„Zahlenfriedhöfe“ sind öde. Am Computer ist daraus im Handumdrehen ein leicht verständliches Diagramm gemacht. Leicht verständlich?
Mit einfachen Mitteln kann man Diagramme so „frisieren“, dass sie zur gewünschten Aussage passen. Ohne eine Zahl zu verändern. Um solchen Tricks nicht auf den Leim zu gehen, sollte man sich mit diesen Methoden beschäftigen. Hier ein paar simple Beispiele.
Als Basis nehmen wir das Diagramm mit den Mitgliederzahlen der Piratenpartei. Die Werte sind nicht exakt, für unsere Demonstration aber völlig ausreichend.
Die einfachste Manipulation: man begrenzt den Zeitraum. Und schon ist der steile Anstieg der letzten Monate verschwunden.
Um den immer noch beträchtlichen Zuwachs kleiner erscheinen zu lassen, setzen wir ein größeres Maximum bei der y-Achse.
Das kann man natürlich auch umgekehrt machen. Schon geht es steil nach oben!
Wirklich hinterlistig aber gar nicht einmal so selten ist eine Manipulation der x-Achse. Wir nehmen die ursprüngliche Grafik und schrauben ein wenig: bis September 2011 werden Quartale angezeigt. Danach plötzlich Monate. Dadurch wirkt der Anstieg weniger dramatisch.
Wie man sieht, kann man mit einfachsten Mitteln das Auge täuschen. Genau hinschauen lohnt sich. Beginnt die Y-Achse bei Null? Werden auf der X-Achse gleichmäßige Abstände verwendet? Sind die dargestellten Daten überhaupt plausibel?
Richtig hinterhältig wird es, wenn Prozentwerte dargestellt werden, aber davon vielleicht mehr in einem nächsten Artikel.
Literaturempfehlungen: „Lügen mit Zahlen: Wie wir mit Statistiken manipuliert werden“ von Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff, „So lügt man mit Statistik“ von Walter Krämer.