Weil es einfach Dinge gibt, die unheimlich überbewertet sind, wage ich mich heute an einen Klassiker: Mousse au Chocolat. Sie gehört zu den beliebtesten Desserts überhaupt und viele glauben noch immer, daß es schrecklich kompliziert ist. Das ist nicht so. Eigentlich ist es schrecklich einfach und mißlingt nur im äußersten Pechfall.
Man benötigt dafür pro Person
- 50g Schokolade (je Dunkler desto besser, Karamellschokolade kann aber auch sehr lecker sein)
- 1 Prise Salz
- 1 Ei, grösse M oder L, welches, entgegen der üblichen Meinung nicht lege-frisch sein sollte. 1 Woche alt ist ideal, vorher läßt es sich nicht optimal schlagen – laut ‘Die Genussformel – kulinarische Physik’ , von Werner Gruber, ich habe es ausprobiert, und er hat recht!
Das war es.
Das Ei trennen, das Eiweiß mit dem Salz sehr steif schlagen. Darauf achten, daß die Schüssel wirklich fettfrei ist, und kein Eigelb sich zum Eiweiß gesellt hat, das ist ein Punkt, an dem es ggf. scheitern könnte. Die Schokolade schmelzen (z.B. in der Mikrowelle in 20-Sekunden Schritten, damit sie nicht anbrennt), ansonsten auf aller kleinstmöglicher Einstellung auf dem Herd. Schokolade schmilzt ja schon in der Hand, es muß also wirklich nicht viel sein, lieber etwas mehr Zeit lassen, damit sie wirklich nicht anbrennt! In die lauwarme (nicht wärmer, sonst gibt es Klumpen, weil das Eigelb gerinnt) Schokolade das Eigelb mischen. Dann das steife Eiweiß vorsichtig untermischen. In eine Dessertschüssel (oder ein Glas) füllen und mindestens 4 Stunden kaltstellen, damit sie etwas fester werden kann.
Wer mag kann in das Eigelb, bevor es in die Schokolade kommt, noch Cognac, Liquör, Zimt, Vanille, Chili oder sonstiges Aroma geben, aber auf keinen Fall mehr als einen Teelöffel Flüssigkeit, weil es sonst mit der Stabilität schon wieder vorbei ist.