20. Mai 2024

Was ich bei den PIRATEN vermisse…

Wie gehen wir miteinander um, was fehlt uns? Sind wir noch eine Partei oder mehrere? Wollen wir so weiter machen? Diese Fragen stellt sich unser/e Gastautor/in Amicia ...

4 thoughts on “Was ich bei den PIRATEN vermisse…

  1. Die Piraten haben wohl nicht mehr genug und nicht mehr genug motivierte Mitglieder. Ich hatte den Piraten im Herbst 2020 den Tipp gegeben doch bitte eine Webseite zu bauen bei der man Firmen reinstellen kann die tr0tz Bürojobs, ihre Mitarbeiter nicht ins Homeoffice lassen sondern in den Großraumbüros weiterarbeiten lassen. Daraus ist nichts geworden. Eine Grüne hat das Thema aufgegriffen. Leider sehr spät um beim Schutz gegen Corona wirksam werden zu können. Und natürlich können die Grünen eine wichtige Ursache dafür, das Arbeitnehmermachpostionsverschlechechterunsgesetz Hartz IV nicht kritisieren, denn sie haben es ja eingeführt.
    In Baden-Württemberg gefährdet die CDU-Kultusministernin die Gesundheit der Schüler und Lehrer weil sie unbedingt Präsenzuntericht will. Außerdem will sie statt der schon eingeführten Open-Source-Lösungen lieber Steuergeld nach Redmond überweisen will.

    Aber in dem Baden-Württemberg haben die Piraten es zwar vor Gericht geschafft die hohen Hürden für die Unterstützungsunterschriftensammlungen dort abzusenken aber es sind andererseits in vielen Wahlkreisen immer noch keine Kandidaten aufgestellt. Trotz der hohen Hürden hatte die Piraten das früher mal geschafft.

    Die Piraten brauchen mehr Mitglieder und auch mehr die dran glauben, dass eine besser Politik nur (!) mit Piraten möglich ist.

    Letzteres heißt also auch, dass Themen & Argumentationen den Vordergrund gerückt werden, die nur die Piraten so verwenden können und nicht mehre andere Parteien auch. Und die Partei muss sich um mehr Mitglieder bemühen, die dann auch motiviert sind.

    Bei der geringen Sichtbarkeit der Partei halte ich dafür eine Möglichkeit zu schaffen auf der sich Ex-Piraten äußern können, unter welchen Voraussetzungen sie sich vorstellen zu könnten, wieder mitzumachen, für den erfolgversprechenden Weg.

    1. Pranger sind nirgends eine gute Idee. Möglich wäre stattdessen, eine Liste vorbildlicher Arbeitgeber, die mobiles Arbeiten problemlos ermöglichen, zu veröffentlichen. Das spornt eventuell andere an.

  2. Transparenzinformation: wir haben zu diesem Artikel eine Kommentar erhalten, der die Autorin herabwürdigt, die Flaschenpost in die Nähe der BILD rückt und vorwürfe in Bezug auf “braune Flecken” auf der Hose macht.

    Aus Gründen des Anstandes und der mentalen Hygiene haben wir diesen Kommentar nicht veröffentlicht und werden diese auch in Zukunft nicht tun. Wir erwarten ein Mindestmaß an Umgangsformen.

  3. Als Ex-Mitglied würde ich herzhaft davon abraten, Ex-Mitgliedern eine Plattform zu bieten, unter welchen Umständen sie wieder eintreten würden – und zwar aus PR-technischen Gründen.

    Ich habe immer noch Kontakt zu anderen früheren Parteimitgliedern, und ich kenne keines, das wieder eintreten würde. Das hat im Detail unterschiedliche Gründe, doch einen Grund eint diese Leute (da ich nicht für andere spreche, ist das Folgende ausschließlich meine persönliche Sicht): Es war nicht der Weg ins Abwärts, nicht die Mangelverwaltung in finanzieller oder personeller Hinsicht (eine Kleinpartei hat nun mal nicht so viel Geld und auch weniger Personal, das ist schon o.k.), sondern der zwischenmenschliche Umgang, der wirklich unter aller Kritik war. Selbst das war eine zeitlang auszusitzen. Doch als die Partei und ihre Organe nichts, aber auch gar nichts taten, um dem Mobbing, der Hetze, der Misogynie und was es noch alles gab (letzteres für weibliche Mitglieder, versteht sich) Einhalt zu gebieten, war es irgendwann eine Frage der geistigen Hygiene, der Piratenpartei den Rücken zu kehren. Und eine Rückkehr schließe ich kategorisch aus. Einfach, weil nicht abzusehen ist, dass sich das geändert hat. Klar, es gab irgendwann Awareness-Teams, doch deren Möglichkeiten zum konkreten Handeln waren gleich Null. Es wurden auf Parteitagen Karten verteilt, mit denen man unangemessenes Verhalten sanktionieren konnte, aber es blieb bei derart kosmetischen Maßnahmen. Frauen wurden unter “postgender” wegsortiert, denn das war so schön bequem, musste sich die männliche Mehrheit doch nicht mit dem eigenen misogynen Verhalten auseinandersetzen.
    Ich bin kurz vor der Bundestagswahl 2009 wegen Zensursula eingetreten, und es dauerte nach meinem Austritt 2016 ein paar Jahre, bis ich mich für eine neue Partei entschied. Dort kann ich auch netzpolitische Themen bearbeiten. Konflikte gibt es überall, aber ein solcher offen gelebter Umgang würde dort nicht geduldet. Für mich gibt es immer nur vorwärts, aber niemals ein Zurück.

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