Auch in diesem Jahr war ich für die Flaschenpost auf der GamesCom und habe mich an den üblichen drei Tagen dort sehr genau umgesehen. Durch ein deutliches Plus an Terminen hatte ich allerdings relativ wenig Zeit für den Entertainment Bereich. Dieser war in diesem Jahr allerdings auch wieder derart überfüllt, das der einfache Weg von Halle 4 nach Halle 8 auch mal 30 Minuten gedauert hat. Die längste Schlange habe ich bei Life is Strange 2 entdeckt, diese war bereits Mittags mit 6 Stunden an ihrem Maximum. Zu diesen Besuchermassen kam, das der Literpreis Wasser immerhin bei EUR 8,- lag und somit wahrscheinlich wieder viele Besucher viel zu wenig getrunken haben. Protipp für jede Gamescom: Nehmt eine Plastikflasche mit und füllt diese regelmäßig auf. Bevor zu wenig getrunken wird, schmeckt Wasser aus dem Wasserhahn erstaunlich gut.
Beginnen möchte ich meine Berichte in diesem Jahr mit meinem Besuch der polnischen Firma Techland. Hier habe ich mir gleich zwei neue Spiele aus dem Dying Light Franchise angesehen. Den Anfang macht Dying Light: Bad Blood dem Free2Play Battle Royal Titel des Franchise. Allerdings will man sich etwas von den anderen abheben, weswegen man sich für Brutal Royal entschieden hat.
Die Matches aus maximal 12 Spielern, dauern ca. 15 Minuten und sind ein Mix aus PvE und PvP. Der PvE Teil besteht aus der Exit-Strategie der Partie. Man muss nämlich Blutproben sammeln, die in von Zombies bewachten Hives geborgen werden können. Diese Zombies gibt es in unterschiedlichen Stärken, so das manche durchaus zum Problem werden können. Hinzu kommt dann noch der PvP Teil, denn es kann nur einen Gewinner geben. Es kann also durchaus sein, das ein anderer Spieler es ausnutzt, das man gerade mit einem fetten Gegner kämpft und entweder die Blutprobe mopst, oder schlimmer (aber auch wahrscheinlicher) einem in den Rücken fällt. Das Sammeln der Blutproben ist auch die einzige Möglichkeit zu leveln und so schneller zu werden, mehr auszuhalten und gleichzeitig mehr austeilen zu können. Es ist auch möglich die bereits erbeuteten Blutproben eines anderen Spielers zu ergattern, nachdem man diesen ausgeschaltet hat. Auch die bekannten Parkour Möglichkeiten der Serie finden in Bad Blood Einzug und so ist gekonntes Weglaufen durchaus eine Option.
Sobald nun ein Spieler die erforderliche Anzahl an Blutproben zusammen hat, kündigt sich für alle sichtbar der rettende Helikopter an. Nun beginnt die Jagd auf den Führenden, da der Heli erst landet, wenn nur noch ein Spieler übrig ist. Dieser eine glückliche ist dann der Gewinner.
Das Spiel soll noch in diesem Jahr bei Steam in den EarlyAccess kommen, welcher allerdings kostenpflichtig ist. Als Entschädigung bekommen Käufer dann das Founders Pack welches neben dem Spiel auch noch ein paar exklusive Waffen und Outfits enthält. Nach der EarlyAccess Phase wird das Spiel in jedem Fall Free2Play, daher sollte man es sich gut überlegen ob man das Geld für einen früheren Zugang wirklich investieren will.
Als zweites habe ich mir den Nachfolger Dying Light 2 angesehen. Hier bin ich noch gespannt wie die BPjM reagiert und ob das Spiel wieder direkt per Eilverfahren auf die Liste A des Index gesetzt wird. Dem Vorgänger ist das ja passiert.
Wer bereits Dying Light gespielt hat, dem wird Teil 2 sicherlich gut gefallen. Der zweite Teil spielt in etwa 15 Jahre nachdem die Menschheit der Kampf gegen den Virus verloren hat. Die Spielwelt ist offen und kann vollständig betreten oder auch beklettert werden. Gerade diese Parkour Fähigkeiten werden im zweiten Teil auch gerne für kleine Kletter-Rätsel eingesetzt. Da die Ausdauer begrenzt ist und jede Aktion Ausdauer verbraucht, sollte der Weg vorab gut überlegt und dann möglichst zügig gegangen oder besser gesprungen werden.
Tagsüber sind die meisten Infizierten innerhalb dunkler Gebäude, da sie Licht und vor allem die Sonne nicht sonderlich mögen. Nachts jedoch kommen sie aus ihren Nestern hervor und machen die Straßen unsicher. Das wiederum erlaubt es unterschiedliche Bereiche bei Tag / Nacht erkunden zu können. In der Welt gibt es verschiedene Fraktionen und Gruppierungen wie beispielsweise die „Peacekeeper“, oder die „Scavengers“. Jede Fraktion bringt, sollte man sie unterstützen, verschiedene Vorteile mit sich. Die Peacekeeper beispielsweise versuchen die Straßen von Infizierten und Verbrechern frei zu halten. Die Scavengers hingegen verstehen sich auf die Herstellung von Benzin und bringen Fahrzeuge mit sich, welche man dann ebenfalls nutzen kann. Die Entscheidungen sollten daher gut überlegt sein, da sie die Welt teilweise vollkommen verändern. Das kleine GIF soll hier einfach mal als Beispiel dienen (bitte drauf klicken).
Fakt ist jedenfalls, das Teil zwei deutlich hinzugewonnen hat und der Spieler tief in die Welt eintauchen kann. Wer diese Art Spiele mag, für den wird Dying Light sicherlich ein gefundenes Fressen werden. Zum Schluss noch der offizielle Trailer.
Auch Amazon ist unter die Spiele Entwickler / Publisher gegangen und so hatte ich meinen ersten Termin bei Amazon auf einer GamesCom. Das vorgestellte Spiel New World sah aber auch wirklich gut und durchdacht aus, zudem nutzt es die technischen Stärken die Amazon nun einmal mit sich bringt.
Bei New World handelt es sich um ein Sandbox Survival MMO, wie es sicherlich schon einige gibt. Außergewöhnlich ist allerdings, das so wenig Server wie möglich geplant sind. Man spricht von erstmal nur einem einzigen. Dieser soll mehreren Hundert, bis zu 1000 Spielern Platz bieten. Die Welt welche ich bei der Präsentation und auch beim Anspielen sehen konnte, würde prinzipiell genügend Platz für diesen Plan bieten. Technisch wird das Spiel in der Amazon Cloud laufen und je nach Anzahl der Spieler werden mehr oder weniger Instanzen gestartet. Theoretisch könnte der Plan der Entwickler also aufgehen, ohne dass es zuviel Lag gibt. Ob sich das auch in die Praxis umsetzen lässt, wird sich später zeigen.
Das Spiel findet in etwa im 17. Jahrhundert statt. Es gibt kein wirkliches Klassensystem, so das jeder Spieler erst mal gleich anfängt. Je nachdem welche Ausrüstung man dann nach und nach herstellt, verbessert man sich. So werden Schmiede wohl vor allem zu Tanks in dicker Rüstung werden, Jäger zu gefürchteten Bogenschützen und ein Alchemist könnte zu einem Magier werden. Ein durchaus viel versprechender Ansatz. Das Kampfsystem verlässt sich nicht auf blindes Tastengehämmer, sondern erfordert schon etwas Geschick. Der Kampfstil sollte an die Ausrüstung angepasst werden und natürlich ist Blocken und Ausweichen mindestens so wichtig wie Zuschlagen. Neben den vielen anderen Spielern, die sich in Gilden organisieren, gibt es schließlich auch noch viele andere Gegner. Die Erkundung einer Höhle beispielsweise könnte den aktuellen Bewohner wecken, der davon sicherlich nicht allzu begeistert sein wird.
Neben dem Kampf ist natürlich auch der Ausbau der eigenen Basis wichtig. Diese Basen werden von Spielern gebaut, befestigt und kommandiert und je besser diese Basis ausgebaut ist, desto größer ist der Anspruch den diese Basis ausübt. Das umgebende Land wird von solchen Basen kontrolliert und es soll sogar möglich sein Zölle und Steuern zu erheben. Das Einnehmen einer solchen Basis kann also durchaus lohnenswert sein.
Alles in allem ist New World sicherlich ein weiteres Sandbox Survival MMO, allerdings lässt sich hier durchaus ein neuer und interessanter Ansatz erkennen. Freunde des Genres werden hier sicherlich ein Auge drauf haben.