Ein Gastartikel von Kristos Thingilouthis
Hallo Ihr Lieben,
vor ein paar Tagen las ich, nichts ahnendes, Twitter. Wie üblich gab es verschiedene Themen, die momentan bespielt wurden. Mal wurde über Thema X geschrieben, mal wurde über Thema Y diskutiert. Doch dann kam auf einmal in den Trends etwas auf, wo ich im ersten Moment dachte, es ist ein Irrtum, Witz. Was auch immer.
Die Migrationsquote
Ja tatsächlich, die Migrationsquote wurde diskutiert. Die Innensenatorin Elke Breitenbach hatte das öffentlichkeitswirksam kundgetan. So öffentlichkeitswirksam, dass selbst der Spiegel darüber berichtet hat.
Ich bin einer dieser betroffenen Menschen mit Migrationshintergrund. Ich fragte mich als erstes “welcher Mensch mit Migrationshintergrund” hat da zugestimmt oder hat die Frau Breitenbach beraten. Ist das ein PR-Gag auf Kosten von Migranten? Nein, sie meinte das wohl wirklich so wie sie es vorschlug.
Ja und da fängt es bei mir an. Ich möchte weder als Migrant bevorzugt werden, noch möchte ich, dass man mir eine Quote einräumt, um etwas zu erreichen. Ich habe mich nicht in Deutschland integriert, damit man uns respektlos behandelt. UND ja, eine Migrationsquote ist uns gegenüber Respektlos, als ob wir Menschen 2. Klasse wären. Genau so kommt das Ganze bei mir an. Ich weiß nicht, was der Sender dieses Vorschlags damit bezwecken wollte. Aber ich glaube nicht, dass wir jetzt in Deutschland wieder über Rassenherkünfte und Rassengesetze reden sollten. Dieser Vorschlag ist extrem gefährlich, dass wir genau in diese Richtung gehen.
„Ich habe mich Integriert, weil ihr wolltet, dass ich einer von Euch werde und jetzt stellt Ihr mich wieder Euch gegenüber und macht eine Schere auf …“
Nehmen wir mal den Fall an, das wir eine Migrationsquote bekommen, von 35 %. Wird es dann einen “Rassenausweis” geben, oder wie wird der Migrant zu erkennen sein? Wegen des Nachnamens? Wird er deshalb dann bevorzugt? Obwohl er evtl in der 5.Generation in Deutschland lebt? Oder wie habe ich mir das Vorzustellen?
Was kommt dann als nächstes? Die Glaubensquote? HALT, wartet, das hatten wir ja schon mal. Und das war ein Davidsstern im Dritten Reich.
Ich habe es extra etwas „Spitz“ formuliert. Denkt einfach über die Fragen nach, und beantwortet Sie Euch Selbst. Oder mir auf Twitter: @Pirat_Kristos
Edit: In einer früheren Version des Artikels bezeichneten wir Frau Breitenbach als Innensenatorin. Dies war nicht korrekt, sie ist Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales