Schon 2006 im ersten Wikieintrag wurde der Name “Flaschenpost” für den Bundesnewsletter vorgeschlagen und erhielt in einer Wiki-Abstimmung die Mehrheit. 2009 wurde der Name erneut vorgeschlagen und erhielt viel Zustimmung, wurde aber nicht verwendet. Vielleicht war es darum, dass dieser auf den Tisch kam, als es um einen Namen für das Blog ging. Vielleicht hatte man es irgendwo im Wiki aufgeschnappt oder in Gesprächen mit anderen Piraten gehört. Wie konkret die Flaschenpost zu genau diesem Namen kam, ist unklar. Wir versuchen dennoch, ein wenig Licht ins Dunkel unserer Geschichte zu bringen …
Der erste Anfang – der “Rundbrief”
Die Geschichte der Flaschenpost begann 2006 mit einem Eintrag von Jan Huwald im Wiki. Er rief damals zur Mitarbeit am “Rundbrief” auf, der die Parteimitglieder auf dem Laufenden halten sowie über alles Wichtige, dass sich in der Partei ereignete, informieren sollte. Ziel des Rundbriefes war, die Parteimitglieder zu informieren und zu motivieren. Er wurde gemeinschaftlich im Wiki erstellt und allen Piraten per Email zugestellt. Eine erste Ausgabe erschien am 3. November 2006, ist aber leider im Wiki verschollen. Eine Sonderausgabe zum Bundesparteitag erschien am 17. Mai 2007, die erste reguläre Ausgabe am 4. Juni 2007. In den Jahren 2007 und 2008 wurden mindestens neun Ausgaben versendet – genau lässt sich das dank der bekannten Wiki-Problematik leider nicht sagen. Auch warum der Rundbrief Ende 2008 eingestellt wurde, lässt sich für uns leider nicht mehr nachvollziehen.
Der zweite Anfang – der Bundesnewsletter
Im Gegensatz zum Rundbrief wird der Bundesnewsletter nun nicht mehr an alle Mitglieder verschickt, sondern über eine Mailingliste. Das hat zwei Vorteile: Zum einen können jetzt auch Nichtpiraten den Newsletter empfangen, zum anderen ist Piraten allgemein das Opt-In-Verfahren lieber – so können sie auswählen, ob sie den Newsletter erhalten wollen oder nicht. Am 27. August 2009 wird dann die erste Ausgabe versendet. Die einzelnen Artikel sind auf der Bundeswebseite verlinkt und können online gelesen werden. Auf der Bundeswebseite kann der Newsletter ebenso abonniert werden, wie im Wiki. Auch über die Landesnewsletter wird das neue Medium beworben. Der Newsletter wird im Wahlkampf einmal pro Woche, außerhalb des Wahlkampfes alle zwei Wochen versendet. Die Abonnentenliste wächst schnell: Von anfangs stolzen 500 wuchs die Zahl schnell auf 2.000, 3.000, schließlich 5.000 Abonnenten bis zum Januar 2010.
Die Geburt der “Flaschenpost”
Im Frühjahr 2010 entschließt sich Koordinatorin Bianca Ziegler, andere Wege zu gehen und Gefion Thürmer übernimmt ihre Rolle. Die Infrastruktur der Flaschenpost beginnt zu wachsen: Auf einer für das Team eingerichteten Mailingliste tauschen sich zunächst sechs Redaktionsmitglieder aus und entwickeln gemeinsam die folgenden Ausgaben. Auch das Format entwickelt sich weiter: Am 7. Juni 2010 erscheint der Bundesnewsletter erstmals auch als PDF zum Download. Am 20. Juli startet schließlich unter Mithilfe des frisch gewählten Beisitzers im Bundesvorstand, Benjamin Stöcker, das Blog unter die-flaschenpost.de mit dem ersten Artikel “Liquid Feedback für Dummies“. Fortan sind alle Artikel sowohl per Mail-Newsletter als auch online im Blog lesbar.
Der Webauftritt gibt den Lesern die Gelegenheit, Kommentare zu Artikeln zu hinterlassen und mit den Redakteuren und anderen Lesern zu diskutieren. Das wurde von Anfang an gerne genutzt – bei kontroversen Themen besonders intensiv. Am 20. Juli 2010 wird der Newsletter erstmals unter dem Namen “Flaschenpost” versendet. Darin wird neben dem neuen Blog auch der neue Twitteraccount @PP_Flaschenpost angekündigt. Und noch eine andere Möglichkeit eröffnet der Webauftritt: Neue Medien! Im September 2010 startet mit zwei Podcastreihen eine neue Sparte in der Flaschenpost: Der erste “Flaschencast“, eine vertonte Zusammenfassung aller Artikel, erscheint am 6. September, am 21. September folgt dann der erste “Flaschenpost-Talk” unter Moderation von Meike Martin.
Mit großen Schritten voran – schnelle Entwicklung und neue Features
Das Jahr 2011 bringt einen großen Wachstumsschub mit sich. Von 13 Mitgliedern zu Beginn des Jahres wächst das Team hinter der Flaschenpost bis Ende Dezember auf 35 engagierte Piraten. Mehr Arbeitskraft erlaubt mehr Inhalt und mehr Entwicklung. Und davon gibt es viel: Zunächst wird der Redaktionsworkflow umgestellt. Bis Ende 2010 erscheinen alle Artikel zunächst im Mail-Newsletter und werden dann im Blog veröffentlicht – zum Missfallen vieler Piraten: Es gibt gar Beschwerden auf Twitter, dass wir “mal wieder den Piratenmond überfluten”, weil zu viele Beiträge erscheinen. Auch die Leser des Mail-Newsletters beschweren sich – verständlicherweise – über einen Newsletter, der stolze 35 Seiten umfasst.
Dies ändert sich im Januar 2011, als der Redaktionsworkflow umgestellt wird. Nun erscheinen alle Artikel zuerst im Blog und werden mit einem eigens für diesen Zweck geschriebenen WordPress-Plugin von dort zusammengefasst und per Mail versendet. Diese Automatisierung erlaubt auch einen häufigeren Versand, weshalb seit April 2011 jede Woche eine neue Flaschenpost erscheint. Um die höhere Taktung zu ermöglichen, übernehmen die Lektoren der Flaschenpost eine wichtige Rolle: Alle Artikel werden von ihnen nicht nur korrigiert, sondern auch zur Veröffentlichung freigegeben. Das Profil eines Flaschenpost-Lektors ist inzwischen recht anspruchsvoll: Neben Rechtschreibung und Grammatik werden inhaltliche Mängel aufgespürt, Links und die Einbindung von Bildern sowie fünf verschiedene WordPresseinstellungen überprüft. Kein Wunder, dass sie so schwer zu finden sind! Ebenfalls zeitgleich mit der erhöhten Versandrate wird der Micropaymentdienst Flattr implementiert. Bis heute wurden der Flaschenpost darüber rund 640 Euro gespendet.
Zur Mitte des Jahres 2011 wird ein weiteres neues Feature vorgestellt, der Liveticker. Wiederum ein nach unseren Anforderungen geschriebenes Plugin erlaubt die Liveberichterstattung von Bundes- und Landesparteitagen, Konferenzen und anderen Piratenveranstaltungen. Damit einher geht ein “Live”-Aspekt der Flaschenpost: Das Team trifft sich erstmals auf dem Bundesparteitag im Dezember, um gemeinsam die Zukunft der Flaschenpost zu gestalten – und sich selbst zu feiern!
Durchgestartet – Was Teamwork erreichen kann
Diese Tradition wird seitdem fortgesetzt: 2012 gab es zwei live Treffen, eines berüchtigter als das andere. In Neumünster entstand nach der Wahlprognose für den Bundesvorstand in einer rotweinseligen Abendrunde auch die Ankündigung der Bundesparteitagspiratenkandidatensammelkarten, die auf dem BPT verteilt wurden. Dort wird auch das Newsteam gegründet, das sich seitdem um die Verarbeitung von Pressemitteilungen zu Artikeln kümmert – zunächst nur von Bund- und Landesverbänden, inzwischen von allen Verbänden der Partei und einigen anderen Quellen. Auf dem zweiten live Treffen im legendären Schwarzen übt sich die Redaktion in Zielfertigkeit und Grillen und beschließt die Grundrichtung und Prioritäten für die nächsten Jahre.
Mitte 2012 bekommt die Flaschenpost Nachwuchs – oder ist es Vorwuchs, wenn man eine große Schwester bekommt? Bereits in den Tagen des Rundbriefes wurde angedacht, auch eine internationale Version des Newsletters zu erstellen. Mitte 2012, nicht ganz sechs Jahre später, wurde dieses Anliegen mit der Pirate Times in die Tat umgesetzt. Beide Medien arbeiten eng zusammen und sorgen nun nicht mehr nur im deutschen Sprachraum für Piratennachrichten.
Ausblick – was die Zukunft verspricht
Was wären wir, wenn wir uns nicht stetig weiterentwickeln würden? Selbstverständlich hat die Flaschenpost für die Zukunft noch große Pläne. Unser neues, barrierefreies Design zum Beispiel: Bereits im September 2011 erstrahlt die PDF-Ausgabe in neuem Glanz, verliehen von Jesthan Dehn. Im Dezember wird mit dem EPUB Format ein weiteres Teilstück umgesetzt. Kleinigkeiten, verglichen mit der umfassenden Überarbeitung unseres Corporate Designs, die für das Wahljahr geplant sind! Erstmals seit dem Rundbrief wird ein Mitgliedernewsletter in Zusammenarbeit mit dem Bundesvorstand umgesetzt und mit dem Sondernewsletter zum Bundesparteitag 12.2 erstmals versendet. Dieses neue Format wird fortan einmal im Quartal an alle Mitglieder verschickt. Um besser auf unsere Leser und ihre Bedürfnisse eingehen zu können, wird in einer Umfrage um Feedback gebeten. Außerdem geplant sind eine neue Podcastreihe, einige Überraschungen – und im April wird die erste Printausgabe der Flaschenpost herausgegeben! Zu alledem kommt dieses Jahr natürlich ein Wahlkampf, der rockt! Das Team von heute rund 60 Mitgliedern sieht dem Wahljahr 2013 mit großen Plänen und noch größeren Ideen entgegen.