regierungsbildung mündeten. Die großen Parteien Nea Dimokratia und PASOK verloren so stark an Stimmen, dass bisherige Regierungsmehrheiten nicht mehr gebildet werden konnten. Koalitionsgespräche mit den anderen Parteien scheiterten.
Das griechische Volk ist daher am 17. Juni 2012 erneut dazu aufgerufen, an die Wahlurnen zu treten.
Die Piratenpartei Griechenland existiert erst seit Februar 2012. Trotzdem trat sie am 06. Mai 2012 bei den griechischen Wahlen an. Sie erhielt die Stimmen von 32.500 Wählern bzw. von 0,51% – ein wahrer Achtungserfolg für die sehr junge Partei, die nur in 31 von 56 Regionen an den Wahlen teilgenommen hat und der weder Infostände noch Werbematerialien zur Verfügung standen.
Bei den kommenden Neuwahlen möchte die Partei in allen 56 Regionen zur Wahl stehen. Dies stellt die Piratenpartei Griechenland vor besondere logistische und finanzielle Herausforderungen.
Um die Größe der anstehenden Aufgabe zu verstehen, muss man einen Blick auf das griechische Wahlsystem werfen. Alle Parteien müssen ihre Stimmzettel selbst drucken und in den Wahllokalen verteilen. Die Bürger nehmen dann den Stimmzettel der von ihnen gewählten Partei, vermerken auf diesem ein Kreuz und stecken ihn in die Wahlurne.
Die Parteien müssen für jeden stimmberechtigten Griechen einen Stimmzettel vorhalten. Die Piraten rechnen damit, von ca. 1% der Griechen gewählt zu werden. Dennoch ist es nicht möglich, weniger Stimmzettel zu verteilen. Die Piratenpartei Griechenland ist daher wie jede andere griechische Partei auch dazu verpflichtet, ca. 9,7 Millionen Stimmzettel zu drucken und auszuteilen.
Die Piraten schätzen die Kosten für die Wahlteilnahme in ihrem Newsletter 08 auf ca. 30.000 EUR. Allein 20.000 EUR werden dabei allein für den Druck und den Transport der Stimmzettel benötigt.
Die Piratenpartei Griechenland hat derzeit ca. 1.000 Mitglieder, 500 weitere Mitgliedsanträge konnten aufgrund der Wahlen bisher noch nicht bearbeitet werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 12 EUR. Die Partei ist daher stark unterfinanziert. Am 18. Mai 2012 standen den griechischen Piraten ein Betrag von 5.400 EUR zur Verfügung. Die Piratenpartei Griechenland ist daher auf Hilfe angewiesen.
Aus diesen Gründen wurde kurzfristig der Verein “Freunde der Piratenpartei Griechenlands e.V.” gegründet.
Eine direkte Spende an die Partei ist rechtlich nicht möglich. Daher haben sich die Gründer des Vereins eine Möglichkeit überlegt, wie sie die griechische Piratenpartei dennoch unterstützen können. Durch Spenden kommt der Verein für die Kosten zahlreicher Druckerzeugnisse auf. Somit kann der Kostendruck auf die Partei verringert werden.
Fotios Amanatides (@DosOz42), Mitbegründer des Vereins, appelliert im Gespräch mit der Flaschenpost an die Piraten in Deutschland: „Die Piraten sind eine globale Partei. Nationale Grenzen gibt es für uns nicht. Wir müssen jetzt beweisen, dass wir es ernst meinen, wenn wir von Solidarität unter Piraten sprechen. Gerade in Krisenzeiten müssen wir zeigen, dass wir auch den Piraten anderer Länder beistehen.“
Spenden könnt Ihr auf das Spendenkonto:
Freunde der Piratenpartei Griechenlads e.v.
Friends of Pirateparty Greece
Konto: 7071517
BLZ: 66350036
Sparkasse Kraichgau
IBAN: DE59663500360007071517
BIC: BRUSDE66XXX
Weiterhin ist es möglich, durch einen Anruf zu spenden: mit einem Anruf an die Nummer 0900 5 22 000 22 spendet man ca. 1 EUR/min.
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der Freunde der Piratenpartei Griechenlands e.V..