

Gerüchte sind auf Parteitagen häufig zu hören, ihr Ursprung ist selten zu klären, seltener noch klärt es sich, ob an gestreuten Gerüchten etwas dran ist oder nicht. Aber gerade das belastet viele Teilnehmer von Parteitagen. Das Team prüft solche Gerüchte mit den Beteiligten, prüft das Hörensagen, teils in Gesprächen mit allen Beteiligten. Wurde gesagt, „der Landesverband sei faschistisch“ oder doch „das Bundesland sei beschissen“? Zugegeben: wirklich nett wäre weder das eine noch das andere, doch liegen auf der Skala zwischen „Lappsus“ und „schwere Beleidigung“ Welten. Die Klärung von Vorwürfen und das Herunterkochen von Emotionen ist die Aufgabe des Awareness-Teams, das beim Bundesparteitag in konfliktreiche Situationen eingreift.
Das Team versteht sich als offener und fairer Ansprechpartner und arbeitet bei Konflikten an der Mediation, also daran, dass der Dialog nicht abbricht. Ziel des Awareness-Teams ist es, einen ruhigen und entspannten, kooperativen und konstruktiven Ablauf der Bundesparteitage zu unterstützen.
Zwei von ihnen sind ständig in der Halle unterwegs um Konflike zu erkennen. Bei einem Parteitag können Enttäuschungen, Wut und Frustration entstehen. Besonders hier steht das Awareness-Team bereit, um zu helfen und um eine Eskalation zu verhindern, ob die hanseatische Gelassenheit schon auf die Piraten abfärbte oder Piraten durchweg friedliche Menschen sind: Das Awareness-Team hatte seit Samstag früh erst wenige Einsätze. Die Mitglieder des angemeckerten Landesverbandes konnten durch Befragungen mehrerer Beteiligter und Zeugen beruhigt werden, denn das Awareness-Team konnte aufklären was wirklich gesagt wurde. Das war noch immer unschön, unsensibel und zeugte von mangelnder Sozialkompetenz – war aber kein verbaler Schlag ins Gesicht.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.