Der Bundesparteitag 2010.2 findet am Wochenende 20./21. November 2010 in Chemnitz statt. Die Flaschenpost erkundigte sich bei Meike Martin nach Details.
Schon 1136 ist erstmals die Rede von Chemnitz, aber urkundlich benannt wurde die Stadt erst 1170. Das einzige Fragment der damaligen Stadt ist der Rote Turm, der zudem heute noch der letzte erhaltende Teil der Anfang des 19. Jahrhunderts eingerissenen Stadtmauer ist.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde Chemnitz ein Standort der Industrie mit sehr großer Wirtschaftskraft. In dieser Zeit wuchs die Stadt und wurde als„Sächsisches Manchester“, „Ruß-Chamtz“ oder „Rußnitz“ bekannt. Chemnitz wurde eine der bedeutendsten Industriestädte Deutschlands.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Chemnitz Ziel von Bombenangriffe. Fast die komplette Innenstadt wurde durch diese Angriffe zerstört.
1953 wurde Chemnitz, auf Beschluss der Staatsführung der DDR, in Karl-Marx-Stadt unbenannt, obwohl Marx selbst nie in Chemnitz verweilte.
Die Menschen, die hier wohnen, schauen nicht rückwärts, sondern sie schauen vorwärts auf eine neue und bessere Zukunft. Sie schauen auf den Sozialismus. Sie schauen mit Liebe und Verehrung auf den Begründer der
sozialistischen Lehre, auf den größten Sohn des deutschen Volkes, auf Karl Marx. Ich erfülle darum hiermit den Beschluss der Regierung. Ich vollziehe den feierlichen Akt der Umbenennung dieser Stadt und erkläre: Von nun an trägt diese Stadt den stolzen und verpflichtenden Namen „Karl-Marx-Stadt" -Otto Grotewohl-
Nach der Wende 1990 wurde via Volksentscheid die Stadt wieder in Chemnitz umbenannt.
Chemnitz hat eine bewegte Vergangenheit und besitzt durch die vielen geschichtliche Ereignisse eine große industrielle Vergangenheit. Großindustrie, Textilbranche und auch Maschinenbau sind bis heute eng mit dem Namen Chemnitz verknüpft und formten auch das Selbstbewusstsein der Chemnitzer Bevölkerung.
– Flaschenpost: Womit setzte sich Chemnitz gegen die anderen Bewerber, die ebenfalls den BPT ausrichten wollten, durch?
Der Bundesparteitag findet in der Mensa des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau statt. Wir haben die Zusage bekommen, weil unser Preisleistungsangebot überzeugte.
– Flaschenpost: Was erwartet die Teilnehmer beim BPT?
Die Mensa ist ein moderner Glasbau, der für die Verpflegung von tägl. 3000 Studenten ausgelegt ist. Wir haben für diesen Tag die komplette Mensa zur Verfügung und auch die Cafeteria wird die Piraten zu studentischen Preisen mit kleinen Snacks und natürlich Unmengen von Kaffee versorgen.
Leider haben erst 157 Piraten auf der Wikiseite sicher zugesagt. Eine genaue Kalkulation für uns somit nicht möglich. Wir erwarten 1000 (+/- 200) Piraten und Gäste. Wir bitten alle Piraten sich in den Listen einzutragen. Nur so können wir für ausreichend Plätze garantieren.
Toni Rotter hat sich für attraktive Hotelkonditionen für die Piraten stark gemacht. Es sind noch in allen Hotels und Herbergen freie Plätze vorhanden.
Im Vorfeld wird für alle Besucher, die Chemnitz schon einige Tage vorher besuchen, eine kostenlose Stadtführung angeboten.
Die Technikpiraten Mark Neis, Thorsten Fröse (Bundes-IT) und Christian Neubauer sind mit einer Lösung der Internetversorgung beschäftigt. Es sind leider unerwartet Probleme aufgetreten, die zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht bekannt waren. Doch wir sind zuversichtlich dieses Problem zu lösen. Eine Internetverbindung zum Bundesparteitag für die Piraten wird es geben.
– Flaschenpost: Hast Du Tipps für die Anreise und die Abendgestaltung?
Unsere Empfehlung für alle Teilnehmer ist, einen Tag vor dem Bundesparteitag anzureisen, damit alle entspannt und ausgeruht teilnehmen können.
Es lohnt sich auch Chemnitz vorab kennenzulernen. Tagsüber kann man in Chemnitz wunderbar einkaufen. Chemnitz ist für seine fünf Einkauftempel in und um die Stadt bekannt, die leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Wer nicht einkaufen gehen will kann auch einen Spaziergang in einer der schönsten Ecken in Chemnitz unternehmen. Zu empfehlen ist der Park um den Schloßteich mit angrenzenden Schloßberg. Auch ein Schlenker in Richtung Kaßberg ist zu Fuß kein Problem. Der Kaßberg ist der bevölkerungsreichste Stadtteil von Chemnitz. Ausgefallene Cafés, Parks und die wunderschönen Häuser der Gründerzeit zeigen ein unerwartetes schönes Bild von Chemnitz.
Auch an Museen mangelt es in Chemnitz nicht. Vom Fossil des Jahres 2010 im Museum für Naturkunde über Industriegeschichte oder die Kunstsammlung Chemnitz ist für jeden Geschmack etwas dabei. Chemnitz hat eine sehr lebendige Kunst- und Kulturszene.
Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Stadt in der Größenordnung, wie Chemnitz, ein so breitgefächertes und abwechslungsreiches Theater- und Kulturangebot hat. Neben Opern, Schauspiel, Philharmonie, Ballett und Figurentheater können sich Besucher auch in mehreren Kabaretts, Kleinkunstbühnen und Filmpalästen vergnügen, belehren lassen und bilden.
Für die Abendgestaltung bieten sich mehrere Clubs und Kneipen in der Innenstadt an. Leider bleibt Chemnitz vom “Ausbluten des Osten” nicht verschont. Clubs, die Subkulturen und Nischen abdecken sind leider rar. Für einen interessanten Abend empfehlen wir das Weltecho. Wer Party machen will, kann sich im Starlight und im Brauclub umschauen. Alternative Dancefloors gibt es nähe Hauptbahnhof im Club FX und am Südbahnhof.
Weitere Infos zur Abendgestaltung findet ihr zeitnah im Stadtmagazin 371.
Für weite Fragen und Teilnehmer für die kostenlose Stadtführung meldet euch bei Meike Martin.
Redaktionsmitglied Michael Renner
Meine Karriere als Redakteur bei der Piratenpartei startete 2009 beim Bundesnewsletter, aus dem 2010 die Flaschenpost hervorging. Im Sommer 2012 wurde ich stellvertretender Chefredakteur, Anfang 2014 Chefredakteur. Da die unzähligen Aufgaben an der Spitze der Flaschenpost einen Vollzeitjob in der Freizeit mit sich bringen, machte ich nach zwei guten, aber auch stressigen Jahren zwei Schritte zurück und gab die Redaktionsleitung ab. Die gewonnene Freizeit wird in die Familie und mein zweites großes Hobby, den Amateurfunk, investiert.