Ich beginne diesen Artikel mit einem Zitat des Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu:
Nachdem wir der Bestie ins Auge gesehen haben, lasst uns die Tür zur Vergangenheit schließen, NICHT um sie zu vergessen, SONDERN um zu verhindern, dass sie uns unfrei macht.
Wir alle, die wir bei den Piraten aktiv sind oder waren, sollten uns diesen Spruch zu Herzen nehmen und nach vorne sehen. Die Vergangenheit mit all ihren Verletzungen, Grobheiten, Unachtsamkeiten, Beleidigungen wird uns immer weiter gefangen halten, wenn wir es nicht schaffen Frieden zu schließen.
Frieden zu schließen bedeutet nicht dem anderen alles zu vergeben oder zu vergessen, es bedeutet zuerst einmal nicht weiter Krieg zu führen. Einfach mal einen Schritt zurücknehmen und auf Twitter nicht sofort im Beißreflex zuschnappen oder in Blogbeiträgen, Artikeln oder Interviews auf die überlegen-intellektuelle Art den anderen niedermachen, egal was er tut, da er ja früher dies oder das gesagt hat.
Optimal wäre es die Größe zu haben, sich zu entschuldigen für das, was man getan hat, und dem anderen zu vergeben, wenn er sich entschuldigt. Das ist der schwerste Teil, denn man müsste dabei über seine Schatten springen, und je größer das Ego, ums so höher der Sprung. Aber nur damit wird es möglich sein Frieden zu schaffen und nur dann werden wir wieder eine Partei und beenden den Bürgerkrieg, den keiner gewinnen kann. Auch wenn man den anderen hasst – ja, das gibt es hier bei uns wie in allen Parteien – so ist er doch ein Mensch und hat Anspruch auf menschenwürdigen Umgang. Diesen Anspruch erheben wir an den Staat gegenüber uns Bürgern, wenn wir ihn aber selbst nicht leben, sind wir es nicht wert gewählt zu werden.
Sucht das Gespräch, macht einen Anfang. Wem es schwerfällt, dies öffentlich zu tun, der soll das auf privater Ebene tun – aber beginnt. Jetzt, im neuen Jahr, als Vorsatz. Ich werde das auch tun und als Erstes beim einen oder anderen anrufen.
Redaktionsmitglied Sperling
Redakteur seit 2011, Kernteam der Redaktion seit 2013. De facto "Leitung" ab 2016, irgendwann auch offiziell Chefredakteur - bis 2023. Schreibt nur noch wenn ihm die Laune danach steht, zahlt aktuell die Infrastruktur der Flaschenpost, muss aber zum Glück nicht haften 🙂