Gleich die erste Prognose um 18 Uhr ergab ein klares Bild: Die Piratenpartei entert den Landtag von Schleswig-Holstein. Satte 8,5% holten die Wahlkämpfer zwischen List und Lauenburg. Die Umfrageergebnisse schwankten seit Jahresanfang zwischen 5% und 11%. Der Wahlkampf wurde nicht nur im Netz, sondern auch auf der Straße geführt. Der Wahlwerbespot auf youtube wurde über 12.000 Mal angeschaut. Plakate hingen in jedem Dorf. Die Piraten gegen Rechtsextremismus haben mit ihrer Aktion Weg der Schande weitere Sympathien gesammelt. Neben Torge Schmidt werden voraussichtlich fünf weitere Piraten im Landtag Platz nehmen.
Der Landtag wird für fünf Jahre gewählt. Hält die kommende Regierungskoalition tatsächlich so lang, werden die 6 Piraten zumindest bis 2017 ihre Visionen und Tatkraft aktiv in die Landespolitik einbringen können. Im Wahlprogramm warb der 1000 Mitglieder starke Landesverband für seine Vorstellungen von Privatsphäre, Datenschutz und Bürgerrechten, Informationsfreiheit im 21. Jahrhundert, mehr Transparenz, Demokratie, Inneres und Justiz, Verbraucherschutz, Bildung, Arbeit und Gesundheit, Sozialpolitik, Wirtschaftspolitik, Steuerpolitik und Finanzen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Energiepolitik. Politik soll nicht mehr fernab hinter verschlossenen Türen stattfinden, sondern offen für alle Interessierten sein!
Die FDP schaffte ebenfalls die 5%-Hürde; somit ist die FDP weiterhin im Landtag. Der Südschleswigsche Wählerverband (SWW) blieb zwar unter der 5%-Hürde, ist als Minderheitenpartei jedoch von der Hürde befreit und im Landtag vertreten.
Wie schon für Berlin und Saarbrücken das Saarland gilt: Wir scheitern nicht mehr an der Fünf-Prozent-Hürde und haben damit erwiesenermaßen klar gemacht zum Entern!
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.