Der heutige Medienmittwoch steht im Zeichen der Vergangenheit, genauer gesagt der Jahre 1858 – 1922. Denn das war die Zeit, in der Alessandro Moreschi gelebt hat, und um den soll es heute gehen.
Das Besondere am Sänger Alessandro Moreschi ist wohl, dass er der einzige Kastratensänger ist, von dem heute noch Tonaufnahmen verfügbar sind.
Moreschi war päpstlicher Sänger der Sixtinischen Kapelle und einer der letzten Kastratensänger überhaupt. Seine Laufbahn ist überdurchschnittlich gut dokumentiert, da er von Franz Haböck (1868-1921), Professor an der nachmaligen Staatsakademie für Musik zu Wien, für dessen Werk “Gesangskunst der Kastraten” befragt wurde.
Moreschi beherrschte zu seinen besten Zeiten einen Stimmumfang von sagenhaften zweieinhalb Oktaven. Das ist mehr als der Umfang jeder heutzutage bekannten Stimmlage. Sicherlich ist diese Musik nicht jedermanns Geschmack, aber das gilt schließlich für jedes kulturelle Gut.