

In Bremen und in Bremerhaven hat der Wahlkampf der Piraten Fahrt aufgenommen. Am 10. Mai 15 geht es für die Kandidaten der Piraten um den Einzug ins Landesparlament der Freien Hansestadt.
Als Spitzenkandidat für Bremen tritt Robert Bauer an und für Bremerhaven steht René Russell zur Wahl.
Bei der Stadtverordnetenwahl in Bremerhaven streben die Piraten sogar eine Wiederwahl an, denn Alexander Niedermeier kämpft hier für eine zweite Amtszeit, um seine Arbeit fortsetzen zu können.
Das Wahlprogramm der Piraten ist ausgerichtet auf Netzpolitik und Bürgerrechte, aber auch auf Bürgerbeteiligung, Bildungspolitik, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit.
Mit fast 20% Hartz IV-Empfängern gehören Bremerhaven, genau wie Bremen zu den Städten Deutschlands mit einer hohen Armutsquote. Neue Konzepte für gesellschaftliche Teilhabe sind hier besonders notwendig.
Außerdem fordern die Piraten die Rückübertragung der Bremischen Häfen an die Stadt Bremerhaven. So soll die kleine Stadt wieder unabhängig von der Politik Bremens werden, denn in den Häfen befinden sich wichtige Arbeitgeber, sie sind das Herzstück der Stadt.
Die Tatsache, dass sie offiziell zur Stadt Bremen gehören, ist ein historisches Kuriosum, das an Kolonialismus erinnert. Dieses wichtige Anliegen wird die Piraten aus Bremerhaven auch nach dem Wahlkampf weiter beschäftigen.
Doch was sagt der Spitzenkandidat René Russell im Interview zum Wahlkampf in Bremen und Bremerhaven?
Flaschenpost: René Russell ist mit Leib und Seele Piraten und engagieren sich im aktuellen Wahlkampf in seiner Stadt. Wie sieht dein persönliches Pensum derzeit im Wahlkampf aus?
René: Tja, so sechs bis acht Stunden täglich beschäftigt mich der Wahlkampf, aber sonntags nehme ich mir immer piratenfrei 😉
Flaschenpost: Welche Schwerpunkte werden im Wahlkampf thematisch gesetzt und welche Themen liegen dir persönlich besonders am Herzen?
René: Ich bin Bremerhavener, und als solcher liegt mir natürlich besonders die Entwicklung meiner Stadt am Herzen. Die Häfen, die meiner Stadt den Namen geben, gehören leider anderen, und das möchte ich natürlich ändern. Das macht Bremerhaven dann unabhängiger und wir können die Geschicke unserer Stadt wieder selbst in die Hand nehmen. Zum Beispiel die Wiedereinführung der Straßenbahn oder die Rekomunalisierung der Grundversorgung.
Flaschenpost: Wie wird der Wahlkampf in Bremerhaven von der Bevölkerung aufgenommen?
René: Besonders positiv kommt unser Bürgerbegehren „Ende der Kolonialzeit“ an. Wir bekommen dafür Lob da endlich einmal jemand dieses heiße Eisen anfässt.
Flaschenpost: Gab es Themen, die auch in der Presse sehr gut angekommen sind?
René: Wo soll ich anfangen? Wir werden mittlerweile 2 bis 3 Mal die Woche gedruckt. Zwar leider nicht so priorisiert wie wir es gerne hätten, aber immer positiv.
Flaschenpost: Macht ihr Kundgebungen, Aktionen oder eher Infotische? Welche Möglichkeiten habt ihr im Straßenwahlkampf Wähler zu überzeugen?
René: Seit Mitte März machen wir täglich Straßenwahlkampf mit dem Gläsernen Mobil. Zusätzlich am Wochenende noch Infostände auf den Wochenmärkten mit dem Piraggio oder der Orange Pearl. Wer uns nicht wahrnimmt, ist blind 😉
Flaschenpost: Wie unterstützen euch die anderen Landesverbände und wo können sich gegebenenfalls Helferinnen und Helfer melden?
René: Es melden sich Piraten aus allen Landesverbänden zur Hilfe. Alle fragen, was sie noch tun können, wie sie sich einbringen können. Ich – und auch unsere Stadtbremer Piraten – können dafür gar nicht genug danken. Auch finanziell werden wir von allen sehr gut unterstützt. Ohne eure Solidarität würde hier nicht mal die Hälfte laufen, Danke!!!
Flaschenpost: Wir wünschen euch von der Flaschenpost einen spannenden Restwahlkampf und drücken euch die Daumen. Weiterhin viel Erfolg!