Die Pirate Party of Australia wurde 2008 gegründet und 2013 zum ersten Mal als Partei zugelassen. Zwei Jahre später trat die Piratenpartei Australien, ursprünglich Gründungsmitglied, aus den Pirate Parties International aus. Letztes Jahr gaben sie freiwillig den Status als Partei ab, da die australische Regierung plante, die gesetzlichen Voraussetzungen für den Parteistatus zu verschärfen. Daraufhin beschloss die australische Piratenpartei 2021, sich mit mehreren kleineren Parteien zusammenzuschließen.
Wahlen
Aber beginnen wir am Anfang: Bereits 2012 trat die Piratenpartei Australiens zu ihrer ersten Wahl an, der Wahl zum Parlament des australischen Hauptstadtterritoriums (vergleichbar mit einem Landtag in Deutschland) und holte mit jeweils einem Kandidaten in jedem Bezirk zwischen 0,42 und 0,49 %. Im Jahr danach trat man mit gleich acht Kandidaten in vier Provinzen zur australischen Parlamentswahl an, holte jedoch nicht nennenswert Stimmen. Auch bei der nächsten Parlamentswahl blieb das Ergebnis mit knapp 1 200 Stimmen und 0,01 % sehr mau und 2019 wurde gar nicht erst angetreten.
Aufbau
Trotz der Fusion hat die Piratenpartei Australiens weiterhin eine eigene Struktur. Angeführt wird sie auf Bundesebene vom National Council, welches aktuell sieben Mitglieder hat. Darunter ein Vorsitzender, ein Geschäftsführer, sein Stellvertreter, ein Schatzmeister und drei Beisitzer. Gewählt werden diese vom jährlich stattfindenden National Congress (entspricht unserem Bundesparteitag). Der Aufbau der neuen Fusion Party besteht hauptsächlich aus den fünf Parteien Piratenpartei, Wissenschaftspartei, Säkularer Partei, Wähle Planet und Klimawandel Gerechtigkeit Partei. Der Vorstand besteht aus neun Personen: Präsident, Geschäftsführer, Obmann, Schatzmeister, nationaler Kampagnen Koordinator, Prokurator und jeweils einem Vertreter von Wissenschaftspartei, Piratenpartei und Vote Planet (letzteres zurzeit nicht besetzt).
Wahlergebnisse der Fusion Party
Bei der letzten Wahl 2019 vor dem Zusammenschluss der Parteien erzielte die Science Party 0,09 %, während die anderen Parteien des Bündnisses nicht antraten. Davor bei der Wahl 2016 kamen Science Party mit 0,11 und Piratenpartei mit 0,01 zusammen auf 0,12 %. Dieses Jahr fand dann kurz nach der Fusion die erste gemeinsame Wahl der Fusion Party statt. Man trat mit Kandidaten und Kandidatinnen in allen fünf Festland-Bezirken an und hatte neun Kandidaten und Kandidatinnen für das Repräsentantenhaus. Zusammen holte man im Mai 2022 dann 0,09 %.
Fazit
In Bezug auf Wahlen hat sich durch die Fusion bisher noch kein größerer Erfolg eingestellt, aber zumindest war das die einzige und meiner Meinung nach auch beste Lösung, um die Piraten zumindest als Partei zu erhalten. Ich hoffe, ihr fandet das ganze genauso interessant und informativ wie ich selbst, denn ich denke, die meisten unter euch haben vielleicht noch nichts von der Fusion mitbekommen. Noch weitere Informationen zu den Beweg- und Hintergründen der Fusion und zukünftigen Zielen findet ihr dann demnächst im Interview.
Quellen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Pirate_Party_Australia)
[2] Wiki (https://wiki.piratenpartei.de/Piratenpartei_Australien)
[3] Website Pirate Party Australia (http://pirateparty.org.au/)
[4] Website Fusion Party (https://www.fusionparty.org.au/https://www.fusionparty.org.au/)
Redaktionsmitglied Julian Häffner
Ich bin 20 Jahre alt und seit 2019 Mitglied der Piratenpartei. Ich studiere aktuell Lehramt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Außerdem bin ich Vorsitzender im Kreisverband Nürnberger Land & Roth und stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Mittelfranken der Piratenpartei. Seit 2021 bin ich zudem Mitglied der Redaktion der Flaschenpost.
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