
Geräte aus dem Stasi-Gefängnis | Bildausschnitt, Original von <a href="http://www.flickr.com/photos/claire1066/">claire1066</a> CC BY 2.0
Jürgen Hansen war politischer Häftling in der alten DDR. Anhand seiner eigenen Erlebnisse kann er gut erklären, wie Überwachung beginnt und wirkt. Er wurde dort geboren und durchlief das Bildungssystem über das Gymnasium bis hin zum Studium. Soweit unverdächtig, auch die Mitgliedschaft in der FDJ und später in der der SED passte zur durchschnittlichen DDR-Biographie. Jenseits der Mauer war der Klassenfeind – so hatte er es seit dem dritten Lebensjahr gehört, so hatte er es irgendwann auch geglaubt.
Die Überwachung schlich sich unmerklich in sein Leben, er merkte es anfangs gar nicht. Dass er eines Tages zum Staatsfeind erklärt wurde, erfuhr er viel später. Die Stasi versuchte ihm strafbare Handlungen unterzuschieben, setzte seine eigenen Verwandten auf ihn an. Die mussten oft nicht lange gebeten werden, brachte das Leben als IM doch durchaus Annehmlichkeiten mit sich: Der bestellte Trabi stand schon nach vier, nicht nach acht Jahren vor der Tür, die größere Wohnung war auch schneller bezugsfertig. Moral ist so eine Sache in einem Land, in dem neben der „Partei“ der Mangel regiert.
Jürgen Hansen kam ins Stasigefängnis. Ohne die friedliche Revolution 1989 wäre er, davon ist er überzeugt, irgendwann verschwunden. Doch heute ist das vereinigte Deutschland auf demselben Weg in den Überwachungsstaat, den auch die DDR beschritt. Damit sich nicht wiederholt, was sich nicht wiederholen darf, reist Jürgen Hansen durch das Land und liest aus den 1796 Seiten seiner Stasi-Akte. Diese „Niemals Vergessen Tour“ führt ihn am 26. April nach Lörrach. Anhand eines 50-minütigen Vortrages wird er zeigen, wie organisiert die Arbeitsweise der Stasi war und mit welchen technischen Mitteln bereits in den 80-er Jahren, eine umfangreiche Überwachung der Bürger umgesetzt wurde.
Tumringer Straße 248
79539 Lörrach
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.