Die Jungbauern- und Jungbäuerinnenschule in Grainau am Fuße der Zugspitze lud zum Seminar ein. Und viele kamen. In einem zwei Tage dauernden Seminar sprachen die 50 jungen Landwirte und solche die es werden wollen über soziale Medien. Sonntags fand eine Podiumsdiskussion zum selben Thema statt. Hier waren Vertreter der CSU, der SPD und der Piraten geladen. Manele Roser, Vorsitzende des Bezirksverbands Oberbayern, nahm die Einladung an und machte piratige Positionen deutlich.
Bei der Podiumsdiskussion wurde fast ausschließlich über die webbbasierten Dienste gesprochen. Also Facebook und Xing, mehr rückblickend fanden auch StudiVZ, SchülerVZ und MeinVZ Erwähnung. Einig war man sich hier, dass ein wenig rote Farbe noch keine Innovation macht. Eher selten wurde twitter erwähnt. Es konnte der Eindruck entstehen, hier handle es sich um einen ausschließlich in Piratenkreisen bekannten Dienst. Die Gespräche kreisten, wie konnte es anders sein, darum wie mit sozialen Medien ein Austausch und Kontakt zwischen Politik und Bevölkerung stattfinden kann. Es ging um Bring- und Holschuld, und um den Zeitaufwand, den die Kontaktpflege mit sich bringt. Auch darum, dass Facebook und twitter eben vor allem US-Unternehmen sind, die sich maximal dem amerikanischen Datenschutz unterworfen fühlen. Und, wo Dienste nichts kosten, die Daten ihrer Benutzer als Währung sehen.
Erstaunlich war, wie sehr Facebook im Mittelpunkt stand. twitter spielt beim Jungbauernverband keine große Rolle. Weniger erstaunlich war, dass die Teilnehmer auf dem Podium einhellig die Meinung vertraten, dass soziale Medien an sich noch keine Veränderung der Politik bewirken. Es war eine interessante Diskussionsrunde. Sie zeigt, dass das Netz inzwischen in den Dörfern ankam.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.