Was nutzt es die Faust in der Tasche zu ballen? Sich in Onlineforen zu echauffieren? Gar am Stammtisch so richtig Dampf abzulassen? Das alleine ist es nicht, wovon Stéphane Hessel in seinem 30 Seiten dünnen Essay Empört euch schreibt. Denn der 93-jährige Franzose deutscher Herkunft berichtet auch von den Handlungen, die er aus seiner Empörung ableitete. In seiner Jugend war es der Kampf gegen deutsche Besatzer. Später arbeitete er am Text der UNO-Menschenrechtskonvention. Er berichtet von seiner Zeit als Diplomat und auch von den Zuständen, die er vor wenigen Jahren erst in Gaza erlebte. Stéphane Hessel empört sich, doch er lässt es nicht dabei. Er zeigt, dass nach der Empörung die Mühe beginnt, die Zustände zu ändern. So gesehen ist Stéphane Hessel im Herzen ein Pirat. Nur Prahler und Aufschneider sind einzig mit dem Mund gross, lassen es im Zweifelsfall aber bei einer Protestnote. Zum piratigen Selbstverständnis gehört es hingegen bei einer Umgestaltung an was auch immer mit zu arbeiten. Potential für Empörung gibt es genug. Für uns Mitglieder einer politischen Partei gilt es die richtigen Handlungen daraus abzuleiten.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.