Das Urheberrecht ist ein Gründungsthema der Piratenpartei, dem sie auch ihren Namen verdankt. Seit einigen Monaten sind die Urheberrechtsdebatte und die Vorstellungen der Piraten zu einem modernen Urheberrecht auch in der öffentlichen Debatte angekommen. Gleichzeitig geht die innerparteiliche Entwicklung voran: Neben den grundlegenden Forderungen, die bereits bei der Gründung ins Parteiprogramm aufgenommen wurden, existiert der mit überwältigender Mehrheit angenommene, sehr detaillierte Wahlprogrammentwurf Stärkung von Urhebern und Allgemeinheit. Für den kommenden Bundesparteitag in Bochum ist eine Weiterentwicklung dieses Entwurfs geplant.
Am 13. und 14. Oktober lädt die Piratenpartei zu einer Urheberrechtskonferenz in der Landesgeschäftsstelle der bayerischen Piraten in München ein. Die Veranstaltung ist für alle offen, die Anfahrt ist auf der Seite der “S71” beschrieben. Wie gewohnt wird die Konferenz gestreamt und aufgezeichnet. Auf dem Programm stehen zahlreiche Vorträge, die sich rund um das Thema Urheberrecht drehen und sowohl Informationen über den aktuellen Stand als auch die Positionen der Piratenpartei vorstellen. Zu den Referenten zählen unter anderem:
- der Urheberrechtsbeauftragte der Piratenpartei, Musiker und Produzent Bruno Kramm, der die Strukturen der GEMA detailliert und kritisch beleuchtet sowie praktische Beispiele für die Probleme des heutigen Urheberrechts vorstellt
- der Leiter der Arbeitsgruppe Urheberrecht der Piratenpartei, Boris Turovskiy, mit Vorträgen zu den Forderungen der Piratenpartei und zu den wirtschaftlichen Folgen von Filesharing
- der ehemalige Landesvorsitzende der Piratenpartei Bayern Andreas Popp mit einer Grundsatzkritik am Begriff des “geistigen Eigentums”
- der Redakteur der Flaschenpost Michael Renner mit einem Vortrag über das umstrittene Leistungsschutzrecht
Am Samstagabend findet eine Podiumsdiskussion statt, bei der inner- und außerparteilich umstrittene Themen wie Schutzfristen, Schrankenregelungen und der Umgang mit Infrastrukturanbieter diskutiert werden. Das gesamte Programm beinhaltet 11 Vorträge von 6 Referenten sowie eine Podiumsdiskussion.