Zwischen Fortschritt und Elend: Soziale Ungleichheit in der Frühphase des Kapitalismus
Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts mit England, als exemplarischem Beispiel des kapitalistischen Industrie Zeitalters, kann als beispielhaft für ganz Europa gelten. Die sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen, die mit der Einführung der Dampfmaschine, der Rationalisierung der Produktion und der Entstehung der Fabrikarbeit einhergingen, gestalteten die westliche Gesellschaft grundlegend radikal um. Der Prozess war von einer schroffen Disparität (Nebeneinander von Ungleichheiten) zwischen den Lebensumständen der Arbeiterklasse und der privilegierten Stellung des alten Adels und der Unternehmer geprägt. Im 19. Jahrhundert prägte ein gnadenloses Maß an Armut die Lebensrealität großer Teile der Arbeiterklasse, ein Umstand, der sich auch in anderen Ländern Europas spiegelte. Die industrielle Revolution hatte zwar Wohlstand für einige geschaffen, aber gleichzeitig entstanden Verhältnisse, die die Arbeiterschicht an den Rand der Gesellschaft und ins Elend drängten. Unter diesen Bedingungen war es für viele Menschen nicht möglich, sich eine reguläre Unterkunft zu leisten. Die so genannten „Penny Situps“ oder „Four Penny Coffins“ waren eine unheilvolle Antwort auf diese extreme Not.
Ein sogenannter „Penny Situp“ war eine Art Massenunterkunft, in der Menschen aus der Unterschicht für nur einen Penny die Erlaubnis erhielten, auf einem harten Stuhl sitzend die Nacht zu verbringen. Privatsphäre oder Komfort gab es hier nicht; stattdessen fanden sich die Ärmsten der Armen dicht an dicht in großen Räumen, die kaum mehr als ein Dach über dem Kopf boten. Oftmals war das Sitzen auf einem Stuhl oder Bank die einzige Ruheposition, da Liegen nicht erlaubt oder schlichtweg aus Platzmangel nicht möglich war.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Penny_sit-up
Für einige wenige mehr Pennys gab es einen eine Stufe „besseren“ Schlafplatz: die sogenannten „4 Penny Coffin“ (4 Pfennig Särge). Diese wurden so genannt, weil die spartanischen kistenförmigen Holzliegen an Särge erinnerten – eng und mit wenig Platz zum Bewegen. Diese wurden in sogenannten „Coffin Houses“ Übersetzt: „Sarghäusern“ für die Nacht vermietet. Sie waren minimal besser, da sie immerhin das Schlafen im Liegen erlaubten, aber sie waren immer noch ein Symbol für die extrem harten Lebensbedingungen des Proletariats in der damaligen Zeit.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Four_penny_coffin
In diesen überfüllten und schlecht belüfteten Räumlichkeiten war die Hygiene sehr mangelhaft. Sanitäre Anlagen waren falls vorhanden völlig unzureichend, fließendes Wasser eine Seltenheit. In Anbetracht dessen, dass viele solcher Unterkünfte selbst im Winter nicht beheitzt wurden, breiteten sich unter solchen Umständen Parasiten wie Krätzmilben und Flöhe rasch aus. Die oftmals mangelhafte Ernährung schwächte zudem das Immunsystem der Bewohner, was sie anfälliger für Infektionen und Krankheiten machte. Die Lebenserwartung für die hart arbeitende Unterschicht war entsprechend sehr gering. Die unzulänglichen hygienischen Bedingungen in den städtischen Slums waren ein Nährboden für Seuchen. Epidemien wie die Cholera, die durch verunreinigtes Wasser und schlechte sanitäre Verhältnisse übertragen wurde, rafften regelmäßig Tausende dahin. Die Cholera-Epidemien in vielen Großstädten des 19. Jahrhunderts waren berüchtigt für die hohe Todesrate und die Geschwindigkeit, mit der sie sich in den verdichteten Wohnvierteln der Armen ausbreiten konnten. Die Wohnverhältnisse während der industriellen Revolution waren nicht nur durch den Mangel an Wohnraum gekennzeichnet, sondern auch durch eine extreme Überbelegung der verfügbaren privaten Räumlichkeiten. In den engen Gassen und Vierteln der Industriestädte war es keine Seltenheit, dass sich mehrere Familien ein einziges Zimmer teilen mussten, das kaum genug Platz bot für eine Person alleine. Privatsphäre war ein für viele Arbeiter völlig unbekannter Luxus, und das tägliche Leben fand unter den Augen aller Mitbewohner statt.
Betten, als einer der wenigen Rückzugsorte, wurden zum knappen Gut und teilweise im Schichtbetrieb genutzt. Dies bedeutete, dass das Bett, welches von einem Arbeiter während der Nacht genutzt wurde, in den Morgenstunden an den nächsten „Mieter“ überging, der die tagsüber freie Zeit zum Schlafen nutzte. Diese Praxis der „Hot-Bedding“ oder „Schichtbetten“, bei der Menschen ihre Schlafstätte zeitlich abgestimmt mit anderen teilen mussten, verdeutlicht die prekäre Lage der Arbeiterklasse dieser Zeit. Es war nicht unüblich, dass solche Schlafplätze untervermietet wurden, um das wenige Einkommen der Familie etwas aufzubessern, eine weitere Quelle potenzieller Konflikte und eines unhygienischen Umfeldes. Das gemeinsame Nutzen eines Bettes durch verschiedene Personen in aufeinanderfolgenden Schichten führte zu einer weiteren Verschlechterung der ohnehin schon sehr prekären hygienischen Zustände. Diese bedrückenden Umstände spiegeln die extremen sozialen Disparitäten der damaligen Zeit wider und unterstreichen die Dringlichkeit von sozialen Reformen, die erst im Laufe der nächsten Jahrzehnte langsam Wirklichkeit werden sollten.
Dieser dunkle Teil der kapitalistischen Entwicklungs-Geschichte verdeutlicht die Kluft zwischen dem durch die industrielle Revolution geschaffenen Reichtum und der bitteren Realität derjenigen, die in der sozialen Hierarchie ganz unten standen. Es war eine Zeit, in der das rasante Wirtschaftswachstum viele Menschen zurückließ, ein starker Kontrast zur heutigen Situation, in der die Grundbedürfnisse für fast alle in den meisten marktwirtschaftlichen Industrieländern gesichert sind.
Die Qualität der Ernährung mit dem Hauptnahrungsmittel Brot war meist gering – damals oft gestreckt mit gesundheitsschädlichen billigen Zusatzstoffen, zum Beispiel Kalk oder Alaun, um teures Getreide/Mehl zu sparen, spiegelte die prekären Verhältnisse wider. Die Arbeit als Bäcker war daher auch einer der tödlichsten Jobs überhaupt, denn das Mehl/Pulver das sich aufgrund völlig fehlenden Arbeitsschutzes in den Lungen ablagerte führte meist zu einem jungen und grausamen Tod. (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Sa8eWuGZzMc&t=19s (Why Was Baking The Most Deadly Job In The Victorian Era? | Victorian Bakers | Absolute History)
Die Lebenserwartung war niedrig, Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, wenn verfügbar, waren meist sehr mangelhaft. Diesem Elend gegenüber stand eine kleine, doch mächtige Schicht an alten Adligen oder kapitalistischen Neu-Reichen, die von den Früchten des spät-feudalistischen bzw. frühkapitalistischen Systems profitierten. Kurzum das Leben im Frühkapitalismus war für breite Bevölkerungsschichten die Hölle auf Erden.
Zwischen Elend und Hoffnung: Der Einfluss sozialistischer Ideale im 19. Jahrhundert
Inmitten der düsteren Lebensumstände des Proletariats im 19. Jahrhundert, geprägt von entwürdigenden Wohnverhältnissen, mangelhafter Ernährung und gesundheitlichen Missständen, fanden die revolutionären Ideen verschiedener sozialistischer und anarchistischer Strömungen fruchtbaren Boden. Das „Kommunistisches Manifest“ von Marx artikulierte die tiefgreifenden Spannungen zwischen den Klassen und rief zur Vereinigung der Arbeiterklasse auf, um eine klassenlose Gesellschaft zu errichten. Sie sahen im Proletariat die treibende Kraft einer bevorstehenden sozialen Revolution, die das kapitalistische System stürzen und durch eine kommunistische Gesellschaftsordnung ersetzen sollte.
Nicht nur der Marxismus fand Anklang unter den Arbeitern, sondern auch radikale Strömungen des Anarchismus, die sich gegen jede Form von staatlicher Autorität und kapitalistischer Wirtschaftsordnung wandte. Anarchistische Gruppen strebten nach einer Utopie, in der alle Menschen in einer egalitären Gesellschaft ohne Herrscher oder Klassen leben könnten. Angesichts der täglichen Konfrontation mit Unterdrückung und Elend, war die Sehnsucht nach einer solchen utopischen Gesellschaft, die einen starken Kontrast zum erlebten Leid und Ausbeutung darstellte, mehr als verständlich aber zugleich auch fatal (Dazu später mehr)
Dennoch war das Spektrum der Arbeiterbewegung breit gefächert und keinesfalls monolithisch in ihrem Streben nach sozialem Wandel. Innerhalb der Arbeiterklasse gab es gemäßigtere Strömungen, die sich für schrittweise Reformen innerhalb des bestehenden Systems einsetzten. Sozialdemokraten forderten politische Teilhabe durch Wahlen und gesetzliche Änderungen, um die Arbeitsbedingungen und das Leben der Arbeiter zu verbessern. Sie glaubten daran, dass der Weg zu einer gerechteren Gesellschaft durch parlamentarische Arbeit und Streiks und nicht durch gewaltsame Revolution oder „Diktatur des Proletariats“ erreicht werden könnte. Zusammen mit den Sozialdemokraten spielten Gewerkschaften eine entscheidende Rolle als Gegenpol zu den radikalen Strömungen. Sie organisierten die Arbeiter, verhandelten Kollektivverträge und setzten sich für bessere Löhne, Arbeitszeiten und Sicherheitsstandards ein.
Vom Klassenkampf zur Konsumgesellschaft: Die Metamorphose des Westens im 20. Jahrhundert
Doch der Kapitalismus sollte sich als extrem wandlungsfähig erweisen. Innerhalb von einhundert bis einhundertfünfzig Jahren zeigten sich radikale Verbesserungen der sozialen und wirtschaftlichen Lage breiter Bevölkerungsschichten, vorangetrieben durch den freien Markt und den damit einhergehenden technischen Fortschritt. Aber es entstanden auch Reformen wie der 8-Stunden-Tag, Mindestlöhne, Sozial- und Krankenversicherungen, welche von der Reform orientierten Arbeiterbewegung erst hart erkämpft werden mussten.
Die Entstehung der modernen kapitalistischen Wohlstandsgesellschaft, symbolisiert durch die Verfügbarkeit von Wohnraum mit Toiletten und fließendem Wasser, sowie einer gesünderen Ernährung, wurden zur neuen Normalität für fast alle Westeuropäer. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Reichen noch viel reicher wurden, doch auch die Armen wurden sehr viel reicher und wohlhabender. Heutzutage muss schließlich kein westeuropäischer Arbeiter mehr in einem Penny Shelter auf einem Stuhl sitzend schlafen oder sein Bett Untervermieten. Aus Sicht eines Proletariers aus der Mitte des 19 Jahrhunderts würde ein heutiger Armer Bürgergeldempfänger in Deutschland in unvorstellbarem Luxus leben. Die soziale Ungleichheit hat sich zwar nicht aufgelöst, die Schere zwischen den Reichsten und Ärmsten wird sogar wieder größer. So ist Obdachlosigkeit sowohl in Europa als auch den USA wieder ein zunehmendes Problem bei gleichzeitig steigendem Wohlstand der Durchschnittsbevölkerung. Der Kapitalismus hat sich zu einer Massenkonsumgesellschaft weiter entwickelt, in der nicht mehr Hunger und Mangelernährung, sondern Fettleibigkeit zur einer führenden gesundheitlichen Bedrohung avancierte. Ein (relativer) Wohlstand ist somit für die Mehrheit in den westlichen Demokratien durch die kapitalistische Entwicklung in einem Maße möglich geworden, welches früher unvorstellbar gewesen wäre.
Der Zusammenbruch des Real Sozialismus.
Die politische Landschaft im Westen transformierte sich nach dem Horror von 2 Weltkriegen von einer, die vom harten Klassenkampf geprägt war, hin zu einer liberalen Freiheitlichen Gesellschaft. Spätestens seit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums trat die Krise des Marxismus-Leninismus und Sozialismus als politische Ideologien und Wirtschaftssysteme offen zutage. Die Versprechen einer egalitären Gesellschaft erfüllten sich nicht, statt dessen jedoch realisierten sich totalitärer Distopien wie dem Gulag , einem System sowjetischer Arbeitslager, in denen Millionen von Menschen unter unmenschlichen Bedingungen lebten und als Sklaven ausgebeutet wurden, viele davon starben. In China führte die Kulturrevolution, initiiert von Mao Zedong, zu einer Periode des Chaos, der Gewalt und des Leids, die das Land wirtschaftlich und sozial lähmte und unzählige Menschenleben kostete. Statt einer befreiten Arbeiterklasse entstanden zahlreiche autoritäre Regimes, die individuelle Freiheiten unterdrückten und die Wirtschaft sowie das gesellschaftliche Leben strikt reglementierten. Die Tatsache, dass diese Systeme oftmals einhergingen mit Korruption, Ineffizienz und einem chronischen Mangel an Gütern des täglichen Bedarfs, untergrub zusätzlich das Vertrauen der Bevölkerung in die sozialistischen Führungen.
Letztendlich war es das desillusionierte Proletariat, unterstützt von Intellektuellen und anderen Gesellschaftsschichten, welches durch Massenproteste und Bürgerbewegungen gegen den maroden Sozialismus aufbegehrte, um die „Diktatur des Proletariats“ zu stürzen. Ein Beweggrund dürfte für viele Arbeiter in der DDR und im Ostblock auch gewesen sein, dass der westliche Kapitalismus mittlerweile in der Lage war, weitaus mehr Wohlstand, selbst für die einfache Arbeiterklasse, zu versprechen, als dies in den linken Plansystemen je möglich war. Die liberale Marktwirtschaft der westlichen Staaten hatte sich innerhalb der letzten 100-150 Jahre stark gewandelt. Hatten im Kapitalismus des 19. Jahrhunderts noch harte Ausbeutung, Gewalt und Elend vorgeherrscht, so hatte sich das bis in das späte 20. Jahrhundert radikal geändert. Der Kapitalismus erschien nun als das attraktivere System, einerseits bedingt durch den im Westen rasant verlaufenden technischen Fortschritt, der es ermöglichte, immer mehr Konsumgüter in immer kürzerer Zeit zu produzieren, aber auch durch die Bemühungen von linken Gewerkschaftern, Sozialdemokraten und liberalen Menschenrechtsaktivisten, die daran arbeiteten, den Kapitalismus durch Regulierung einzuhegen und sozialer zu gestalten. Die sozialen Probleme sind jedoch noch keinesfalls gelöst; Prekarisierung und steigende Obdachlosigkeit nehmen trotz steigender Produktivität wieder zu. Insbesondere in den neoliberal dominierten USA, wo trotz steigendem Wohlstand dennoch nahezu kein soziales Sicherungsnetz für die finanziell Abgehängten existiert. Auch im Wohlfahrtsstaat Deutschland lässt sich beobachten, dass gerade in Zeiten der Inflation die Zahl derjenigen, die z.B. auf Hilfe der Tafeln angewiesen sind, weiter wächst. Was diese vor das Problem stellt, mit dem weitgehend selben Angebot den steigenden Bedarf zu decken.
Ein Blick in die Zukunft:
Die kapitalistische Entwicklung geht weiterhin immer schneller vonstatten. Derzeit konkurrieren die größten Technikkonzerne der Welt zusammen mit universitären Forschenden und der Open-Source-Community um immer leistungsstärkere künstliche Intelligenz. Die digitale Revolution beschleunigt sich selbst immer weiter und gewinnt exponentiell an Fahrt. Waren es früher die Dampfmaschinen und Motoren, die es den Menschen erlaubt haben, die gefährliche und gesundheitsschädliche Arbeit in den Fabriken und Kohleminen nach und nach zu rationalisieren und somit die Arbeitsbedingungen und Produktivität zu verbessern, so ist es nun die technische Intelligenz, welche sich daran macht, die intellektuellen Arbeitsleistungen des Menschen zu automatisieren. So wie Ende des 19. Jahrhunderts keine menschliche Muskelkraft mehr mit der Kraft einer Dampflokomotive konkurrieren konnte, so sieht derzeit alles danach aus, dass künstliche Intelligenz die menschliche in Zukunft weit in den Schatten stellen wird. Es ist daher absehbar, dass der Kapitalismus sich daran macht, weitaus mehr Wohlstand zu schaffen, als die Menschen eigentlich für ein glückliches Leben überhaupt bräuchten. Im Übrigen ist davon auszugehen, dass vor allem durch die künstliche Intelligenz langfristig sehr viele Jobs wegfallen werden, was gleichzeitig trotz steigendem Wohlstands soziale Probleme verursachen wird. Es wird dann möglich und notwendig werden, die Arbeitszeit für alle zu reduzieren, was mehr freie, selbstbestimmte Lebenszeit ohne entfremdende Arbeit zur Folge haben wird. Der Anteil kapitalistischer bzw. allgemein industrieller Erwerbsarbeit, die uns wertvolle Lebenszeit kostet, kann dann also sinken.
Im wesentlichen gibt es da 2 Möglichkeiten, wie das realisiert werden kann:
Arbeitszeitverkürzung:
In Europa wird derzeit in vielen Ländern, von Portugal bis Dänemark, intensiv über die 4-Tage-Woche diskutiert. In Deutschland bisher jedoch eher weniger, hier glaubt man noch viel zu sehr daran, dass ein ewiges weiter so möglich sein wird. Was nicht verwundert, wurde das Bewusstsein um die digitale Revolution hierzulande ja auch in anderen Belangen lange Zeit verschlafen. Lebenslang 3-Tage-Wochenenden klingen aber auf jeden Fall verlockend.
Das Bedingungslose Grundeinkommen:
Eine Idee, die auch von der Piratenpartei propagiert und vorangetrieben wird. Im Parteiprogramm der Piratenpartei heißt es:
„Die Piratenpartei ist der Überzeugung, dass der digitale Wandel das bisherige Wirtschafts- und Sozialsystem stark verändern wird. Diese neu entstehende Werte- und Tätigkeitsgesellschaft benötigt auch einen anderen Arbeitsbegriff. Daher ist es die Aufgabe des Staatswesens, dafür Sorge zu tragen, dass jede Art von Arbeit gewürdigt wird. Jeder Mensch soll nach seinen Neigungen und Fähigkeiten tätig sein können und dürfen. Diese Idee einer neuen, fairen und tatsächlich sozialen Gesellschaft wollen wir durch die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens erreichen.“
Die Menschen könnten dank des BGE selbstbestimmt entscheiden, ob sie sich mit einem bescheidenen Grundeinkommen begnügen oder aber ob sie noch durch zusätzliche Arbeit mehr verdienen wollen, um mehr Wohlstand zu genießen.
Fazit:
Redaktionsmitglied Max Kehm
Seit 2009 netzpolitisch und bei den Piraten aktiv. Technikenthusiast und Künstler mit Interesse an philosophischen und intellektuellen Themen.
Zur Ergänzung:
Die Lage der arbeitenden Klasse in England mit dem Untertitel Nach eigner Anschauung und authentischen Quellen ist eine wichtige Arbeit und Frühschrift von Friedrich Engels aus dem Jahr 1845,[1] in der er die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in England zur Zeit der frühen Industrialisierung darstellt. Die Schrift gilt als Pionierwerk der empirischen Sozialforschung und erhebt eine vernichtende Anklage gegen die englische Bourgeoisie, deren „zügellose Profitgier“ Engels für die Verelendung der Arbeiter verantwortlich macht[2] – bis hin zum „sozialen Mord“.[3] Die Veröffentlichung ist ein Standardwerk der Industrie- und Stadtsoziologie und wird von der UNESCO als „Meisterstück ökologischer Analyse“ bezeichnet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Lage_der_arbeitenden_Klasse_in_England
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe „Die Geschichte des Kapitalismus und die Zukunft des Grundeinkommens“ gelesen und hoffe, dass Sie daran interessiert sind, eine etwas andere Herangehensweise an das Problem der Einführung des bedingungslosen Einkommens kennenzulernen.
https://telegra.ph/Bedingungsloses-Einkommen-2023-09-02
Mit freundlichen Grüßen,
Tommy Potter
tomy_potter@protonmail.com