Wer den ersten Teil dieser Artikelserie nicht gelesen hat, möge dies bitte nachholen, bevor er hier weiter liest, denn ohne den ersten Teil ist dieser Teil kaum zu verstehen.
In diesem Teil der Artikelserie geht es um die Frage: “Wie werde ich mir meines Jetztpunktes bewusst ?” Dies ist bei der ganzen Sache der schwierigste und entscheidende Punkt. Es gilt hier:
Wenn jemand von sich selbst behauptet, er sei sich seines Jetztpunktes bewusst, oder er sei wirklich glücklich, so wird man, solange wir nicht Gedanken lesen können, nie wissen, ob es stimmt, oder nicht, denn diese Aussage kann immer daraus entstehen, dass man diesen Sachverhalt noch nicht verstanden hat, oder dass die Aussage ganz einfach gelogen ist.
…aber…
Wenn man sich seines Jetztpunktes bewusst ist, oder wirklich glücklich ist, weiß man es für sich selber.
Hier kommen die Begriffe Vertrauen und Glauben ins Spiel. Wenn ich etwas nicht weiß und womöglich auch nie wissen kann, wie z. B. den Wahrheitsgehalt der obigen Aussage, dann kann ich aber Vertrauen darin und Glauben daran entwickeln, dass es so ist. D. h. ich gehe dann einfach mal im Bewusstsein, dass ich es nicht wissen kann, davon aus, dass es so ist. In der Regel benötigt man längere Zeit um in diesem Sinne Vertrauen und Glauben zu entwickeln. Vermutlich kann man auch nie ganz sicher sein, dass dieses Vertrauen und dieser Glaube nicht vielleicht doch auch wieder erschüttert wird. Man darf einfach nie nachlassen, auf sich in diesen Punkten zu achten. So ist wohl das Leben.
Aber jetzt konkreter dazu, wie ich mir meines Jetztpunktes bewusst werde. Ich hatte viele Diskussionen über diesen Punkt, in dem die Leute versucht haben, den Punkt mit anderen Worten zu fassen. Das ist leider Quatsch und führt nicht zum Ziel. Wenn ich aufhöre Worte, Bilder und Gefühle zu denken, was evtl. schon ziemlich schwierig ist, wenn man es nicht gewohnt ist, dann ist in dem was man dann noch von sich selber wahrnimmt, der Jetztpunkt. Der Jetztpunkt ist dort, wo die Worte, Bilder und Gefühle ihren Anfang nehmen. Wenn man sich ganz entspannt und aufhört Worte, Bilder und Gefühle bewusst zu denken, dann kann man in dem was man dann noch von sich wahrnimmt, den Jetztpunkt entdecken.
Leider fällt mir jetzt keine Möglichkeit ein, dies noch genauer zu beschreiben. Wenn man mit diesem Punkt Schwierigkeiten hat, empfehle ich, zu Meditieren. Man kann sich dazu z. B. auch einen indischen Meditationsmeister aussuchen um Meditieren zu lernen. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass ich nicht alle Aussagen solcher Meister unterstütze. Dies soll nur als Beispiel und Ansatzpunkt dienen. Ein anderer Ansatzpunkt kann z. B. auch sein, sich mit den Religionen auseinander zu setzen, die einem das Gefühl geben, dass sie einen weiterbringen. Das soll keine Aufruf zur Frömmigkeit sein. Auch sollen hier nicht alle Aussagen der jeweiligen Religion unterstützt werden, dies soll lediglich ein Beispiel und ein Anhaltspunkt sein. Es kann auch sein, dass man ganz ohne solche Hilfsmittel auskommt und einem eines Tages, wenn man nicht damit rechnet, plötzlich klar wird: halt, dies muss der Jetztpunkt in mir sein.
Wenn man sich seines Jetztpunktes für einen Augenblick bewusst geworden ist, hat man schon das Schwierigste geschafft. Dann stellt sich aber sofort die nächste Frage: wie bleibe ich mir meines Jetztpunktes bewusst?
Dies ist ein längerer Prozess, eine Lern- und Übungsphase, die man durchlaufen muss. Am Anfang hat man oft insbesondere im Alltag Schwierigkeiten, sich dieses Punktes bewusst zu werden und zu bleiben. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, man lernt dies wie Fahrrad fahren. Diese Stelle fordert es heraus, Vorurteile zu entwickeln. Man könnte jetzt einwenden: das ist ja Programmierung und Gehirnwäsche. Ich würde darauf antworten wollen: Das ganze Leben ist so betrachtet eine einzige Programmierung und Gehirnwäsche. Es ist lediglich die Frage welche Programmierung man sich aussucht. Da es in dieser Artikelserie darum geht, wie man glücklich wird, soll hier auch beschrieben werden, wie man das erreichen kann. Es gibt hier natürlich kein Gesetz und keine Verpflichtung. Man ist nicht gezwungen es so zu machen. Man kann sein Leben auch in beliebiger anderer Weise verbringen. Vielleicht gibt es noch andere Lösungen für die in diesem Text thematisierten Probleme. Dies ist eine mögliche Variante.
Im nächsten Teil der Artikelserie geht es um das Thema “Wie schütze im meinen Jetztpunkt vor äußeren Einflüssen?”. Ich würde mich freuen, wenn wir uns im nächsten Teil wieder lesen. Es bleibt bestimmt spannend, wenn auch evtl. nicht ganz einfach 🙂 .
Redaktionsmitglied Holger Burbach
Mitglied in der Piratenpartei seit 2010; Redaktionsmitglied der Flaschenpost seit 2012; meine Hauptthemen in der Flaschenpost sind Lektorat und Podcasts; mehr über mich auf meiner politischen Web-Seite
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