

Am Wochenende vom 9. und 10. Februar fand das nunmehr vierte Gestalterbarcamp der Servicegruppe Gestaltung statt. Diesmal ging es nach Düsseldorf, um auch den Westen der Republik zu besuchen. In der Jugendherberge trafen sich 18 Gestalterinnen und Gestalter aus zehn verschiedenen Bundesländern, um über die Bundestagswahlkampf-Design-Entwürfe zu beratschlagen und die Organisation der Servicegruppe voranzubringen.
Samstag
Der erste Tag begann um 10 Uhr mit einem kleinen Frühstück und einer Vorstellungsrunde, bei der man neue Gesichter bewundern durfte. Und das nicht nur im Real Life, sondern auch per Stream! Um alle Anwesenden auf den Stand der Dinge zu bringen, berichtete Christophe über die vergangenen Gestalterbarcamps in Berlin, Mannheim und Greifswald. Die Jobs des Arschtrittbevollmächtigten und des Hausmeisters wurden wieder vergeben, Kontaktdaten der Ansprechpartner der Länder aktualisiert und über die Arbeitsabläufe sowie entstandene Werke diskutiert.
Das angestrebte Styleguide lässt leider immer noch auf sich warten, was vor allem an der Mehrfachbelastung der damit beauftragten Mitglieder liegt. Nichtsdestotrotz wurde in den vergangenen Monaten viel von der Servicegruppe (SG) geleistet. Neben einigen Logos und Visitenkarten wurden Webseiten, Styleguides und wie immer Flyer und andere Druckerzeugnisse erstellt. Mit der Einweisung in die Arbeitsabläufe blieb auch die Tooldiskussion nicht aus, die zeigte, dass es noch nicht ausreichend kommuniziert wurde, dass es sich bei der SG Gestaltung um einen Dienstleister handelt. Das Angebot, welches die SG in den Raum stellt, soll professionell sein und wird daher auch mit proprietären Schriften und den gängigen Programmen erstellt. Dadurch arbeiten die Mitglieder zeiteffizient und problemlos miteinander. Es gibt bereits jetzt gute Ersatzschriften, die für den Fall der Fälle mit hinterlegt werden. Wer Vorlagen für freie Software erstellen möchte, ist dazu herzlich eingeladen, die SG wird diese dann auch mit anbieten. Untereinander werden die meisten Mitglieder der SG Gestaltung jedoch weiterhin, wie auch die IT, mit professioneller Software arbeiten.
Um die Mittagszeit begann die Besprechung der eingereichten Entwürfe für das Bundestagswahlkampf-Design:
- Entwurf von Peter Amende
- Entwurf von Oliver Bayer
- Entwurf von Fred Bordfeld
- Entwurf von Malte Carsten Seidler
- Entwurf von Jürgen Stemke
Es gab einige Kritik, dass die Entwürfe teilweise zu glatt und nicht genug Punk-Rock seien. Dazu ist festzustellen, dass es sich nur um Entwürfe handelt, die erstmal einen Eindruck vermitteln sollen und in Zukunft natürlich optimiert werden. Der Inhalt, sprich die Slogans und die Motivwahl, machen letzten Endes den Punk-Rock aus. Der Wettbewerb diente also auch als Kompetenzbeweis des Erstellers. Das gelieferte Design soll eine Richtung vorgeben und Grundlage für coole Sprüche und unterschiedliche Inhalte sein. Dazu bedurfte es genügend Freiraum. Da die Inhalte der Bundestagswahl noch nicht festgelegt sind, wurde beschlossen, durch eine Liquid-Initiative Meinungen zu den wichtigsten Themen einzuholen, denn ohne Inhalte kann man nicht ordentlich gestalten.
Auch nach der Mittagspause ging es mit dem Wahlkampf-Design weiter. Diesmal hielt Oliver Bayer, der auch selbst einen Entwurf eingereicht hat, einen Vortrag über Erfahrungen bezüglich Design der Plakate/Flyer aus den Wahlkämpfen 09-12, anhand derer wir dann Stück für Stück analysierten, was funktioniert hatte (Themen-Plakate/Flyer, Eye-catcher, Störer etc.) und was nicht (Slogans die keiner versteht, keine Inhalte etc.). Es besteht natürlich die Schwierigkeit, griffige Slogans auf Plakate zu bringen ohne Textwüsten zu erstellen oder nur mit schwammigen Begriffen zu werfen. Die Idee eine Toolbox zu erstellen, bei der jeder sich im Stil unserer Kampagne sein eigenes Plakat erstellen kann wurde sogleich ins Auge gefasst und auch auf die To-Do-Liste gesetzt.
Gegen 17 Uhr hielt Thomas Wied noch einen Vortrag unter dem Motto: „Information on demand“ über sein Kommunikationsprojekt zwischen Fraktion und Bürger. Dabei möchte er auf einer Webseite die Fragen der Bürger in den Vordergrund stellen, um diese dann eher allgemein, dafür aber umso verständlicher zu beantworten. Der erste Tag endete mit dem Fazit „Ja, war ganz gut eigentlich, aber Morgen müssen wir mal Ergebnisse machen!“

Sonntag
Erstes Ergebnis des Tages war die Festlegung der Taskforces Bayern, Hessen, Bund, Schleswig-Holstein und PShop, damit Leute feststehen, die sich bei Anfragen kümmern und wenn nötig delegieren. Ebenso wurden die Verantwortlichkeiten für die einzelnen Kanäle wie die Flaschenpost, den Kompass etc. vergeben.
Desweiteren wurde die Timeline aufgestellt:
- Spätestens 1. Januar 2013 Ausschreibung (besser Dezember) – done
- 1. Februar Entscheidungsverfahren und Präsentation – done
- 23. Februar Juryentscheid, Ausarbeitung (Ursprünglich 15. – verlängert, um mehr Beratungszeit zu ermöglichen)
- 23. Februar – 15. März Ausarbeitung des Gewinnerentwurfs mit Kritik aus der Basis, am Ende alle Gestaltungselemente/Designguide/CD vorhanden, Beginn Plakatlayout
- 15. April Druck und Logistik (Plakate), Vorlagen etc. vorhanden
- 1. Juli Plakate vorhanden, Gestaltungsvorlagen alle vorhanden (Korrektur: Tatsächlich können teilweise schon ab 22. Juni Plakate gehängt werden. Also ist das die Deadline)
- 15.09.2013 Bayern Landtagswahl
- 22.09.2013 Bundestagswahl / Hessen Landtagswahl
Wir haben eine Deadline und sind bereit sie einzusetzen.
Um eine höhere Beteiligung für die Sloganfindung zu generieren wurde…
*Ironie an*
ein Fakediktatorisches Verfahren verabschiedet:
Hier die Top 5 Slogans aus Runde 1:
- „Transparente Beteiligung der Bürgerinnen – Klarnamensliquid für alle nach dem Vorbild von Liquid Friesland“
- „Wir haben Kiel geholt und jetzt den Bundestaarrrg“
- „Politik mal Ander5“
- „Setz deinen Ändersegelhaken bei den Piratinnen“
- „PIRATEN sind alternativlos“
Diese Beiträge wurden durch die Delegierten abgesegnet. Auf diese 5 Favoriten konnten sich die Delegierten einigen, sie werden für die erste Plakatreihe in jeweils 25.000 Stück gedruckt. Für die zweite Plakatreihe wird…
*Ironie aus*
…ein Pad eingerichtet.
Auch nach dem Mittagessen, das wie auch die Mahlzeiten des vergangenen Tages von den Düsseldorfer Piraten gesponsort wurde, ging es produktiv weiter. Die Direktkandidaten werden alle gebeten, sich professionell fotografieren zu lassen (dafür wird auch ein Styleguide ausgearbeitet). Zudem wird es eine komplette WordPress-Vorlage für die Webseiten der Direktkandidaten geben. Auch im Bund gibt es Bestrebungen, die Webseite zu verbessern. Dazu gab es am 16. Februar ein Treffen der AG Webseite, bei dem auch Vertreter der SG Gestaltung anwesend waren.
Am Ende des Gestalterbarcamps gab es noch einen kleinen Vortrag über die Kommunalwahlen 2014. Frank Grenda aus dem AK Kommunalpolitik machte darauf aufmerksam, dass es sehr wichtig ist, neben der Europawahl die vielen kleinen Kommunalwahlen nicht zu vergessen.
Der SG Gestaltung können Design-Anfragen (Logo, Flyer, Plakate, Visitenkarten etc.) demnächst auch an die Email-Adresse: gestaltung@piratenpartei.de gesendet werden, zunächst bleibt aber die Mailingliste erster Anlaufpunkt.
Insgesamt war es ein schönes und erfolgreiches viertes Gestalterbarcamp und ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bei den Düsseldorfer Piraten und insbesondere bei Patrick Schiffer für die Unterbringung und sehr gute Organisation des Treffens bedanken! Wir sind auf einem guten Weg und werden den Wahlkampf rocken!
PS: Die SG Gestaltung hat nun auch einen Twitteraccount, der fleißig bespielt wird.