Mit Shadow bricht wohl ein neues Gaming Zeitalter an, in dem man sich nicht mehr für mehrere Tausend Euro einen PC daheim hinzustellen braucht. Wenn man sich überlegt, was man das letzte mal für Prozessor oder Grafikkarte ausgegeben hat, ist der vierstellige Betrag schnell erreicht. Shadow möchte uns das ein für alle mal abnehmen und den heimischen Gaming PC überflüssig machen. Ok, denkt man in die Vergangenheit, gab und gibt es einige Streaming Dienste die genau das versprechen, aber einfach nicht einhalten können. Ich habe Shadow für euch ausprobiert und muss sagen, möglich ist es.
Shadow verspricht zocken auf den höchsten Einstellungen für immer. Alles was man dazu benötigt ist eine Internet Verbindung mit 15 Mbit und irgendein Gerät zur Anzeige. Ja ich meine wirklich irgendeines, denn der Client läuft natürlich nicht nur auf Windows und Mac, sondern auch auf Tablet und Smartphone. Wir wäre es, wenn man auf seinem uralt Mac nicht nur arbeiten kann sondern auch aktuelle Spiele in den höchsten Einstellungen zocken kann. Mir würde das für unterwegs durchaus gefallen und ich möchte das in jedem Fall in genau dieser Kombination auch mal selbst daheim testen. Zugegeben, hier auf dem Bild sieht man ein aktuelles MacBook Pro, mir wurde allerdings mehrfach versichert, dass das Ganze auch auf einem alten Gerät möglich sein soll. Sobald Shadow seinen Dienst in Deutschland startet, werde ich das in jedem Fall testen. Alternativ gibt es auch eine Art Settop Box die man einmalig für EUR 120.- kaufen oder monatlich für EUR 8.- mieten kann. Damit ist dann zocken am TV möglich. Die Box bringt natürlich auch USB Anschlüsse mit sich, die an den PC im Rechenzentrum durchgereicht werden.
Wie soll das alles überhaupt funktionieren fragt ihr Euch. Relativ einfach verspricht der Hersteller. Der Gaming PC steht in diesem Fall in einem Rechenzentrum. Im Falle von Deutschland soll das Amsterdam werden. Da euch bereits einige Streamer bestätigen können, dass die Anbindung zu den Servern von Twitch meist nach Amsterdam besser ist als nach Frankfurt, sehe ich darin kein Problem. Die PCs sind dort mit aktueller Hardware ausgestattet. Aktuell stehen dem Gamer eine NVidia GTX 1080, ein 8 Kern Xeon Prozessor, 12 GByte DDR4 RAM und 256 GByte Speicherplatz zur Verfügung. Das ganze mit einer garantierten Anbindung von 1 GBit/s. Der Speicherplatz sieht zwar auf den ersten Blick recht knapp bemessen aus, aber bitte denkt Euch hier das Betriebssystem weg und seht es als eine Festplatte auf die lediglich die Spiele installiert werden müssen. Dann ist das gar nicht mehr so wenig, wenn man nicht all seine Spiele zeitgleich installiert haben will.
Beim Anzocken auf der GamesCom selbst und zwar sowohl an einem Windows PC, als auch an einem Smartphone mit Controller, war für mich keinerlei Verzögerung feststellbar. Alle Befehle, Tastendrücke oder Controllerbewegungen waren sofort spürbar. Lag scheint hier wirklich nicht das Problem zu sein. Hinzu kommt, das wahrscheinlich jedes Rechenzentrum eine bessere Anbindung ans Internet hat als das heimische Wohnzimmer – auch oder gerade in der so gefürchteten Latenz.
Wichtig zu wissen ist, das ihr hier nicht nur z.B. alle Origin Spiele zocken könnt. Ihr habt eigenen Speicherplatz mit dem ihr tun und lassen könnt was ihr wollt. Mit einer großen Ausnahme, Mining ist strikt verboten. Ihr bringt also euren eigenen Origin, Steam, GoG, Battle.net oder was auch immer Account mit. Installiert in Eurem Speicherplatz den Client und das Spiel, als wäre es Euer eigener PC. Spätestens jetzt werden natürlich bei so manchem von Euch die Alarmglocken bimmeln. Immerhin müsst ihr dort Euren Zugang eingeben. Daher habe ich natürlich auch die Fragen um Sicherheit und Datenschutz gestellt.
Zum Thema Sicherheit: Der Speicherplatz steht ausschließlich Euch zur Verfügung, die PCs werden jedoch geteilt. Ob ihr Euren Speicherplatz zusätzlich mit z.B. VeraCrypt verschlüsselt, bleibt Euch selbst überlassen. Die Verbindung zwischen Eurem Client und dem PC im Rechenzentrum ist voll verschlüsselt. Man spricht von einem 2048 Zeichen langen Key. Wenn das stimmt, ist in der Verbindung wirklich ausreichend Sicherheit vorhanden.
Beim Thema Datenschutz hält man sich natürlich an die entsprechenden Gesetze und dank der EU sind die in Amsterdam auch nicht viel anders als in Deutschland. Theoretisch wäre es natürlich möglich, das Mitarbeiter auf Euer Storage zugreifen, aber genauso ist es in den allermeisten Fällen möglich, dass Euer Email Anbieter Eure Mails liest. Ein wenig Vertrauen muss man hier wohl mitbringen.
Der Dienst startet in Deutschland am 4. September und soll dann EUR 29,95- / Monat kosten und monatlich kündbar sein. Ausprobieren sollte also einigermaßen problemlos möglich sein. Die Box selbst wird im 4. Quartal 2018 erscheinen.
Zuletzt sei noch gesagt, der Dienst läuft bereits in den USA und in Großbritannien recht erfolgreich mit mehreren Millionen Kunden (die genaue Zahl habe ich leider vergessen mir zu notieren). Der Anbieter sollte also entsprechend gerüstet sein und nicht vom ersten Ansturm überrannt werden.
Mein Besuch bei Yoozoo war für mich eine Überraschung, denn ein Game of Thrones Spiel hatte ich eigentlich nicht auf dem Schirm. Als ich dann aber hörte, dass es dieses mal mit Unterstützung und in Kooperation mit HBO ist, war ich doch neugierig. Nachdem auf der GamesCom dann auch noch ein ganzer Thronsaal aufgebaut war, konnte ich nicht widerstehen …
Zurück zum Spiel, welches mit Hilfe der Unity Engine als Browser Spiel erscheinen soll. Das Spiel wird sich an der TV-Serie orientieren und man wird auch einige der bekannten Charaktere antreffen können. Der Entwickler verspricht exklusive Handlungsstränge über so manchen Charakter. Hier macht sich das Spiel zu nutze, dass in der Serie eben nicht bis ins Detail auf die einzelnen Charaktere eingegangen werden kann und so manches eben doch nicht verfilmt wurde.
Dass man natürlich nicht nur einfach die Serie nachspielen soll ist auch ganz klar. So bekommt jeder Spieler seine eigene Burg in Westeros und kann diese auch sehr frei gestalten. Natürlich wird es aber viele Elemente geben, die bereits aus dem TV bekannt sind und zu einer Wiedererkennung führen sollen. So wird eben nicht nur die Welt sehr nah an dem Bekannten, sondern auch die Rüstung der einzelnen Soldaten und verschiedene Burgen klar erkennbar sein. Alles in allem soll das Spiel eine Mischung aus Strategie und Rollenspiel werden
Als Free 2 Play Titel setzt das Spiel natürlich auch auf den Multiplayer Aspekt. Wie genau die Monetarisierung des Spieles ablaufen soll (irgenwie muss der Entwickler schließlich Geld verdienen) wollte man noch nicht genauer erläutern. Es ist eben klar ein sensibles Thema, das wohl noch nicht genau fest steht. Allerdings sagte man mir, dass auch die Monetarisierung mit HBO abgesprochen werden soll. Ob es das am Ende besser macht, werden wir wohl erst später erfahren.
Das Spiel soll im Frühling 2019 erscheinen.