Im ersten Teil der Artikelserie soll es um die zentralen Fragen des Lebens gehen, um eine Orientierung und Entscheidungshilfe in allen Lebenslagen zu bieten.
Wenn man als Kind aufwächst, kommt irgendwann der Punkt, an dem man sich fragt, was man mit diesem Leben anfangen soll. Man stellt sich zentrale Fragen des Lebens. Es ist zu befürchten, dass erschreckend viele Menschen diese Fragen unbeantwortet lassen und ihr Leben lang orientierungslos bleiben. In dieser Artikelserie soll an Hand von jahrzehntelanger Erfahrung nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt eine Möglichkeit aufgezeigt werden, Antworten zu finden.
Eine kleine Warnung gleich vorweg: Dies ist nicht als leicht zu nehmende Artikelserie gedacht. Wenn man sie noch nicht kennt, hat man evtl. durchaus etwas zu verdauen. Die Artikel sollen präzise und direkt sein. Viel Spass damit!
Diese Artikel sollen nicht wiederholen, was in vielen anderen Texten bereits ausführlich thematisiert wurde. Er soll lediglich eine mögliche Sicht auf die Dinge darstellen, in der Hoffnung, dass dies den Leser weiter bringt.
Im Folgenden werden zunächst die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. Danach wird berichtet, wie man zu diesen Erkenntnissen gelangen kann.
Zentrale Fragen für einen Menschen sind:
Wozu ist das Leben da?
Was tue ich im Leben?
Die Antworten, die ich für mich auf diese Fragen gefunden habe, sind:
Du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Deine Aufgabe lautet, ein glückliches Leben zu führen. Herauszufinden, wie man das anstellt, ist Teil der Aufgabe.
Tue, was Dich glücklich macht.
Das führt sofort zu der nächsten Frage:
Wie finde ich das, was mich glücklich macht?
Die Antwort auf diese Frage kann man leider nicht in einem Satz so zusammenfassen, so dass einem dieser Satz auch weiterhilft. Wie ich zu den obigen Fragen und deren Antworten gelangt bin, darum soll es in diesem Text gehen.
Sportler berichten oft, wenn es darum geht, wie sie es schaffen, ihre Leistungen zu erbringen:
Gewonnen wird im Kopf.
Meiner Meinung nach kann man diese Aussage auf das ganze Leben übertragen. Wenn ich irgendetwas erreichen möchte, und sei es nur, glücklich zu sein, dann ist dies eine Frage, was in meinem Kopf vor sich geht.
In diesem Punkt ist es entscheidend, wie ich jeden Augenblick zu nehmen weiß. Es geht also darum wie ich mit dem Jetzt umgehe. Dies führt sofort zu der Frage
Was ist Jetzt und wie gehe ich damit um?
Um genau diesen Punkt habe ich mir lange den Kopf zerbrochen und selbst als ich meine Antwort gefunden hatte, war es mir lange Zeit nicht möglich, meine Antwort zu formulieren. Es hat mir ein Wort gefehlt, das ich erst erfinden musste. Das Wort ist Jetztpunkt. Später habe ich dann erfahren, dass ich nicht der erste war, dem dieses Wort eingefallen ist. Man kann die Beziehung von Glück und Jetztpunkt so zusammenfassen:
Bei der Suche nach dem Glück geht es um die Handhabung des Jetztpunktes.
Damit man diese Aussage verstehen kann, muss ich erklären, was der Jetztpunkt ist. Wenn man eine Zeitachse betrachtet, hat diese in der Regel genau eine Dimension. Die Zeit läuft in genau eine Richtung: Immer vorwärts. Wenn ich auf dieser Zeitachse jetzt eintragen möchte, muss ich mir überlegen, wie das geschehen soll. Ganz intuitiv trage ich jetzt als Punkt auf dieser Zeitachse ein. Diesen Punkt nenne ich Jetztpunkt. Der Jetztpunkt hat einige besondere Eigenschaften. Da die Zeit immer vorwärts läuft, bewegt sich der Punkt ständig auf der Zeitachse. Ich stelle auch fest, dass ich Schwierigkeiten habe, über diesen Punkt, den wir ja alle ständig miterleben, zu reden. Denn wenn ich ein Wort formuliere, liegt der Anfang des Wortes bereits in der Vergangenheit, wenn ich das Wort zu Ende ausgesprochen habe. Über den Jetztpunkt, den wir alle miterleben, kann ich also nur in Form von längeren Texten sprechen, wie in diesem Text. Da das individuelle Erleben von allen Dingen bei jedem von uns im Kopf stattfindet, und wir vermutlich in der Regel keine Gedanken lesen können, muss der letzte Schritt, den einen Jetztpunkt in sich selbst zu erkennen und in der Hand zu haben, von jedem von uns selbstständig, ohne Hilfe erfolgen. Es ist lediglich möglich, durch einen Text wie diesem eine Hilfestellung dabei zu leisten. In der Art und Weise, wie wir mit dem Jetztpunkt in unserem Kopf bewusst oder unbewusst umgehen, entscheidet sich, welchen Charakter wir entwickeln und wie wir mit unserem Leben umgehen. Hier möchte ein Zitat von Marius Müller–Westernhagen in einem Gespräch mit Lena Meyer–Landrut anbringen:
Tue nichts, was Du nicht tun willst. Man muss im Leben nur sterben und Steuern zahlen.
Dieses Zitat würde ich umwandeln wollen in:
Tue nichts, was Du nicht tun willst. Man muss im Leben nur sterben und sich seines Jetztpunktes bewusst werden.
Wie man sich seines Jetztpunktes bewusst wird, ist meiner Meinung nach für jeden Menschen ein ganz entscheidender Punkt dafür, wie das eigene Leben insgesamt verläuft. Es hat sich herausgestellt, dass dieses Bewusst-werden offensichtlich sehr schwierig ist. Und selbst, wenn man das geschafft hat, muss man noch lernen, mit dem Jetztpunkt, den man in sich entdeckt hat, gut klar zu kommen. Das ist in der Regel ein jahrelanger Prozess. Ich kann da nur sagen: Nur Mut! Je eher man damit anfängt, umso geringer sind die Schmerzen, die man noch erleiden muss, umso besser kommt man mit den Unebenheiten des Lebens klar und umso größer ist das Glück, das einem geschenkt wird. Man kann den Weg, den man gehen kann, in folgenden Punkte zusammenfassen. In den weiteren Passagen der Artikelserie möchte ich die Punkte näher erklären:
Sich des Jetztpunktes bewusst werden.
Lernen, den eigenen Jetztpunkt vor äußeren Einflüssen zu schützen, somit innere Ruhe und Frieden zu finden
Manipulationsversuchen widerstehen und sich gegen Angriffe aller Art zu wehren, die das Leben wohl unvermeidlicherweise mit sich bringt.
Lernen, den Jetztpunkt im Alltag zu erleben und handzuhaben.
Wenn man das geschafft hat, wird einem ein tiefes Glücks- und Zufriedenheitsgefühl ganz von alleine geschenkt. Es gibt ein Sprichwort, dass diese Strategie treffend charakterisiert:
Das Glück kommt zu dem, der warten kann.
Man sollte hier etwas Vertrauen in die Natur haben. Die oben beschriebenen vier Punkte sind mit vielen Vorurteilen behaftet. Viele Menschen möchten natürlich gute Menschen sein und besonders im privaten Bereich alles mit dem Lebenspartner und mit Freunden teilen. Es wird oft als ungehörig und verwerflich egoistisch betrachtet, im innersten privaten Bereich um den Jetztpunkt einen Schutz vor äußeren Einflüssen aufzubauen. Meiner Meinung nach ist dieser Schutz für den menschlichen Geist systembedingt erforderlich. Bedingungslose Offenheit vor Menschen, die einem nahe stehen, oder nahe stehen sollten, macht krank und führt nicht wirklich zum Glück sondern führt dazu, dass man sein Leben mit einer Illusion und einer Lüge verbringt. Das heißt ja nicht, dass man nicht über alles reden und diskutieren kann und alles miteinander teilt. Solange wir nicht Gedanken lesen können, führt aber leider kein Weg daran vorbei, dass jeder im letzten Schritt mit seinem eigenen Jetztpunkt selbst zurecht kommt. Man kann und sollte sich hier Hilfe holen, wie z. B. durch diesen Text, aber den letzten Schritt muss jeder für sich selber ganz alleine machen. Das nennt man existenzielle Einsamkeit.
Die existenzielle Einsamkeit ist unvermeidlich ein fester Bestandteil des Lebens eines jeden Menschen.
Für mich ist dies eine fundamentale Wahrheit. Es gilt insbesondere in diesem Zusammenhang:
An der Wahrheit kommt niemand vorbei.
Im nächsten Teil der Artikelserie geht es um das Thema „Wie werde ich mir meines Jetztpunktes bewusst?“. Ich würde mich freuen, wenn wir uns im nächsten Teil wieder lesen. Es wird bestimmt spannend, wenn auch evtl. nicht ganz einfach 🙂 .
Redaktionsmitglied Holger Burbach
Mitglied in der Piratenpartei seit 2010; Redaktionsmitglied der Flaschenpost seit 2012; meine Hauptthemen in der Flaschenpost sind Lektorat und Podcasts; mehr über mich auf meiner politischen Web-Seite
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