
Uns Piraten hat es gereicht: Wer Liedtexte und Noten von „O Tannenbaum“ oder „Sankt Martin“ aus einer Liedersammlung kopiert, bricht das Gesetz. Musikverlage nutzen Jahrhunderte alte Volks-, Kinder- und Weihnachtslieder, um Profit daraus zu schlagen und haben auch noch den Gesetzgeber im Rücken. Warum? Weil die Zusammenstellung, die Illustration und das Arrangement an sich freier Noten per Copyright geschützt ist.
Doch damit ist jetzt Schluss. In vielen Tagen ehrenamtlicher Arbeit haben Mitglieder der Piratenpartei aus Ebersberg 175 Lieder neu als Noten gesetzt. Darunter sind fast alle Weihnachtsklassiker, Wanderlieder, Kanones, Kinderlieder und natürlich auch bayrische Volkslieder. Die Stücke, deren Autoren unbekannt oder seit mehr als 70 Jahren tot sind, stehen alle zum Download bereit.
Liedersammlungen gibt es einige im Internet. Allerdings sind sie meist so pixelig, dass man sie nicht drucken kann, haben Fehler oder sind in Tonlagen aufgeschrieben, die man nicht mit Flöte oder Glockenspiel spielen kann. Die Ebersberger Liedersammlung genügt auch hohen Qualitätsmaßstäben und kann vor allem völlig legal beliebig oft kopiert und weitergegeben werden.
Die Webseite der Ebersberger Liedersammlung ist seit Anfang September online. Jedes Lied steht als PDF-, MP3-, LilyPond- und Midi-Datei zum Download zur Verfügung. Wem ein Lied fehlt, kann sich gerne an die Initiatoren Michael Nausch und David Göhler wenden.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.