Übersetzung von: https://european-pirateparty.eu/torturing-animals-for-fur-must-be-banned-pirates/
Die Abgeordneten der Piratenpartei im Europaparlament werden von Vertretern der Piratenpartei aus Deutschland und Luxemburg unterstützt, die sich für die europäische Bürgerinitiative „Fur Free Europe“ (Pelz freies Europa) einsetzen, die im Europäischen Parlament diskutiert wurde. Die Initiative wurde von mehr als 1,7 Millionen europäischen Bürgern aus 18 Ländern unterzeichnet und muss nun von der Europäischen Kommission behandelt werden. Im letzten gemessenen Jahr 2021 wurden immer noch 44 Millionen Tiere jährlich für Pelz getötet. Zudem werden sie unter entsetzlichen Bedingungen gehalten, wie Fur Free Europe berichtet.
Marcel Kolaja, Mitglied und Quästor des Europäischen Parlaments, kommentiert:
„Meiner Meinung nach hat solche Grausamkeit keinen Platz im Europa des 21. Jahrhunderts. Offensichtlich sehen das die EU-Bürger genauso, und ich bin sehr froh, dass sie dies mit ihrer Petition deutlich gemacht haben. Ich hoffe, dass die Europäische Kommission das Problem nun endlich angeht und uns einen klaren Plan vorlegt, um das unnötige Leiden der Tiere zu beenden. Dafür ist jetzt der ideale Zeitpunkt, denn Russland hat früher den Großteil seines Pelzes aus der Europäischen Union bezogen. Aber das Interesse ist aufgrund der Sanktionen deutlich zurückgegangen. Die Regionen, für die dieser Sektor eine wichtige Einnahmequelle war, suchen daher verzweifelt nach einem Ausweg. Und wenn nun die Kommission Unterstützung für den Übergang zu einem anderen Wirtschaftszweig vorschlägt, dann wird das allen Beteiligten helfen – Menschen wie Tieren.“
Marc Goergen, Mitglied der Piratenpartei in der Abgeordnetenkammer von Luxemburg, kommentiert:
„Als luxemburgische Piraten setzen wir uns weiterhin für eine pelzfreie Welt in unserem Land, in Europa und außerhalb der EU ein. Während unseres ersten Jahres im hiesigen Parlament im Jahr 2019 forderten wir die Regierung in einem Antrag auf, den Verkauf von Pelz in Luxemburg unter Berufung auf Artikel 36 des AEUV zu verbieten. Unser Antrag wurde zwar abgelehnt, aber wir werden weiterhin für die Abschaffung von Tierquälerei kämpfen. Mit einer neuen Regierung im Amt drängen wir darauf, dass sie einen Zeitpunkt für das Ende des Pelzhandels in Luxemburg festlegt.“
Anja Hirschel, Spitzenkandidatin der Piratenpartei Deutschland für die Europawahlen 2024, kommentiert:
„Tiere verschiedener Arten, die einfach gemäß ihrer Verwendung als Pelztiere bezeichnet werden, werden unter Bedingungen gehalten, die schlichtweg grausam sind. Und dies für ein Produkt, das längst durch hochwertige Alternativen ersetzt werden kann. Niemand benötigt echten Pelz, außer den Tieren, die damit geboren werden. Zudem ist seit der Covid-Pandemie klar, dass Pelzfarmen, wie andere Massentierhaltungen, eine nicht zu unterschätzende Gefahr für uns alle darstellen: Viren finden es dort leichter, die Artgrenzen zu überschreiten. Es liegt in unserem eigenen Interesse, etwas dagegen zu tun. Um wirklich dorthin zu gelangen, müssen wir die gesamte Lieferkette im Blick behalten. Dies schließt natürlich auch Importe aus Nicht-EU-Ländern ein.“
Patrick Breyer, MdEP der Piratenpartei Deutschland, kommentiert:
„Pelzfarmen und die dort produzierten Pelzerzeugnisse sind völlig veraltet und haben keinen Platz in unserer modernen Gesellschaft. Abgesehen von den grausamen Bedingungen, denen die Tiere dort bis zu ihrem Tod ausgesetzt sind, haben solche Einrichtungen auch als Überträger von Krankheiten erhebliche Auswirkungen auf Menschen und Tiere. Die EU-Kommission ist nun zum Handeln aufgerufen, fast 2 Millionen EU-Bürger dürfen nicht ungehört bleiben! Ich fordere einen Gesetzgebungsvorschlag der von-der-Leyen-Kommission, der dieser unethischen und beschämenden Industrie ein Ende setzt.“
Pelzfarmen sind derzeit in 14 EU-Ländern verboten, aber beispielsweise noch unter bestimmten Bedingungen in Deutschland legal erlaubt. Finnland, Polen, Litauen und Spanien gehören andererseits zu den problematischsten Ländern, so die Initiative. Die Europäische Kommission muss eine Bürgerinitiative aufgreifen, wenn sie mehr als 1 Million verifizierte Unterschriften aus mehr als 7 Mitgliedstaaten sammelt.
Redaktionsmitglied Max Kehm
Seit 2009 netzpolitisch und bei den Piraten aktiv. Technikenthusiast und Künstler mit Interesse an philosophischen und intellektuellen Themen.