Die Flaschenpost interviewt alle Spitzenkandidaten der einzelnen Bundesländer für die Bundestagswahl 2013. Wir fragen genauer nach, was ihre Ziele für Deutschland sind und wie man sie im Wahlkampf unterstützen kann.
Heute: Jan Niklas Fingerle
Name | Jan Niklas Fingerle |
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Nick | Was ist das? 😉 Twitter: @jnfingerle |
Alter | 38 |
Wohnhaft in | Saarbrücken |
Beruf | Softwareentwickler (Diplom-Informatiker) |
Spitzenkandidat in | Saarland |
jan.niklas.fingerle@piratenpartei-saarland.de |
Flaschenpost: Warum bist Du der Piratenpartei beigetreten? Was macht für Dich die (Politik der) Piratenpartei aus?
Jan: Die Piratenpartei ist für mich die einzige ernstzunehmende Bürgerrechtspartei. Bei anderen Parteien finden Bürgerrechte zwar teilweise in Sonntagsreden oder als Minderheitenthema statt, aber eben nur das. Bei den Piraten bin ich in der Mehrheit. Bürgerrechte müssen das Fundament jeglicher Politik sein. Ich bin 2009 eingetreten, ein Zensursula-Pirat, um mich dagegen zu wehren, dass mir meine Rechte durch den Staat immer mehr streitig gemacht werden.
Flaschenpost: Was hat Dich motiviert für den Bundestag zu kandidieren?
Jan: Ich möchte Politik aktiv dort gestalten, wo sie gemacht wird, und die mich interessierenden Themen sind die “großen” Themen. Von daher war es klar, dass ich viel eher für den Bundestag kandidiere, als für ein Kommunalparlament.
Flaschenpost: Was war Dein erster Gedanke, als Du das Listen-Wahlergebnis gesehen hast?
Jan: “Ach.”
Flaschenpost: Wie möchtest Du unsere Politik und unser Programm den Wählern näher bringen?
Jan: Das Wichtigste sind die Basics: Plakate für die Aufmerksamkeit und Infostände für den direkten Kontakt zu den Wählern. Aber das ist dann auch eine Team-Aufgabe.
Flaschenpost: Was möchtest Du im Wahlkampf machen und wie kann man Dich dabei konkret unterstützen?
Jan: Ich habe im Moment noch andere Jobs in der Partei, die ich für die heiße Wahlkampfphase abgebe. Ansonsten versuche ich primär, das Saarland anzusprechen. Das heißt hier vor Ort insbesondere: Den Menschen zeigen, dass sie “Leute von uns” wählen können. Wir planen entsprechend einen regionalen Flyer und versuchen, diesen möglichst flächendeckend zu verteilen. Zur Landtagswahl hatten wir etwa jeden fünften Haushalt im Saarland mit einem Landes-Spezial des Kaperbriefs versorgt, so ähnlich soll das auch hier funktionieren.
Flaschenpost: Was ist dein thematischer Schwerpunkt?
Jan: Bürgerrechte, klar, und da mit einem Schwerpunkt auf Demokratisierung des Bundestages. Stichwörter: Themenkoalitionen, öffentliche Ausschusssitzungen, Übertragung und öffentliche Archivierung mit barrierefreiem Zugang (Untertitelung, Gebärdendolmetscher), aber auch Strafbarkeit der Abgeordnetenbestechung. Denn nur bei einem durchsichtigen Bundestag können wir als Bürger kontrollieren, was da in unserem Namen getan wird, und dann hoffentlich auch bald mit Volksbegehren kontrollierend eingreifen.
Flaschenpost:Wofür möchtest Du Dich im Bundestag einsetzen, welches Ressort / welche Ausschüsse möchtest Du besetzen?
Jan: Das ergibt sich aus dem genannten Schwerpunkt: Ich würde gerne daran arbeiten, dass der Bundestag selbst besser wird. Als Ausschuss würde sich da natürlich der Geschäftsordnungsausschuss anbieten.
Flaschenpost: Wenn Du eine Sache in Deutschlands Politik ändern könntest – was wäre das?
Jan: Ich würde die Politik so ändern, dass sie wieder für die Menschen gemacht wird.
Flaschenpost: Danke für das erfrischende Gespräch!
In ein bis zwei Wochen folgt das nächste Interview mit einem der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl. Dann mit Susanne Wiest die für Mecklenburg-Vorpommern antritt.