Wie sind deine Eindrücke nach dem hyBPT211?
Mein Eindruck lässt sich in einige wenige Schlagworte fassen:
- Demokratische Wahlergebnisse auf dem BPT führen quasi zu „Tumulten“.
- Personalien gehen vor Sacharbeit.
- Es gibt scheinbar zu wenig Respekt füreinander.
Ich bin bis heute gerne PIRAT, weil wir in Hessen in der Lage sind, trotz Konflikten und Meinungsverschiedenheiten Sacharbeit zu leisten und miteinander zu sprechen. Die Ergebnisse davon zeigen sich unter anderem in der Pressearbeit oder dem Wiedereinzug in einige Stadtparlamente bei der Kommunalwahl. Es läuft hier auch nicht alles rund, aber wir sind so wenige, dass wir nicht aufhören, Gespräche zu führen und Kompromisse zu finden, weil es ansonsten Stillstand bedeuten würde. Wir haben uns den Respekt voreinander bewahrt und akzeptieren unsere Eigenarten und unterschiedlichen politischen Standpunkte. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Wir haben ein Problem, wir haben eine Lösung. Und der wichtigste Teil einer Lösung ist, miteinander sachlich zu sprechen.
Die Reaktionen auf den hyBPT211 zeigen, dass dies auf Bundesebene von vielen vielleicht nicht erkannt wird. Dabei sind wir auch auf der Bundesebene so wenige, dass jeder Beitrag zählt. Nur durch eine im Grundsatz funktionierende Zusammenarbeit können unserer Partei noch Erfolge gelingen. Der fehlende Wille aufeinander zuzugehen, weist dann scheinbar auch auf zu wenig Respekt auf vielen Ebenen hin. Haben wir nicht genug Respekt untereinander und fehlt der Respekt für die Leistung, die alle aktiven PIRATEN in den vergangenen Jahren gebracht haben? Und das Schlimmste ist, wird die eigene Partei nicht respektiert, sondern aus persönlichen Befindlichkeiten heraus demontiert? Die Argumentation, es sei immer so gewesen, dass PIRATEN sehr emotional miteinander umgehen, ist hinfällig, weil die Vergangenheit zeigt, dass diese Art des Arbeitens nicht funktioniert hat. Sie schadet den Beteiligten sogar noch mehr als der Partei selbst. Wir lassen zu, dass Menschen Schaden nehmen, wenn wir die Sachlichkeit opfern.
Die Marke PIRATEN sieht scheinbar keiner, stellt keiner in den Vordergrund. Glauben wir nicht an Freiheit, Würde und Teilhabe? Finden wir nicht Demokratie, Menschenrechte, Datenschutz, Pressefreiheit und Klimaschutz wichtiger als persönliche Sympathien oder politische Strömungen? Der Eindruck entsteht, dass nur gesehen wird, mit wem man nicht kann und mit wem man nicht will. Das ist traurig, denn es schadet, wofür wir PIRATEN stehen könnten, wenn wir sachlich daran arbeiten würden.
Die Identifikation mit unserem „politischen Produkt“, das wir den Wählerinnen und Wählern anbieten wollen, sollte uns deshalb befähigen, daran zu arbeiten, es beständig besser zu machen und es in der Öffentlichkeit zu vertreten. Aus politischen Themen verschiedener Richtungen kann etwas Neues entstehen, mit dem Potenzial, etwas Einzigartiges zu sein. Wir können jenseits von politischen Lagern etwas piratiges schaffen. „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“ haben die Grünen vor 30 Jahren für sich in Anspruch genommen. So schön „vorne“ ist, ich glaube, in der Schwarmintelligenz der PIRATEN stecken Weisheit, Integrität und das tiefe Bedürfnis nach Humanität. Wir können jenseits der politischen Lager weise, integer und human sein. Wir brauchen ein einzigartiges Produkt, keinen Abklatsch anderer Parteien. Unsere Partei kann ein Start-up mit Erfahrung sein. Wir können das beste politische Angebot für die Menschen schaffen – wenn wir zusammenarbeiten.
Jetzt ist es Zeit, innerhalb der Partei als PIRAT zu agieren und das Persönliche zurückzustellen. Wer jedoch glaubt, die „andere“ Seite müsste damit anfangen, irrt sich. Da ist jede und jeder erst einmal für sich selbst in der Verantwortung. Sucht das Gespräch untereinander, entschuldigt euch, wenn es nötig ist, hört euch die Ideen der „anderen“ an und formt gemeinsam etwas Neues. Wir brauchen gute Themen, egal ob sie links, liberal oder sonst wie sind. Was wir nicht brauchen, sind ideologische Strömungen und persönliche Konflikte.
Das Wahlergebnis dieses BPT ist die Chance für den Beginn einer innerparteilichen Aussöhnung und damit sollten wir besser heute als morgen anfangen. Lasst uns konstruktiv streiten, lasst uns neudenken, aber hört niemals auf, respektvoll miteinander zu sprechen, damit unsere gemeinsamen Themen politisch wirken können.
Gute Rede. So soll und muss es sein.
Digitalisierung führt dazu das jene die am lautesten Brüllen die meiste Aufmerksamkeit bekommen. Besonders in Social Media !
Am Ende werden wir dann zunehmend von populistischen Brüllaffen wie Trump und co regiert. Die Tendenz ist ja eindeutig und die Überwachungskapitalisten fördern diese Spaltung der Gesellschaft massiv. Bringt ja Werbegelder und eine uneinige zerstrittene Gesellschaft kann sich auch weniger gegen deren Lobby Macht wehren.
Piraten sollten da besser nicht mitmachen und sich abheben, sonst droht Selbstversenkung !
Man kann aber sich nur versöhnen, wenn es Einsicht gibt.
Wenn nicht endlich klare Transparenz hergestellt wird, der innerparteiliche Nepotismus in beliebiger Struktur aufhört, wird sich nichts ändern.
Ich kann nur hoffen, dass der neue junge Vorstand nicht das gleiche Schicksal hat, wie die letzte junge Frau im Vorstand. Bitte schützt ihn besser vor den Machtinteressen so manch Wiedergewählten und Abgewählten.
Wenn endlich alles auf den Tisch gelegt wird, kann auch eine Aussöhnung erfolgen. So manch einer lebt noch zu sehr in der Erinnerung und dem Wunsch ein nochmaliger politischer Erpressungsversuch mit einem ORGA Streik 2.0 könnte es doch politisch wieder richten.
Daher Aussöhnung kann nur nach Aufarbeitung erfolgen und das hat die Piratenpartei seit 2014 verabsäumt.
Solange das Motto bleibt: Wir kehren alles unter den Teppich, bleibt auch das Misstrauen.
Da helfen auch die warmen, wenn auch wahren Worte nicht. Leid tut es mir nur um die neu hinzugekommenen, die immer und immer wieder angelogen werden und in diesen nie aufgearbeiteten Konflikt reingezogen werden.
Das Lügen muss ein Ende finden – daher steht endlich wieder für Transparenz ein und versteckt euch nicht hinter angeblichen Datenschutz, den es an diesen Stellen gar nicht gibt. Dann kann auch endlich eine Aussöhnung erfolgen.
Danke für diesen guten Kommentar – Dem ist wenig hinzuzufügen.
Eigentlich nur, dass er auch wieder -nur- auf dem „Prinzip Hoffnung“ aufbaut.
Aber da hat er zumindest den gleichen Grundtenor wie der Artikel.
Aber wie heißt doch: „Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt, die Hoffnung stirbt nie!“ 😉
Ja nee, Orga-Streik geht gar nicht!
Das da Leute saßen, die dem ganzen Streit ein Ende setzen wollten? Die vielleicht persönlich belastet waren? Bis hin zu Depressionen oder sogar Burnout? Leute die sich den Arsch aufgerissen haben, teils Nächtelang ihre Freizeit geopfert haben, nur damit der Laden läuft? Und andere hatten nichts besseres zu tun als genau das ganze, mühselig über Jahre aufgebaute, zu zerstören!
Leute, ihr habt so rein gar nichts gelernt. Und so lange solche Leute bei den Piraten weiterhin ihren Unsinn verbreiten dürfen, teils sogar in führenden Positionen, so lange wird aus dieser Piratenpartei nichts mehr werden. Auf „Ja aber diese bösen Orga-Leute …“ sollte in Zukunft ein „Halt die Klappe“ folgen. Wer das nicht kann, der hat ganz einfach nicht verstanden worum es geht. Klar wars Mist, ja und? Ist passiert, Ende der Diskussion. „Ja aber …“ … ja dann lasst auch diese Gegenfa-Lappen in der Kiste liegen. Und schon läuft der Laden wieder. Aber genau das wollen ja einige nicht.
Noch Fragen? Also ich ganz sicher nicht.
Die Worte les ich zwar, nur ich glaub nicht daran. Warum eigentlich nicht?
Kompromisse suchen, Lösungen finden, Dinge tun, fummeln, suchen, finden, basteln, testen, ich bin gern dabei (gewesen). Es gibt jedoch Dinge, wenige zwar aber es gibt sie, dann ist meine Geduld auf der Stelle überstrapaziert.
Beispiel? Bitte.
Leute die den BPT mit der Verherrlichung eines widerwärtigen Krieges beginnen; Zitat: „Good Morning Tweetnam!“. Unter der Berücksichtigung dass dazu noch wilde Symbolik benutzt wird, muss ich davon ausgehen, dass den Worten (am liebsten) diverse Taten folgen sollten.
Es soll sogar Leute geben, die würden Leute mit solcherlei Darstellungen im BuVo als angenehm empfinden. Ja nun, kann man machen …
Ich lese die Worte von „Aussöhnung“ und „konstruktiv“ seit 2014 immer wieder. Es hat sich seither nicht viel verändert. So lange Teile der Piraten zwar an Freiheit, Teilhabe und Würde glauben, aber eben nur für sich persönlich, so lange wird sich diese Partei nie wieder erholen.
Schade eigentlich …
Warum halten wir uns eigentlich nicht einfach an die „Sachlichkeit“ die wir abgestimmt haben?
Unser Programm?
Ja, die obigen Worte höre und lese ich auch seit Jahren immer wieder. Also einfach mal Respekt vor unserem Programm haben. Wäre zumindest ein Anfang.
Wie war noch das Lied? Ach ja, „Das Programm, das Programm, das hat immer recht, und …“
Deine Argumentation höre ich auch immer wieder, und zwar vor allem dann wenn jemand es unangenehm findet wenn seine persönliche Präferenz von Programmteilen als „das ist aber nicht alles im Programm“ und „wir haben bestimmte Schwerpunkte“ in Frage gestellt wird.
Machtkämpfe sind immer und überall normal. Fragt euch aber WIE ihr diese ausführen wollt, ob an der Wahlurne bei BPT Wahlen oder als Krach in den öffentlichen Medien. Na was kommt wohl besser beim Wähler an ?