Fabio Reinhardt ist für die AG Presse im Gespräch über eine irritierende Veröffentlichung und die Planung am Projekt „Funkspruch“.
– Flaschenpost: Auf dem Portal Kukksi wurde neulich über eine Kooperation des Portals mit der Piratenpartei berichtet. Im Bundesvorstand wurde dazu am 9. September ein kritischer Antrag eingereicht. Worum geht es denn da?
Es gab eine Anfrage des Presseportals kukksi, die Pressemitteilungen der Piraten zu veröffentlichen, sowie auf Termine hinzuweisen und dazu noch einen Vorschlag, einen regelmäßigen politischen Rückblick anzufertigen. Wir haben das dann auf der Sitzung der Bundespresse diskutiert und haben nichts gefunden, was prinzipiell dagegen sprach. Die Pressemitteilungen und Termine sind ja sowieso für die Veröffentlichung, ein regelmäßiger Newsletter, der nicht für die Mitglieder sondern für die Außenwahrnehmung gedacht ist, existiert so noch nicht, müsste also extra angefertigt werden.
– Flaschenpost: Gibt es also eine offizielle Kooperation mit kukksi?
Nichts was über die übliche Kooperation mit Medien hinaus gehen würde. Wir sind uns im Rahmen eines Kennenlern-Treffens am FSA-Samstag auch schnell einig geworden, dass eine Medienpartnerschaft oder vergleichbares zwischen einer Partei und einem Newsportal nicht im gemeinsamen Interesse liegt. Der Output der Piraten sollte sowieso – wenn möglich – nicht exklusiv erstellt, sondern für alle Medien gleichwertig nutzbar gemacht werden. Das entspricht auch unserem Einsatz für offene Formate.
– Flaschenpost: Wenn man bei Google nach Kukksi sucht, stößt man auf ein kontrovers diskutiertes Interview mit Scientology-Mitgliedern. Macht das nicht skeptisch?
Das genannte Portal ist ein Projekt, das vor allem Schüler und Studenten an den Umgang mit Medien und Aufmerksamkeit heranführen soll, was grundsätzlich unterstützenswert ist. Inhaltlich und strategisch kann man an der Seite sicherlich noch einiges verbessern. Das ist aber – genau wie die Beteiligung an Spekulationen – nicht unsere Aufgabe. Wenn wir Texte in einem offenen Format erstellen, dann können die natürlich von jedem abgedruckt werden. Das schließt renommierte, aufstrebende und zwielichtige Medien und Webseiten gleichermaßen mit ein.
– Flaschenpost: Was ist nun also genau geplant?
Die AG Presse und das Newsletter-Team arbeiten an der Idee, einen wöchentlichen politischen Rückblick aus Sicht der Piratenpartei zu erstellen, dessen Zielpublikum – im Gegensatz zur Flaschenpost – Newsportale und -aggregatoren sind. Die Lizenz wäre voraussichtlich CC-BY-ND 3.0, sodass die kommerzielle Weitergabe aber nicht die Veränderung der Inhalte möglich ist. Dieser soll sowohl automatisch abrufbar wie auf Anfrage versendbar sein, technische Details werden noch geklärt. Inhaltlich ist Aleks A. Lessmann verantwortlich. Auf der nächsten Vorstandssitzung wird dann auch der Vorstand über die Details informiert werden. Wer sich am Text beteiligen will oder einfach Ideen hat, ist herzlich eingeladen, sich bei Aleks zu melden. Wir suchen übrigens noch nach einem coolen Namen. Arbeitsname ist „Funkspruch“, aber da geht sicher noch mehr.
Autor: Fabio Reinhardt