In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wurde gestern gewählt. Das schwarz-gelbe Bündnis verlor Stimmen in noch nie dagewesener Höhe, während zwar auch die SPD verliert, jedoch durch den Höhenflug der Grünen in die Regierungsreigen aufsteigen bzw. sich halten kann.
Die wohl größte Überraschung gab es in Baden-Württemberg: Erstmals seit fast 60 Jahren müssen die Christdemokraten den Posten des Ministerpräsidenten räumen. Zusammen mit der FDP, die gerade so die 5%-Hürde geknackt hat, würde ein Schwarz-Gelbes Bündnis nur 67 von 138 Sitzen im Landtag erreichen. Eine Grün-Rote Koalition hingegen kann 71 Sitze auf sich vereinen. Historisch ist also nicht nur das Allzeit-Tief der FDP, das Wahldebakel für die CDU, sondern auch, dass die Grünen erstmals einen Ministerpräsidenten mit Winfried Kretschmann stellen können. Die Piratenpartei erreichte rund 2% und konnte sich damit als stärkste Kleinpartei hinter den Linken behaupten.
In Rheinland-Pfalz hingegen konnte die CDU zwar mit der SPD gleichziehen, jedoch reichte es nicht für eine Regierungsbeteiligung, da auch hier die Grünen mit 15,4% der Stimmen in den Landtag einziehen konnten. Ein Rot-Grünes Bündnis ist auch hier zu erwarten, jedoch mit dem SPD-Mann Kurt Beck an der Spitze. Da weder die Linke noch die FDP hier in den Landtag einziehen konnten und die Freien Wähler auf 2,3% kamen, wurde die Piratenpartei mit 1,6% der Stimmen nur viertgrößte Kleinpartei.
Aus Sicht der Piraten gibt es besonders viel Positives aus Hessen zu berichten: Hier konnten bei der von den Medien kaum beachteten Kommunalwahl insgesamt 31 Mandate erzielt werden. Der allgemeine Trend der grünen Aufbruchstimmung, sowie das Absacken des schwarz-gelben Bündnisses setzte sich auch hier fort. Die Endergebnisse werden hier am 31. März 2011 erwartet.