Ein Gastartikel von Fotios Amanatides.
Wir haben jetzt nicht die Zeit, über die diversen Probleme unserer Partei zu streiten. Ihr frustriert Euch gegenseitig, empört Euch über die Auslegung des Programms durch andere. Kann ich nachvollziehen und selbst ich als Euer Spitzenkandidat habe keine 100% Übereinstimmung mit unserem Wahlprogramm – das hat niemand! Wozu auch, hätten wir alle die gleiche Meinung würde es keiner Partei bedürfen.
Sorry, aber unsere Streitereien interessieren die Bürger nicht im geringsten, und sie bekommen davon auch fast nichts mit. Auf meinen Reisen im Wahlkampf unterhalte ich mich mit sehr vielen Menschen, und ich sage auch häufig nicht, dass ich Spitzenkandidat der Piraten bin – denn so ist es meinem Empfinden nach einfacher, sie für ein Gespräch zu öffnen. Sehr viele sind besorgt über die omnipräsente Überwachung oder „dieses komische Freihandelsabkommen“. Sie fühlen sich ohnmächtig und wissen sich nicht zu helfen. Diese Menschen brauchen eine Partei, die sich glaubwürdig für sie einsetzt, es liegt an uns sie politisch zu vertreten.
Ich lese sehr viele Mutmaßungen darüber, dass wir bei der Europawahl noch schlechter als bei der Bundestagswahl abschneiden werden – diese sind schlichtweg falsch. Wir hatten unter den widrigen Umständen 2013 bei der Bundestagswahl 2,2 % (959.177 Stimmen) plus ein zusätzliches Potenzial von 1,2% (ca. 500.000 Stimmen), welche uns nicht gegeben wurden, weil die Wähler nicht wollten, dass ihre Stimme verfällt. Dies ist nun anders, weil es keine Hürden mehr gibt. Unter den jetzigen Umständen hätten wir bereits 2009 mit 0,9 % (229.464 Stimmen) einen Sitz im Europäischen Parlament gehabt, bei damals 99 Sitzen für den Wahlkreis Deutschland. Bei der Europawahl 2014 geht es um 96 Sitze, wobei wir mit 900.000 Stimmen 4 Sitze haben können, in Worten VIER. Glaubt Ihr nicht? Schau selbst. Denk selbst!
Wollen wir die Partei der Bürger- und Menschenrechte im 21. Jahrhundert sein? Wollen wir die Partei der Demokratie in der digitalen Revolution sein, die keine Angst davor hat, das europäische Projekt weiter zu führen? Wollen wir die Partei sein, welche die bequemen alten Wege der Etablierten in Frage stellt?
Es liegt nun an Euch, ob wir diese Partei sein wollen – wir Kandidierenden zerreißen uns für diese Ziele.
Kommt Ihr mit, „Europa wählen“?
Foti @DosOz42 Amanatides