Hambach, Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße, wo die Rheinebene in den Pfälzer Wald übergeht und auf dessen erster markanten Anhöhe sich das gleichnamige Schloss erhebt. Heuer jährt sich das Hambacher Fest zum 180. Mal. Ein schöner und passender Anlass für Piraten, zusammen mit Familienpartei, ÖDP und dem Verein “Mehr Demokratie” zur Demonstration aufzurufen. Am Samstag, dem 2. Juni, treffen sich die Teilnehmer in Hambach auf dem Parkplatz Damstraße (hinter dem Schwimmbad), um ab 14 Uhr den Jubiläumsmarsch auf historischer Strecke hinauf zum Hambacher Schloss anzutreten. Dort endet er mit einer Kundgebung sowie einer Diskussion mit den Veranstaltern. Motto der Demonstration: “Demokratie, Recht und Freiheit”
In einer gemeinsamen Presseerklärung heißt es dazu:
Auf den ersten Blick sind diese Ziele heute verwirklicht. Doch sind sie es wirklich? Die Informationsgesellschaft bietet heute viele neue Freiheiten aber auch neue Risiken. Der Gesetzgeber steht unter dem Einfluss gut organisierter Interessengruppen, die auch zunehmend die Medienlandschaft manipulieren. Veröffentlichte Meinung und Mehrheitsmeinung der Bürger driften oft immer weiter auseinander.
Wenn man im Geschichtsunterricht einigermaßen “uffgebasst hot”, so würden’s die dortigen Eingeborenen formulieren, dann werden zwei Orte gerne als “Wiege der deutschen Demokratie” bezeichnet: Zum einen die Paulskirche zu Frankfurt, in der sich 1848/49 die Frankfurter Nationalversammlung als erste frei gewählte “deutsche” Volksvertretung zusammenfand. Zum Zweiten eben jenes Hambacher Schloss, von dem hier die Rede ist. Im Mai 1832 versammelten sich dort oppositionelle liberale Bürger zu einer großen Kundgebung, um ihren Forderungen nach Freiheit, Demokratie und deutscher Einheit Ausdruck zu verleihen. Das Virus der französischen Julirevolution von 1830 hatte sich nach und nach auch in die Nachbarländer verbreitet und führte in der damals zu Bayern gehörenden Pfalz zu eben jenem bedeutendem historischem Ereignis, das aus Anlass zum Jahrestag der bayerischen Verfassung als Fest ausgerichtet und zur Protestveranstaltung umfunktioniert wurde. Blättert man in stromlosen Zellulosepads mit historischem Content, also alten Geschichtsbüchern, so findet man beispielsweise im “Panorama der deutschen Geschichte” des Bertelsmann-Verlags folgenden Satz:
Heinrich Heine kritisierte allerdings zu Recht, daß man es bei patriotischen und papiernen Protesten beließ, sich aber bezeichnenderweise für nicht kompetent erklärte, im Namen von ganz Deutschland sprechen zu dürfen!
Ein Schelm, wer beim Lesen dieser Zeilen an die Piraten im gegenwärtigen Entwicklungsstadium denkt, die sich zurzeit noch ähnlich zurückhalten, wenn es um Kompetenzen zu bestimmten politischen Sachfragen geht. Schon im letzten Jahr waren Piraten auf dem Fest präsent und Sebastian Nerz hielt damals anlässlich der rheinland-pfälzischen Landtagswahlen eine kurze Rede. Wer 2012 dabei sein möchte, sollte mit Lars Matti Kontakt aufnehmen,der die Teilnahme der Piraten koordiniert. Die Flaschenpost wünscht der Veranstaltung auch in diesem Jahr eine rege Beteiligung, viel Zuspruch und Erfolg!