Eine Kolumne von Ullrich Slusarczyk
Ist das Fenster in einem Schiff.
Das Bullauge in unserem Schiff gibt den Blick frei auf die Kombüse, dem Herzstück auf jedem Schiff. Es ist der Blick nach innen.
Aber bei jedem Fenster gibt es zwei Blickrichtungen. Und der zweite Blick, das ist der Blick in die raue See. Die Wirklichkeit, das hier und jetzt, der Blick nach außen.
Anders als bei einem normalen Fenster ist ein Bullauge allerdings sehr klein und rund. Das heißt, es fokussiert den Blick, lenkt ihn auf das Wesentliche. So auch hier!
Das Bullauge ist der Name einer wöchentlich erscheinenden Kolumne, die sich jeweils aus der einen oder der anderen Blickrichtung füllt, nämlich der Kombüse oder der See. Waren die Kolumnen zu Zeiten der Printmedien relative kurze Meinungsbeiträge, die sich über nicht mehr als eine Zeitungsspalte erstreckten, so sind heutige Kolumnen in Zeiten des Internets doch deutlich längere Beiträge. Es gibt berühmte und berüchtigte Kolumnisten und Kolumnistinnen. Die Frage ist, braucht es eine weitere Kolumne, die nur die Meinung eines Einzelnen wiedergibt?
Ich glaube ja. Eine Kolumne, das ist mehr als nur eine Meinungsäußerung. Es ist der schonungslose Blick nach innen und nach außen. Frei von Parteizwängen, und doch immer für die Piraten.
Geht das überhaupt?
Ja, das geht. Eine Kolumne darf kritisch sein, ja muss es sogar. Sie stößt Diskussionen an, polarisiert vielleicht auch mal. Ist nicht das Parteiprogramm, sondern die Stimme im Wind. Sie regt zum Nachdenken an und hält den Spiegel vor. Sie blickt nach innen und nach außen. Das Bullauge repräsentiert dadurch den freiheitlichen Gedanken der Piratenpartei. Journalistische Freiheit gepaart mit Transparenz und der Beeinflussung von Parteimitgliedern, Freibeutern und Wählern. Ein sehr bekannter und von mir geschätzter Journalist mit blauen Haaren hat gesagt, Journalismus muss beeinflussen, sonst ist er überflüssig. Er hat das auf seine Art getan, ich werde das auf meine Art versuchen. Eine sehr bekannte und ebenfalls sehr geschätzte ehemalige Piratin hat in einer Fernsehsendung jeweils spontan auf die Fragen: Was war die größte Niederlage? Was war der größte Erfolg? Mit: Piratenpartei geantwortet. Nun, sie ist noch da die Piratenpartei. 15 Jahre und kein bisschen Weise, könnte man sagen. Aber, so langsam wird die Partei doch jünger. Die Angst vor Veränderung, sie lässt nach, wenn auch in sehr kleinen Schritten. Es wird Zeit für Veränderungen, innen wie außen.
Das Bullauge stellt so einen Schritt dar. Das Beobachten der Politik in Deutschland, aber auch das, was in der Partei abläuft. Berichten, was man sieht, ungeschminkt. Als Jahrgang 1963 wird es vielleicht nicht ganz so viele Anglizismen wie bei anderen, deutlich jüngeren, geben. Aber ich denke, man wird mich trotzdem verstehen. Ich halte nichts davon, eine Information, die man mit einem Wort geben kann, in eine DIN-A4-Seite zu verpacken. Ich halte aber auch nichts davon, Menschen zu diffamieren und zu diskreditieren. Respekt, Anstand und Höflichkeit, sind Dinge, die einfach selbstverständlich für mich sind. Ich bin zu jeder Diskussion bereit, solange solche Selbstverständlichkeiten eingehalten werden.
Jeweils freitags wird es einen Blick nach innen oder nach außen geben. Welcher es sein wird, entscheidet das Zeitgeschehen.
Und Sie entscheiden, ob Ihnen diese Kolumne gefällt.
Ullrich Slusarczyk
Redaktionsmitglied Ullrich Slusarczyk
1963 in West-Berlin geboren. Jetzt in Hannover. Sehr viel gemacht im Leben und sehr viel gesehen. Schreibe gerne. Bin für direkte Sprache bekannt, manchmal berüchtigt. Halte nichts davon, Fakten auf einem DIN A4 Blatt breitzutreten, wenn das Wort „Idiot“ ausreicht. Schreibe jetzt hier die Kolumne hauptsächlich. Meine Themen sind: Gesundheit, Digitalisierung, Urheberrecht und Energie. Ich bin kein Wissenschaftler, logisches Arbeiten und Denken ist mir aber nicht fremd. Bin ein Wissenschaftsfan. Lese Science Fiction. Habe Karl May gelesen, aber auch Antoine de Saint-Exupéry oder Stanislav Lem.