Ein Gastartikel von André Bonitz
In etwa dies ereilt mich jeden Tag. Als Bürgermeister von 800 Seelen, verteilt auf 9 Dörfer, grüßt alltäglich das Murmeltier. Die ehrenamtliche Freizeitbeschäftigung mit der Kommunalpolitik führt ständig an Grenzen und/oder zu Reibungspunkten mit den geltenden Gesetzen. Diese sind erst einmal real und unumstößlich vorhanden. Im Alltagspolitischen Handeln muß ich mich an die Kommunalverfassung und andere Gesetze halten, auch wenn dies nicht wirklich dem Meinungsbild des letzten Piratenstammtischs oder unserem Grundsatzprogramm entspricht.
“Zwei Herzen schlagen schier in meiner Brust” und es ist zum Teil heftig Entscheidungen an den Start bringen zu müssen, obwohl ich weiß es gibt da noch einen anderen Weg, der besser aber leider aktuell nicht rechtskonform ist.
Den nächsten inneren Konflikt habe ich , wenn ich versuche im Rahmen eines Stammtisches Kommunalprobleme diskutieren zu wollen, die Stammtischpiraten haben in den seltensten Fällen Kontakt, Erfahrung und Wissen zur Kommunalpolitik, Gemeindeordnung ect. . Daher reagieren Sie auf die angesprochen Themen rein theoretisch mit piratigen Grundgedanken.
Das hilft mir nun wieder gar nicht und alsbald hat sich das Gefühl breit gemacht mit dem Mandat als schräg beobachteter Außenseiter dazustehen. Von dem man nicht weiß, wie mit Ihm umzugehen ist. Kommunalpolitik bedeutet Öffentlichkeit, eine öffentliche Person zu sein ist nicht immer angenehm. Jedoch zu merken, daß die Partei nicht in der Lage oder Willens ist ihre
kommunalpolitischen Aushängeschilder für die eigene Außenwirkung einzusetzen, das ist bitter und führt zu Selbstzweifeln.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.