Am 22. und 23. September kommen zum dritten Mal Netzphilosoph*innen, Aktivist*innen, Sympathisant*innen und Kritiker*innen der Piratenpartei zur openmind-Konferenz in Kassel zusammen. Unter dem Motto “Try. Something. New.” wird in Vorträgen, Workshops und einem Barcamp über politische und gesellschaftliche Visionen für die vernetzte Welt diskutiert.
Die Piratinnen Laura Dornheim (schwarzblond) und Miriam Lakemann (mueslikind) beleuchten die Ethik in Wirtschaft und Arbeitswelt, der Blogger Michael Seemann (mspro) präsentiert einen Vorschlag, wie diese an die Anforderungen einer hoch technologisierten Gesellschaft angepasst werden kann.
Fragen, die die Politikpraxis der Piraten berühren, wenden sich die Vorträge von dem Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Pavel Mayer und dem Buchautor Jörg Friedrich zu. Pavel Mayer betrachtet das Verhältnis von Geheimnis und Transparenz, Jörg Friedrich vergleicht hierarchische Organisationsstrukturen mit flexibleren Ansätzen wie dem Web und diskutiert, welche Auswirkungen diese auf den politischen Prozess haben.
Die openmind setzt sich kritisch mit dem unter Piraten kursierenden Post-Gender-Ideal auseinander. Die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Antje Schrupp diskutiert die Rolle von Geschlechterdifferenz in der Politik und ob es wünschenswert ist, sich für deren Eliminierung einzusetzen. Lavinia Steiner und die queere Hackerin yetzt zeigen, was nach Post-Gender kommen kann, um Herrschaftsverhältnisse zu überwinden. Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch zeigt die Auswirkungen einer durch gesellschaftliche Machtstrukturen geprägten Sprache auf Chancengleichheit und Teilhabe.
Getreu dem Motto “Try. Something. New.” beschreiten die Referent*innen neue Wege in bekannten Politikfeldern von Gesundheit bis Stadtentwicklung. Die Journalistin Julia Seeliger (zeitrafferin) bietet einen Workshop zu Legalisierungsmodellen von Drogen an und die Neuköllner Bezirksverordnete Anne Helm (SeeroiberJenny) zeigt gemeinsam mit Victor Edouard Aouizerat, wie die Bevölkerung in die Gestaltung des öffentlichen Raums involviert werden kann.
Das vollständige Programm findet sich hier.
Die Veranstaltung wird als Live-Stream von zuhause verfolgbar sein und wird durch Aufsätze der Referent*innen auf Telepolis begleitet.
Nähere Informationen auf der Website der openmind.